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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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nicht Ramirez war. Und die Zeit lief ab. Die Digitaluhr im Cockpit zeigte noch zwanzig Minuten bis zum Start. Vor ihm waren Knöpfe über Knöpfe, Tastaturen und Schieberegler, die ihm alle nichts sagten. Er erinnerte sich, wie er Ramirez gefragt hatte, ob er ihm den Shuttle zeigen könnte. Nun saß er hier auf dem Pilotensessel, freilich unter ganz anderen Umständen.
    »Greg …«, begann Bob.
    »Ja?«
    »Greg, ich bin, äh, können wir den Start nicht verschieben? Mir ist … nämlich schlecht.«
    »Kann ich mir vorstellen«, antwortete Gregstone. »Macht aber nichts. Das ist normal.«
    »Greg?«
    »Ja?«
    »Ich, also, ich muss noch mal auf die Toilette!«
    »Zu spät, Ramirez. Heb’s dir auf, wenn du zurückkommst. Dauert ja nicht lange, hoffentlich.«
    »Greg? Äh, Mr Gregstone?«
    »Ja?«
    »Ich bin nicht Ramirez, müssen Sie wissen, ich bin Bob. Ich habe mich anstelle von Ramirez hereingeschlichen.« Nun war es endlich heraus. Gregstone würde sich zwar bitter an ihm rächen, aber er würde ihn wenigstens hier aus dieser Rakete herausholen. Bob war erleichtert.
    »Ich weiß«, sagte Gregstone.
    »Sie wissen was?«
    »Ich weiß, dass du Bob bist. Deine zwei Freunde habe ich inzwischen auch hier. Willst du sie mal sehen?«
    Ein kleiner Monitor flammte auf und Bob entdeckte Justus und Peter, wie sie mit gefesselten Händen auf dem Ledersofa saßen. Er schwieg betroffen.
    »Und soll ich dir mal zeigen, wie es im Vorbereitungsraum aussieht? Es war richtig spannend, euch zuzuschauen.« Er kicherte.
    Das Bild wechselte und Bob sah den Raum, in dem Ramirez seine Raumausrüstung aufbewahrte. Der Stuhl, mit dem sie Ramirez gefangen hatten, lag umgefallen vor der Toilettentür. Bob wurde alles klar: Gregstone hatte die ganze Aktion überwacht. Wie Bob sich befreit hatte, wie sie Ramirez überlistet hatten und wie Bob sich den Raumanzug angezogen hatte. Er hatte von Anfang an Bescheid gewusst.
Eins
    »Mr Gregstone, ich möchte hier raus!«
    »Nicht doch, Bob. Wir spielen mein Spiel. Ich schlage dir ein Abkommen vor. Einen Pakt mit Gregstone. Falls du nicht darauf eingehst, wird es ein tödlicher Pakt für dich.«
    »Ich verstehe nicht ganz …«
    »Es sind noch achtzehn Minuten bis zum Start. In dieser Zeit kann ich dir noch wertvolle Tipps für deinen Raumflug geben. Denn du wirst fliegen, nicht Ramirez. Wenn du auf meinen Pakt nicht eingehst, wirst du den Start nicht überleben.«
    »Aber ich kann das Gerät doch unmöglich bedienen!«
    »Brauchst du nicht. Sei unbesorgt, ich steuere alles von hier, per Computer. Ich sitze quasi auf dem Pilotenstuhl. Das Einzige, was du tun musst, ist, meinen Anweisungen zu folgen. Vor allem reparierst du oben meinen kleinen Satelliten, weil ich das von hier aus nicht kann. Da sind ein paar Handgriffe vor Ort notwendig. Aber das wirst du schon hinbekommen. Bist doch ein schlauer Detektiv!« Er kicherte. »Und dann kommst du wieder heil zurück zu Basis eins.«
    »Zu Basis eins?«
    »Zu Mutter Erde.« Gregstone lächelte und ließ die Sprechtaste los, sodass Bob ihn nicht mehr hören konnte. »Vielleicht«, ergänzte er und das Lächeln weitete sich über das ganze Gesicht aus.
    »Vielleicht was?« Ramirez hatte dem Gespräch mit offenem Mund zugehört, nun fand er seine Worte wieder.
    Doch Gregstone ignorierte Ramirez und blickte in eine andere Richtung. Denn Butch war inzwischen eingetreten und wischte sich die von seiner Arbeit ölig gewordenen Hände an   einem Tuch ab.
    »Es gab doch keine Probleme?«, fragte Butch mit einem kritischen Blick auf die Detektive.
    »Ganz im Gegenteil«, antwortete Gregstone. »Alles absolut bestens.«
    Butch grinste und legte das Tuch beiseite. Doch so einfach ließ sich Ramirez nicht abspeisen. »Was meintest du mit ›vielleicht‹, Greg? Wieso kommt Bob nur vielleicht heil runter?«
    Um seiner Frage mehr Nachdruck zu verleihen, stand Ramirez jetzt auf. Dies schien Gregstone zu irritieren. Er drehte sich zu ihm um. »Du weißt doch, dass mein Satellit repariert werden muss«, begann er. »Was ich dir noch nicht genau erklären … äh, konnte, ist, dass der Laser ausgetauscht werden muss. Beziehungsweise der Computerchip, der ihn steuert. Der Laser spielt verrückt. Über kurz oder lang zerstört er den Satelliten und damit meinen genialen Traum.«
    »Die Laserkanone ist kaputt?«
    »Ja. Sie ballert wild in der Gegend herum.«
    Ramirez wurde bleich. »Dann könnte sie ja auch ›Masterplane‹ treffen und abschießen.«
    »Natürlich.«
    »Und du

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