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Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
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jetzt wieder ruhiger geworden. »Ich habe ihn in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren. Aber ich hab einfach das Gefühl, dass da noch was anderes dahintersteckt. Ich war gestern bei Carola, seiner Frau, seiner Ex-Frau. Sie hat erzählt, dass er Schwierigkeiten im Job hatte, er hat Drogen genommen. Aber Andreas hat ihr auch erzählt, dass er einer großen Sache auf der Spur ist. An dem Tag, bevor er starb, hat er sie angerufen. Er war richtig euphorisch, hat irgendwelche Andeutungen gemacht, von einer großen Geschichte, die ihm viel Geld einbringen würde. Aber sie hat das für seine üblichen Sprüche gehalten.«
    Skamper überlegte. Er sah Viktor an. Vor ihm saß nicht mehr der leutselige Russe, vor ihm saß jemand, der sich in eine Sache verbissen hatte und nicht mehr ruhen würde, bis er sie aufgeklärt hatte. Du verschweigst mir etwas, dachte Skamper. Aber jetzt war nicht die Zeit, danach zu fragen. »Könnte es nicht sein, dass das wirklich nur Sprüche waren und der Unfall am Tiergarten eine Art Selbstmord war?«
    »Das könnte schon sein. Aber erstens ist es schon komisch, dass er über dreihundert Kilometer von Leipzig nach Nürnberg fährt, nur um hier seinen Abgang zu machen.«
    »Bei den hohen Benzinpreisen«, pflichtete Arabella dem Russen bei.
    »Und zweitens gibt es da ein paar Umstände, die ziemlich seltsam sind, wo die Polizei überhaupt nicht nachgeforscht hat.«
    Skamper erinnerte sich. Im Artikel war von einem Papier die Rede gewesen, das man bei Wojcek gefunden hatte. »Du meinst, dieser Zettel mit den seltsamen Buchstaben.«
    »Genau. Carola hat mir gestern alles erzählt, was die Polizei über den Fall herausgefunden hat. Und sie hat mir auch diesen Zettel gegeben. Den Zettel, den man bei Andreas gefunden hat.« Viktor holte ein zerknittertes Papier aus seinem Rucksack, den er neben sich auf dem Boden abgestellt hatte. Er glättete es und legte es auf den Tisch.
    Skamper und Arabella beugten sich darüber. Was auf dem Papier zu sehen war, waren einige Buchstaben, die keinen Sinn ergaben.
    ABW   ????   HEK   UR   KWIEX   YMQ   UZWPYMIP   IQPN XVX   PUAB   MAWIVQR
    »Das könnte ein Code sein«, sagte Arabella. »Eine Geheimschrift.«
    »Das ist aber nicht das einzig Seltsame.« Viktor griff wieder in seinen Rucksack und legte eine Karte auf den Tisch. Skamper erkannte sofort, was der Kartenausschnitt zeigte. Die Gegend um den Tiergarten in Nürnberg.
    »Die Polizei hat den Weg rekonstruiert, den Wojcek in der Nacht gelaufen ist. Hier in der Nähe der Kunstakademie hat er sein Auto geparkt. Er muss dann direkt in den Wald gelaufen sein und ist hier am Tennisclub wieder herausgekommen. Und dann ist er wieder durch den Wald in Richtung Eingang zum Tiergarten. An der Straßenbahnhaltestelle vor dem Tiergarten hat man seine Mütze gefunden. Und dann ist er wieder zurück in den Wald bis zu dem Baum, wo man ihn gefunden hat. Die Frage ist: Warum läuft einer stundenlang kreuz und quer durch die Gegend, um am Ende auf einen Baum zu klettern?«
    Viktor sah Arabella und Skamper erwartungsvoll an.
    »Spielen wir hier Sherlock Holmes?«, fragte Skamper. »Du hast doch sicher schon eine Theorie dafür.«
    »Natürlich hab ich die. Hast du schon einmal etwas gehört von Geocaching?«
    »Geocaching, natürlich.« Arabellas Gesicht zeigte, dass ihr das Wort völlig fremd war.
    »Wovon redet ihr?«
    »Geocaching ist die sogenannte neue Schatzsuche«, erklärte Skamper. »Man veröffentlicht im Internet die GPS-Koordinaten eines Verstecks, in dem man irgendetwas finden kann, und jeder kann sich dann aufmachen, das zu suchen.«
    Arabella sah ihn an. »Und warum macht man das?«
    Viktor gluckste in sich hinein. »Ein Muggel, wir haben einen Muggel unter uns.«
    »Und was ist ein Muggel?«, fragte Arabella.
    »Jemand, der keine Ahnung hat, so jemand wie du«, sagte Skamper.
    »Na, vielen Dank für die Erklärung.«
    »Geocaching ist so was wie die gute alte Schnitzeljagd. Nur eben mit GPS-Koordinaten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele Leute das machen. Im Internet gibt es ’ne große Fangemeinde. Es gibt Tausende von Verstecken, auch hier in der Gegend.«
    »Und was ist in den Verstecken?«
    »Da kann alles Mögliche drin sein.«
    »Das letzte Versteck, was ich gefunden hab, da war ein kleiner, alter Bilderrahmen drin«, sagte Viktor.
    »Mit einem Bild?«, fragte Arabella.
    »Was soll ein Bild in einem kaputten Bilderrahmen? Hat doch keinen Sinn.«
    Arabella sah ratlos von Viktor

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