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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Die Klopfgeräusche wurden tatsächlich lauter. Als sie um eine Biegung schlichen, bemerkten sie in einiger Entfernung einen hellen Lichtschein. Peter wollte gerade losrennen, als Justus ihn zurückhielt. »Vorsicht«, raunte er, »das ist nicht Bob. So stark leuchtet seine Taschenlampe nicht.«
    Langsam schlichen sie vorwärts. Der Lichtschein wurde stärker, und als sie an einem Stützbalken vorbeitraten, sahen sie, dass sich ein gutes Stück entfernt zwei Männer aufhielten. Im Schein einer hellen Lampe standen sie am verschütteten Ende des Ganges.
    »Justus«, flüsterte Peter. »Es ist der verrückte Doktor.«
    »Und sein ewiger Begleiter, der Mann mit dem geringen Wortschatz.«
    »Anscheinend löst er gerade wieder ein Problem, Just.«
    In der Tat drehte sich Butch in diesem Moment um und begann mit einem Meißel einen größeren Erdbrocken, der ihm den Weg versperrte, zu zerstören. Sein Gewehr hatte er neben sich an die Wand gestellt und auch eine Schaufel lehnte dort. Leise tasteten sich die beiden Detektive näher heran.
    Butch hatte den Stein inzwischen zerkleinert und wandte sich bereits dem nächsten Brocken zu. Gregstone neben ihm trat von einem Fuß auf den anderen und sah zu. Er machte keinerlei Anstalten, Butch zu helfen. Dafür gab er gelegentlich einen Kommentar ab. Die Detektive spitzten die Ohren.
    »Beeil dich, Butch«, zischte Gregstone. »Meine Mission steht kurz vor dem Ziel. Sie darf nicht scheitern!«
    Butch brummelte irgendetwas, doch der Doktor hörte ihm kaum zu. »Was für ein Glück, dass ich den Koffer gefunden habe!«, rief er aus. »Sonst hätten wir nie was gemerkt. Und weit und breit keine Spur von Ramirez. Ganz mutterseelenallein lag mein Koffer herum. Warum hat mich Ramirez bloß so im Stich gelassen? Nun grab schon, Butch! Und wer hat die offen stehende Stahltür entdeckt? Ich natürlich!«
    »Jawohl«, sagte Butch, »Sie natürlich, Doktor Gregstone. Sonst hätten wir die Unfallstelle nie gefunden.«
    »Rede nicht, grabe! Warum hat sich Ramirez bloß in diese alten Gänge getraut? Butch? Hast du eine Ahnung? Und hast du den Koffer in den Vorbereitungsraum gebracht, wie ich es dir gesagt habe?«
    »Natürlich, Doktor. Nun ja, nicht ganz, ich bin nur bis zum Abstellraum gekommen. Dann haben Sie mich doch wieder gerufen, Doktor.«
    »Na gut. Grabe, Butch, grabe. Ramirez muss hier raus, und zwar sofort! Sonst geht alles schief. Wer soll den Koffer denn hochbringen, wenn nicht Ramirez?«
    »Kein Problem, Sir«, antwortete Butch, »ich bin gleich durch. Ihr Zeitplan ist nicht in Gefahr.«
    »Das sagst du schon seit Stunden.«
    »Minuten, Sir, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.«
    »Na, nun mach schon weiter.«
    Verbissen klopfte Butch auf einem Stein herum. Dann endlich hatte er ihn zerlegt. Mit den Händen schob er die Bruchteile beiseite.
    »Ob Bob dadrin steckt?«, flüsterte Peter.
    Justus zuckte mit den Schultern. »Er hat von Ramirez geredet.«
    Es dauerte nicht mehr lange. Bald hatten die Männer eine kleine Öffnung freigelegt. Der Doktor leuchtete hinein. »Ramirez? Bist du dadrin? Ramirez?«
    »Er ist hier, Gregstone«, antwortete eine Stimme. Justus und Peter zuckten zusammen. »Das ist Bob!«, entfuhr es Peter.
    Justus stieß ihn in die Seite und hielt warnend den Finger an die Lippen.
    Im nächsten Moment erschien Bob. Bäuchlings krabbelte er aus dem Loch und robbte hustend auf die andere Seite. Er stand auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern.
    Gregstone empfing ihn wütend. »Was hast du hier zu suchen? Wie bist du überhaupt hergekommen! Und wo ist Ramirez?« Er holte Luft. »Wo ist er!«
    »Ich sagte bereits …«, begann Bob.
    »Schweig!« Gregstone hatte sich das Gewehr geschnappt. Auf sein Nicken hin begann Butch damit, Bob die Hände zu fesseln.
    »Wenn wir ihm nur helfen könnten«, murmelte Justus und wagte sich ein Stück weiter vor. »Aber wenn wir jetzt auftauchen, dreht Gregstone völlig durch.«
    »Da kommt Ramirez«, sagte Peter. Sie sahen, wie er langsam über den Erdwall kroch. Es dauerte länger als bei Bob, er musste sich verletzt haben. Gregstone half ihm auf und stützte ihn mit dem Arm. »Was ist passiert?«, fragte er. »Steckt dieser Kerl dahinter?«
    Ramirez fasste sich an sein Bein. »Gebrochen ist, glaube ich, nichts.«
    »Du kannst meinen Auftrag also ausführen.«
    Ungehalten platzte Bob dazwischen: »Das ist Ihnen wohl am wichtigsten, Doktor, dass Ramirez nach Ihrer Pfeife tanzt! Sie denken nur an Ihren Erfolg. Wie es

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