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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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am Computer zu sitzen.«
    »Ramirez, wenn wir hier lebend herauskommen, zeigst du mir dann die Rakete?«
    »Den Shuttle? Ja, das wird wohl hoffentlich gehen.«
    Sie schwiegen, ängstlich darauf achtend, ob sie wieder ein Geräusch hörten.
    »Und was ist die Mission des Fluges?«, fragte Bob dann. »Welchen Auftrag hat er?«
    »Das kann ich dir nicht sagen. Es ist Gregs Geheimnis.«
    »Ramirez, wir kommen hier vielleicht nie mehr lebend raus und du sagst mir trotzdem nicht, was Gregstone treibt. Dabei wäre das dann doch total egal. Dieser Koffer, zum Beispiel, was ist denn dadrin? Soll der mit dem Shuttle in den Weltraum geschossen werden?«
    »Der Koffer? Fängst du schon wieder an?« Er schnaufte. »Was warst du doch noch für ein netter Typ, als du mich vorhin gerettet hast …«
    »Still! Hörst du das?«
    Ramirez schwieg. Auf der anderen Seite der Unfallstelle musste jemand sein. Leise Kratzgeräusche waren zu hören.
    »Sie suchen uns, Ramirez, die Hilfe kommt!« Erleichtert stöhnte Bob auf. »Hoffentlich sind es Justus und Peter. Dann hat alles ein gutes Ende. Lange hätten wir nicht mehr durchgehalten.«
Fünf
    »Wie lange habe ich geschlafen«, fragte Justus aufgeregt und sprang aus dem Bett.
    Peter war bereits auf den Beinen und räumte die Bodenluke frei. »Schon eine Weile! Und ich muss auch kurz eingenickt sein!«
    »Wir müssen runter«, sagte Justus entschieden. »Sofort. Alle beide. Wenn Bob immer noch nicht da ist, befindet er sich in großer Gefahr.«
    Mit ein paar Papierstapeln unter dem Arm kam Peter zurück. »Es hängt bestimmt mit diesem verdammten Summen zusammen. Der ganze Berg vibriert und die Gänge sind ja nicht die stabilsten.« Notdürftig stopfte er den Füllstoff unter ihre Decken.
    Justus nahm sich ein paar der Computerausdrucke und begann aus ihnen kleine Fackeln zu basteln. »Wir haben ja keine zweite Taschenlampe«, erläuterte er auf Peters fragenden Blick hin.
    Peter nickte und zupfte noch schnell die Decke zurecht. »So, das müsste reichen«, beschloss er. Dann trank er in einem Zug einen ihrer mit Wasser gefüllten Becher aus. Einen zweiten schob er Justus hin. »Zum Graben«, sagte Peter, »Schaufeln haben wir ja auch nicht.«
    Justus tat es ihm nach und schnappte sich dann die Papierfackeln, die er neben sich gelegt hatte. Nacheinander ließen sie sich hinab in den Gang. Es roch muffig, doch vor allem war es sehr dunkel.
    »Gib Feuer, Erster.«
    »Sofort.« Justus zündete eine der Fackeln an und sie beeilten sich, in dem zuckenden Licht möglichst schnell vorwärtszukommen. Denn lange würden die Papierfackeln nicht brennen.
    Nach einigen Metern erreichten sie die erste Weggabelung. Peter blieb stehen und sah sich um. »Keine Ahnung, wohin wir gehen sollen«, murmelte er und fuhr sich durch die Haare. »Das ist ja ein richtiges Labyrinth hier.«
    Aufgeregt deutete Justus auf einen Stein am Boden. »Sieh doch, ein rotes Fragezeichen. Bob hat den Weg markiert!«
    Das hob die Stimmung der beiden Detektive. Möglichst schnell folgten sie Bobs Kreidezeichen, doch nach einer Weile mussten sie feststellen, dass die Hinweise keinen rechten Sinn ergaben.
    »Bob hat anscheinend die Orientierung verloren«, sagte Justus enttäuscht, »die Zeichen weisen in verschiedene Richtungen.« Er hatte sich gebückt, um die Markierungen an einer Dreiergabelung zu untersuchen, und richtete sich nun langsam auf.
    Peter stöhnte. »Wir hätten hier nie reingehen dürfen!«
    Justus warf eine abgebrannte Fackel weg, es war die vorletzte. »Panik hilft uns jetzt nicht weiter.«
    »Just, du hast zwar wie immer recht damit, aber lieber wäre es mir, du hättest eine Idee, die uns hier raushilft. Und wenn uns nicht bald ein Licht aufgeht, dann tappen wir ewig im Dunkeln.«
    Justus lachte. »Na, deinen Humor hast du ja noch nicht verloren.« Er zündete die letzte Fackel an. »Übrigens, hast du was gemerkt? Die Düsengeräusche. Sie sind wieder abgeklungen.«
    »Tatsächlich. Alles ruhig.«
    Sie riefen immer wieder nach Bob, aber alles blieb still. Also tasteten sie sich den Gang weiter vorwärts. Peter ging voran und Justus folgte auf Tuchfühlung. Inzwischen hatte selbst er jede Orientierung verloren.
    Plötzlich hielt Peter inne. »Da klopft jemand«, flüsterte er.
    Justus horchte. »Stimmt. Es kommt von dort«, sagte er. »Hinter dir.«
    »Nein Just, von da. Vor mir.«
    Justus fasste Peter am Arm. »Meine ich doch. Man sieht ja die eigene Hand vor den Augen nicht.«
    Vorsichtig gingen sie weiter.

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