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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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ungeschickt.« Das stimmte natürlich nicht, aber Justus hoffte, dass Bob durch diese Unwahrheit mitbekommen würde, dass sich bei ihnen etwas tat.
    Gregstone war für einen kurzen Moment aus dem Rhythmus gebracht. »Also, Bob, hörst du mir zu? Dein Freund sagt, du hast Probleme mit Zahlenschlössern. Ich gebe dir jetzt die Zahlenkombination. Ich hoffe sehr für dich, dass du den Koffer ruck, zuck aufhast!« Er zögerte kurz. »Zwei – null – fünf – vier«, sagte er dann langsam.
    »Okay«, antwortete Bob. Auf dem Monitor sah man, wie er sich den Koffer schnappte.
    Wie gebannt starrte Gregstone auf den Bildschirm.
    »Wie war noch mal die Nummer?«, fragte Bob.
    »Jetzt«, flüsterte Justus.
    Peter streckte sich und bekam den Joystick zwischen die Füße. Er klemmte ihn ein. Dann nahm er die Beine in die Hocke und drehte sich zu Justus, der rechtzeitig zur Seite gerückt war. Das Plastikstück flog in den Spalt zwischen Lehne und Justus’ Rücken. Sofort hatte Peter seine Beine wieder unten, doch Gregstone hatte die Bewegung wahrgenommen.
    »Was geht da vor sich?«
    »Meine Beine tun weh«, klagte Peter. »Ich muss sie strecken.«
    Gregstone lachte bitter. »Was soll da dein Freund im Raumschiff sagen? Er muss in einer viel ungemütlicheren Position sitzen! Also jammere nicht rum.« Beruhigt drehte er sich wieder um und kümmerte sich weiter um Bob. »Los: Zwei – null – fünf – vier. So schwer kann das doch nicht sein! Mach schon! Es ist nicht mehr viel Zeit, und du musst dich gleich wieder anschnallen.«
    »Zwei – null – fünf – vier«, murmelte Bob. »Verdammt, das Schloss klemmt.«
    »Das kann doch nicht wahr sein«, brüllte Gregstone. »Bist du so ein Trottel oder tust du nur so?«
    »Schon klar.« Bob drehte an den Nummernrädchen und der Koffer sprang auf. »Ich hab’s, Doktor!« Das Ersatzteil war säuberlich im Koffer befestigt. Es war eine kleine Metallplatte, auf der der Computerchip klebte.
    »Na also«, rief Gregstone erleichtert. »Aber das ist keine Basis für unsere Zusammenarbeit, mein Freund! Wenn du so weitermachst, sind die letzten Minuten deines Lebens gezählt.« Er blickte auf die Uhr. »Ich kann es dir sogar sehr genau sagen: Dann atmest du noch ganze neun Minuten.«
    »Ist gut, Sir.«
    »Na also. Und nun heißt es konzentriert arbeiten!« Gregstone bereitete Bob auf den Start vor. Zunächst sollte er einige Kabel und Versorgungsschläuche einstecken. Interessiert verfolgte Butch das Gespräch, sodass sich Justus unbemerkt bei Peter für die gelungene Einlage bedanken konnte. Das war noch mal gut gegangen. Dann fing er an, mit der scharfen Plastikkante an seiner Fessel herumzurubbeln.
    »Schaffst du es?«, murmelte Peter.
    Justus nickte. »Ich hoffe schon. Es sind noch acht Minuten, aber dieser Joystick ist kein Messer …«
    »Wenn du frei bist, brauchst du nur den großen roten Knopf zu drücken«, flüsterte Ramirez, »dann ist der Start sofort abgebrochen und alles muss neu programmiert werden. Das dauert mindestens ein, zwei Tage.«
    »Haltet die Klappe!«, brüllte Gregstone.
Null
    Bob hatte die Aktion zwar nicht auf dem Monitor verfolgen können, aber er schöpfte wieder Hoffnung. Justus plante etwas. Warum sonst hätte der Erste Detektiv dieses Ablenkungsmanöver starten sollen? Wie an einen rettenden Strohhalm klammerte sich Bob an diesen Gedanken, während er mit Gregstone über den Start redete. »So, jetzt habe ich auch das letzte Kabel angeschlossen, Mr Gregstone«, meldete er schließlich.
    »Braver Junge. Nun setz dich noch passgenau auf den Startsitz.« Der Doktor beobachtete Bob an seinem Monitor. »Ja, mit dem Rücken nach unten, die Knie angewinkelt. Hast du den Koffer wieder fest in seine Halterung gesteckt?«
    »Ja, Sir. Wie fliegt dieses Ding eigentlich?«
    »›Masterplane‹? Das ist eine echte Gregstone-Erfindung: Der Magnetantrieb schleudert dich raus und dann schieben dich die neuen Raketentriebwerke schnell hoch. Du wirst etwas zusammengedrückt werden, aber zum Glück bist du ja nicht so dick wie dein kluger Freund hier.« Gregstone drehte sich um und Justus musste die Tätigkeit hinter seinem Rücken unterbrechen. »Bei seinem Gewicht würde selbst ›Masterplane‹ abstürzen.« Er lachte hämisch.
    Sofort versuchte Bob, Gregstones Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. »Die Sitzhaltung ist sehr unbequem«, erklärte er. »Dauernd hat man das Gefühl, auf die Toilette zu müssen.«
    Gregstone lachte. »Das ist nicht nur ein Gefühl. Manche

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