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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Gerät in den Weltraum zu fliegen.
    Plötzlich weckte ihn ein leises Surren aus seiner Betrachtung. Die Brücke, auf der die Astronauten den Shuttle besteigen konnten, schwang langsam zurück. Die Einstiegshaube schloss sich. Bob blickte sich um, konnte aber immer noch keinen Menschen entdecken. Alles schien hier wie von Geisterhand vor sich zu gehen. Vermutlich von äußerst moderner Geisterhand: computergesteuert. Aber wo saß derjenige, der die Befehle eingab? Gregstone war ja mit dem Computerspiel beschäftigt gewesen. Butch schied für Bob aus. Er war wohl eher fürs Grobe zuständig. Also musste es Ramirez sein.
    Das Brausen schwoll an. Das war also die Ursache für das erdbebenartige Geräusch, das sie gehört hatten, dachte Bob. Der summende Berg: Es waren Testläufe der Triebwerke. Stand ein Start des Shuttles bevor?
    Der Raumgleiter fing an zu vibrieren. Bob wunderte sich, weshalb aus den Triebwerken kein Rauch hervorquoll, denn der Geräuschpegel stieg ständig an. Es klang inzwischen eher nach einer elektrischen Maschine als nach einem Düsentriebwerk und die rüttelnde Kraft des Lärms überraschte Bob. ›Masterplane‹ schien sich losreißen zu wollen ins All: Das Flugzeug zerrte an seiner Halterung wie ein wilder Hund an der Leine, doch die Stahlklammern gaben es nicht frei.
    Bob atmete aus. Viel zu lange hatte er sich von diesem faszinierenden Schauspiel ablenken lassen. Jeden Moment konnte jemand auftauchen, um ihn auf mehr oder auch weniger angenehme Art und Weise wieder zu den anderen zu befördern. Er musste dringend den Rückzug antreten.
    »Hände hoch!«
    Bob fuhr zusammen und drehte sich zögernd um. Es war Ramirez. Bob war dermaßen in seine Betrachtung versunken gewesen, dass er ihn nicht gehört hatte. Aber dort stand der Mexikaner, wenige Meter entfernt, und richtete mit der einen Hand eine Pistole auf ihn. Unter seinem anderen Arm klemmte ein kleiner brauner Koffer, den er angstvoll an sich presste. Er musste etwas sehr Wertvolles enthalten.
    »Mach schon! Hände hoch!« Seine Stimme klang schrill. Er zitterte vor Nervosität.
    Bob wusste, dass nervöse Menschen mit einer Waffe in der Hand zu unüberlegten Handlungen neigen. »Bleib ruhig, Ramirez«, sagte er deshalb und hob leicht die Hände, »ganz ruhig. Es ist nichts passiert. Du hast alles unter Kontrolle.« Als Bob sah, dass Ramirez mit dem Daumen ungeschickt am Entsicherungshebel der Waffe herumhantierte, ihn aber noch nicht umgelegt hatte, rannte er einem plötzlichen Impuls folgend los. Er hörte, wie Ramirez den Koffer fallen ließ und die Verfolgung aufnahm.
    Nach wenigen Sekunden hatte Bob die kleine Stahltür erreicht, durch die es in die alten Goldgräberstollen ging. Er öffnete sie, zog sich hoch und schob sich hindurch. Gerade als er sich auf der anderen Seite wieder aufrappelte, tauchte in der Öffnung Ramirez’ Pistole auf. Trotz der Dunkelheit lief er sofort los. Nach wenigen Schritten stieß er an eine Wand und kam ins Stolpern. Er zog seine Taschenlampe hervor, schaltete sie an und rannte weiter. Vielleicht würde der Vorsprung reichen, um seinen Verfolger im Dunkeln zurückzulassen.
    Doch Ramirez war wendig. Als Bob über die Schulter blickte, sprang der Mexikaner bereits in den Stollen. Bob rannte weiter. Er erreichte eine Weggabelung und lief, ohne lange zu überlegen, in den linken Gang. Sofort bekam er Zweifel, ob er auf dem Hinweg hier entlanggekommen war. Das Summen des Shuttles wurde immer lauter und überlagerte das Geräusch der Schritte hinter ihm. Bob blickte erneut zurück: Ramirez war dicht hinter ihm und hatte ihn jetzt auf der Geraden genau im Blick. Bob war exakt in der Schusslinie.
    »Stehen bleiben«, schrie Ramirez atemlos, fast flehend. »Ich darf dich nicht laufen lassen! Bleib sofort stehen. Ich schieße!«
    Bob spurtete weiter. Schon wieder kam er an einer Weggabelung vorbei, die er nicht kannte. Plötzlich verengte sich der Gang. Die Erde war an beiden Seiten heruntergerutscht und hatte nur noch eine schmale Öffnung frei gelassen. Wenn er da nicht durchpasste, war es aus: Dann hatte ihn Ramirez auf dem Präsentierteller!
    Kopfüber zwängte sich Bob durch das Loch. Er achtete nicht mehr darauf, dass diese Gänge einsturzgefährdet waren. Entscheidend war, dass der Stollen auf der anderen Seite keine Sackgasse bildete. Bob arbeitete mit Händen und Füßen. Gerade noch rechtzeitig konnte er die Beine durch den Spalt ziehen. Ramirez war bereits am Engpass angekommen.
    Als der Mexikaner kurz

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