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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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unruhig hin und her rutschte.
    Bob sah ihn warnend an. »Leise«, flüsterte er, »ich glaube, ich bekomme meine Fesseln auf. Butch hat sie etwas eilig zusammengezogen …«
    »Auf meine hat er leider deutlich zu viel Zeit verwendet.« Justus verzog das Gesicht. »Sie schneiden ins Handgelenk ein wie blöd. Aber deine Nachricht bietet ja endlich mal eine erfreuliche Perspektive!« Er warf einen Blick auf Ramirez. Der hatte zu seinem Raumanzug inzwischen die passenden Schuhe gestellt und zudem allerhand weitere Dinge in eine feste Box gepackt. Nun zog er einen großen verspiegelten Helm hervor und legte ihn auf den Tisch.
    Plötzlich erklang Gregstones Stimme aus dem Lautsprecher. »Noch fünfundfünfzig Minuten bis zum Start. Ich schalte um auf Computertimer.« Es klickte. Die Detektive vernahmen nun eine Computerstimme. »Vierundfünfzig Minuten fünfundvierzig Sekunden – piep.«
    Ramirez sah hinüber zu den Detektiven und kontrollierte seine Uhr. Obwohl der Start kurz bevorstand, war er die Ruhe selbst. Dann schaute er durch das Glasfenster und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Justus folgte seinem Blick und er sah, wie Butch über die schmale Brücke lief, die zum Flugzeug führte. In der Hand hielt er den kleinen braunen Koffer.
    »Schaut!« Justus stieß Peter mit dem Ellenbogen in die Seite. »Butch verschwindet im Raumgleiter.« Von seiner Position aus konnte er alles gut verfolgen. »Nun kommt er wieder heraus, den Koffer hat er dringelassen.«
    Über die Zubringerbrücke lief Butch zurück in die unterirdische Anlage.
    »Hast du eine Ahnung, was in dem Koffer ist, Bob?«, fragte Peter. »Auf den geben sie ja mächtig acht.«
    Bob schüttelte den Kopf. »Ramirez hat nichts verraten.«
    »Fünfzig Minuten – Piep«, sagte der Computer. Dann hörten sie Gregstone, der sich über Lautsprecher bei Ramirez erkundigte, ob alles klar sei. Der Mexikaner drückte eine Taste der Gegensprechanlage und gab sein Okay.
    »Sind die Detektive brav? Check noch mal, ob die Fesseln fest genug sitzen!«, forderte der Doktor.
    Ramirez verließ die Gegensprechanlage und ging hinüber zu den Detektiven, um den von Gregstone verlangten Kontrollblick auf ihre Fesseln zu werfen. Das verletzte Bein zog er sichtbar nach.
    Bob fuhr zusammen und überlegte rasch, wie er seine gelockerten Fesseln am besten tarnen konnte. Justus räusperte sich bereits, um Ramirez abzulenken. Doch Ramirez gab sich mit einem oberflächlichen Blick auf Peters und Justus’ Hand- und Fußgelenke zufrieden. Bob kontrollierte er nicht, ja, er vermied es sogar, ihn überhaupt anzusehen.
    »Sechsundvierzig Minuten – piep«, tönte der Computer.
    Ramirez ging zurück zur Sprechanlage. »Alles klar, so schnell kommen die hier nicht los.« Dann schnappte er sich seinen Raumanzug.
    »Ich habe Ramirez das Leben gerettet«, flüsterte Bob, während der Mexikaner mühsam seine Jeans auszog und versuchte, das verletzte Bein in den Raumanzug zu zwängen. »Unten, in der eingestürzten Höhle. Wenn wir nicht seinem verehrten Gregstone auf der Spur wären, fände er uns bestimmt ganz nett.«
    Justus nickte, das konnte das Verhalten von Ramirez erklären. Nach dem Ereignis im Goldgräberstollen traute er sich vermutlich nicht, sich Bob gegenüber wie ein Verbrecher aufzuführen. Vielleicht hatte er sogar ein schlechtes Gewissen. Justus betrachtete ihn nachdenklich, als er den Raumanzug an seinen Beinen zurechtzupfte. »Vielleicht solltest du noch mal mit Ramirez reden«, zischte er in Bobs Richtung.
    »Die Seiten wechseln wird er nicht«, murmelte Bob. »Ich hab es ja versucht.« Aber mit einem kurzen Nicken signalisierte er, dass er nun die Hände von den Fesseln befreit hatte.
    »Zweiundvierzig Minuten – piep.«
    Doch plötzlich zog Ramirez seinen Raumanzug wieder aus. »Es hat keinen Sinn«, sagte er und blickte hinüber zu den drei Detektiven. »Rührt euch bloß nicht von der Stelle! Ich muss mein Bein kühlen.« Er legte den Anzug über den Stuhl und verschwand durch eine Seitentür.
Drei
    »Wo ist Ramirez denn hin?«, fragte Peter erstaunt.
    Bob schüttelte das Seil von seinem Handgelenk ab. »Aufs Klo«, sagte er, »hinter der Tür ist die Toilette. Vermutlich will er vor seinem Flug noch mal die Blase leeren.« Bob zog die Füße näher heran und machte sich an den Fußfesseln zu schaffen. »Das ist auch besser so. Sonst passiert das alles beim Start. Und das ist sehr unangenehm.«
    »Du kennst dich wohl aus?«, grinste Justus. »Ich dachte, beim

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