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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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wenn ihr mich wieder ausbuddelt.«
    »Logisch, Bob. Machen wir.«
    »Und wenn das nächste Mal wieder einer von euch dran ist.«
    »Natürlich, Bob.«
    »Herrje! Also gut.« Bob lief zur Luke, bückte sich und sah in das dunkle Loch hinein. Dann nahm er einen der Papierstapel und ließ ihn hinunterfallen. Gleich darauf hörten sie das Papier unten aufprallen. »Tief ist es nicht«, sagte Bob erleichtert. »Vielleicht zwei Meter.« Er richtete sich auf. »Und tut mir einen Gefallen.«
    »Noch einen?«, fragte Justus.
    »Knüllt eine Menge Papier auf das Bett und zieht die Decke drüber, sodass Butch denkt, ich würde da liegen und schlafen, wenn er mal wieder auf Kontrollgang ist.«
    »Gute Idee, machen wir.«
    »Und noch was: Ich bekomme eine Extraration Wasser.«
    »Das hatte ich befürchtet«, sagte Justus. »Muss das sein?«
    Peter rollte sich unter das Bett und zog einen der Becher hervor. Wortlos reichte er ihn Bob.
    »Also gut«, sagte Justus. »Einverstanden.«
    »Du bist ohnehin überstimmt«, grunzte Bob und nahm einen Schluck. »Also dann, Sportsfreunde, die Taschenlampe.«
    Justus gab sie ihm. »Da. Nun troll dich schon.«
    Bob setzte sich auf die Kante des Einstiegs, holte tief Luft und sprang. Mit einem dumpfen Schlag landete er einen Stock tiefer auf dem lehmigen Boden. Er rappelte sich auf. »Nichts passiert«, meldete er nach oben. Seine Stimme klang etwas zittrig. Dann schaltete er die Lampe an. »Ein dunkler Gang. Sieht ziemlich alt und bröselig aus. Kein Vergleich zu oben.«
    »Okay. Viel Glück. Pass auf dich auf.«
    »Danke für diesen hilfreichen Ratschlag. Hätte von meiner Mutter sein können. Und vergesst bitte nicht: Holt mich hier raus, wenn was passiert!«
    »Ja klar.«
    »Ach, noch was, Justus … Werft ein paar Papierstapel runter, damit man leichter wieder raufkommt. Zum Klettern.«
    Justus nickte.
    Sobald Bob verschwunden war, nahm Peter einen der Computerausdrucke und begann damit, das Bett so herzurichten, dass es aussah, als schlafe dort eine Person. Währenddessen schubste Justus ein paar der Listen in den alten Grubengang und schloss die Klappe. Er lief hinüber zum Guckloch und kontrollierte den Gang, dann half er Peter beim Ausstaffieren des Bettes. Nach kurzer Zeit waren sie fertig.
    »Hoffentlich können wir Bob überhaupt noch hören«, sagte Peter, als er sich nach vollbrachter Arbeit auf das Bett setzte.
    Justus wühlte in seinem Rucksack herum, bis er seine Uhr fand. »Ich denke schon.« Er blickte auf das Ziffernblatt. »Spät genug, tun wir so, als legten wir uns schlafen.«
    Justus löschte das Licht, ließ aber die Lampe in der Toilette brennen, sodass Butch, falls er wieder durch das Guckloch spähte, schemenhaft drei Körper auf den Pritschen erkennen würde. So lagen sie ruhig atmend nebeneinander und warteten auf Bobs Rückkehr.
    Lange Zeit geschah nichts. Sie hörten nur ihrer beider Atem. Es war die erste Pause, die sie an diesem aufregenden Tag hatten. Justus wurde müder und müder. Er dachte an die Hitze der Wüste, sah vor sich noch einmal das Flugzeug die tiefe Kurve fliegen. Es flog und flog, es flog im Kreis. Die Farben zerflossen ineinander und nach kurzer Zeit war er eingenickt.
    Irgendwann schüttelte ihn Peter an den Schultern. »Es geht wieder los«, zischte er aufgeregt. »Los, komm schon, Just. Das Summen. Es ist wieder da!«
    Sofort war Justus hellwach. Tatsächlich. Es war dasselbe Geräusch. Der Boden begann bereits leicht zu vibrieren. »Verdammt«, sagte Justus und sprang auf. »Ausgerechnet jetzt. Bob ist in den Stollen. Und Schwingungen von dieser Stärke können durchaus einen unterirdischen Erdrutsch auslösen!«
Sieben
    Nachdem Bob in den alten Goldgräberstollen gesprungen war, begann er sich vorsichtig durch den Gang zu tasten. An einigen Stellen war bereits etwas Geröll von den Seiten hereingerutscht und auch der eine oder andere Stützbalken hing abgebrochen in den Weg hinein. Doch Bob kam auch bei den engeren Stellen problemlos durch. Er erreichte eine Weggabelung und hielt sich in die Richtung, in der er den Ausgang vermutete. Mit roter Kreide markierte er den Gang, aus dem er gekommen war. Er erreichte weitere Abzweigungen und wählte die Richtung nach seinem Gefühl. Doch je weiter er kam, umso unsicherer wurde er, ob er nicht in den Berg hineinstieß, anstatt sich auf die Seite zuzubewegen, auf der der Salzsee lag. Er ärgerte sich, dass er sich von Justus und Peter hatte überreden lassen, hier überhaupt alleine

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