Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesfinal

Todesfinal

Titel: Todesfinal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Schuberth
Vom Netzwerk:
er schrieb alle Buchstaben groß, doch immer erschien dieselbe Meldung: Falsches Passwort.
    Viktor ließ einen Dutzend Flüche vom Stapel. Er warf sich enttäuscht nach hinten, so dass Skamper Angst hatte, der Korbstuhl, auf dem der Russe saß, würde unter dem Gewicht zusammenbrechen.
    »Ganz ruhig bleiben«, sagte Skamper. »Wir kriegen das schon raus.«
    »Moment mal«, sagte Arabella. »Jetzt fällt mir was ein. Ich hab die Geschichte von Jonas auch mal in einer alten Bibel gelesen. Und da hieß der Mann nicht Jonas, sondern Jona.«
    Viktor sah sie einen Augenblick an, dann beugte er sich wieder nach vorne und tippte langsam die vier Buchstaben ein.
    Diesmal dauerte es länger, bis sich die Seite wieder aufbaute. Doch es kam keine Fehlermeldung. Langsam erschien auf weißem Hintergrund eine Schrift.
     
    In der Stadt, in der es nie Winter wird,
    warten die Eingeschlossenen auf Weiße Weihnachten,
    um in metallenen Vögeln
    von den Dächern zu fliehn.
     
    Die Lösung ergibt sechs Zahlen.
     
    Zahl   1   =   A,   Zahl   2   =   B,   Zahl   3   =   C,   Zahl   4   =   D,   Zahl   5   =   E, Zahl   6   =   F
    (A+3)(B-9)°C(D+3)‘(E-3)(F+2)‘‘N,   (A-1)(C+1)°(B-4)(A-1)‘(F-5)(E-4)‘‘E
     
    Die Suche beginnt im Monat April, bei Vollmond.
     
    FJSIEORPFGJQWAUZYCMPEHFLSWZUABVKIEKOFEUDKVNCEQIRPOBAZTOFLVMNBYXQCQYWIYKRUSTYMNVLQAUIQXHRTG­VFRARGOLTQVMYHCOFGIUEJDFGVUR
     
    Die drei sahen stumm auf den Bildschirm.
    »Und was bedeutet das jetzt alles?«, fragte Arabella.
    »Da sind verschlüsselte GPS-Daten«, erklärte Viktor. Er zeigte auf die sechste Zeile. »Wir müssen die GPS-Daten herausfinden, die uns zu dem Versteck führen. Und das läuft über das Rätsel. Wenn wir das Rätsel lösen, haben wir sechs Zahlen. Die müssen wir dann nur so eingeben, wie es da steht, dann haben wir die Koordinaten für das Versteck. Wahrscheinlich ist im Versteck die Entschlüsselung für den Code da unten. Und hier heißt es, die Suche beginnt im Monat April. Ich schätze, dass das bedeutet, dass in dem Versteck nur ein Hinweis ist, der uns zu einem anderen Versteck führt und dann vielleicht weiter bis zum Final.«
    »Das klingt ganz einfach«, sagte Arabella. »Und wie sollen wir von diesem Rätsel auf sechs Zahlen kommen?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Sie sahen wieder stumm auf den Computerbildschirm.
    »Vollmond ist in vier Tagen«, sagte Skamper.
    »Dann haben wir drei Tage, um das Rätsel zu knacken.«
    •
    Morlov versuchte kontrolliert und gleichmäßig zu atmen. Er rannte den kleinen Waldweg hoch zu dem großen Felsen. Es war sechs Uhr morgens, die kalte, neblige Luft strich über sein Gesicht, sein Atem wurde zu einer grauen, kleinen Wolke, die sich im nächsten Moment verflüchtigte und außer seinem Keuchen und seinen Schritten auf dem Waldboden war nichts zu hören.
    Morlov steigerte das Tempo und jetzt glaubte er es zu spüren. Das Gefühl, dass er ganz aufging in einer einzigen, fließenden Bewegung. Als erinnerten sich die Zellen in seinem Körper an abertausende Läufe, die er und andere gemacht hatten. In Wüsten und Schneelandschaften, in Hitze und Kälte, auf Straßenasphalt oder auf weichem Waldboden. Und mit diesem Gefühl verschwand auch das Pochen in seinem Kopf, das ihn in der Nacht wach gehalten hatte.
    Dann trat er auf eine Unebenheit, und er hörte wieder sein Keuchen, spürte das heftige Pochen seines Herzens, das immer mehr Blut durch die Adern jagte.
    Noch dreihundert Meter, er sah schon den Felsen vor sich. Und Morlov rannte schneller, sprintete die letzten Meter hoch, bis er am Ziel war.
    Er lief noch einige langsame Schritte und blieb dann stehen. Gleichmäßig atmen, sagte er sich. Er hatte die Hände auf seine Oberschenkel gestützt und wartete einen Moment, bis sein Puls langsamer wurde.
    Hier oben zog sich zu beiden Seiten der Wald zurück, der Weg, auf dem Morlov gelaufen war, öffnete sich und führte auf ein großes Felsplateau, von dem aus man einen Ausblick auf das Tal hatte. Morlov ging bis zum Ende des Felsplateaus und sah in die Landschaft. Auf einmal wurde das Geräusch des Windes leiser, Stille senkte sich über den Ort und Morlov wusste, dass er hier war.
    Er drehte sich um. Der Graue hockte auf einem kleinen, abgesägten Baumstamm am Rand des Waldes und sah Morlov direkt an. Er trug wie immer seinen dunklen Anzug, hatte trotz der Kälte keinen Mantel an und auf seinem Kopf saß der schwarze Hut.
    Der Graue nahm ihn ab und strich sich mit der Hand durch

Weitere Kostenlose Bücher