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Todesfracht im Jaguar

Todesfracht im Jaguar

Titel: Todesfracht im Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Eichen-Allee.“
    „Erfährst du, wann sie in
Mailand aufbrechen?“
    „Selbstverständlich.“
    Leppich nickte zufrieden. Die
Sache war kein Problem. Aber mit Schwittei mußten sie sich was einfallen
lassen.
    „Da wäre noch was“, sagte er
zögernd. „Ein Geschäft, das wir auf eigene Kappe machen. Wir haben eine
Bruchbude an der Hand. Für den dreifachen Preis wollen wir sie einem Typ
aufhängen, der dann noch glauben wird, er hätte uns reingelegt. Das
funktioniert, wenn wir die heißen Gemälde in die Villa Isolde packen — die
Gemälde, die bei Friedhelm Kuhn rumstehen. Leihen soll er sie uns. Aber der
Halsabschneider will 3000 Mark als Anzahlung — und noch ‘ne hohe Beteiligung.
Das ist eine grobe Unverschämtheit von dem Kerl.“ Browski fragte nach
Einzelheiten und wollte schließlich auch wissen, wer der Käufer sei.
    „Der wohnt hier in der Straße“,
antwortete Leppich. „Nur zwei Häuser neben dir. Söppner heißt er. Anton
Söppner. Ja, ich glaube, Anton ist sein Vorname. Ein Kunstsammler, der am
Stadtrand einen Bauplatz...“
    „Was? Der?“ rief Browski. „Wenn
ihr wüßtet, wie ich den liebe! In der Luft zerreißen — könnte ich ihn. Wir sind
verfeindet von Geburt an — nein, eigentlich noch früher. Schon unsere Eltern
konnten einander nicht riechen. Wenn’s darum geht, Anton Söppner zur Ader zu
lassen, bin ich dabei. Moment mal, ich regele das.“
    Er griff zum Telefon.
    Grinsend stellten die beiden
Ganoven fest, daß er Friedhelm Kuhn anrief.
    „Kuhn“, sagte Browski, „ich
bin’s. Meine Freunde Leppich und Frese sitzen gerade bei mir. Ich höre, du
willst 3000 Mark Leihgebühr für diese Leinwandschinken. Vergiß es, klar! Wenn
das Geschäft gelaufen ist, werden sie dir vielleicht was zustecken. Egal,
wieviel das ist — du wirst zufrieden und dankbar sein. Andernfalls sehe ich
schwarz für deine Gesundheit. Das war’s, Kuhn. Ich wünsche dir einen schönen
Abend. Soll ich Franco und Ludwig grüßen? Liebe, herzliche Grüße? Natürlich
richte ich das aus. Merke doch, wie es bei dir aus tiefer Seele kommt.“
    Er legte auf.
    „Danke!“ sagte Leppich.
    „Ihr könnt die Gemälde
abholen.“
    Leppich stand auf. „Am besten
machen wir das gleich. Oder brauchst du uns jetzt?“
    Browski verneinte, und die
beiden beschlossen, ihr betrügerisches Immobilien-Geschäft im Handumdrehen,
nämlich sofort abzuwickeln.
    Was die Formalitäten betraf,
gab ihnen Browski heiße Tips. Gehörte er doch auch zum Verein der
Immobilienhändler — jedenfalls gab er vor, Haus- und Grundstücksmakler zu sein.
     
    *
     
    Tim, der ganz vorn in der
Einmündung der Gasse lauerte, zog gerade noch rechtzeitig die Nase zurück.
    „Leppich und Frese kommen“,
verständigte er seine Freunde, die sich hinter ihm an einer dichten Zaunhecke
aufhielten.
    Abermals spähte er um die Ecke.
    Die beiden stiegen in den roten
Alfa.
    Der klapprige Ford hatte sich
vorhin stadtwärts entfernt, bemannt mit zwei Typen. Keiner der TKKGler kannte
sie. Tim hielt das nicht für eine Bildungslücke. Denn die beiden machten
keineswegs den Eindruck, als spielten sie irgendwo eine größere Rolle.
Vielleicht durften sie Browskis Rasen mähen, oder sie polierten Sohn Dieters
Porsche auf Hochglanz.
    Wie ein roter Blitz sauste der
Alfa vor ihnen vorbei.
    „Es ist ein Jammer, daß wir
noch nicht im führerscheinfähigen Alter sind“, schimpfte Tim. „Hier stehen wir
nun mit unseren blitzblanken Tretmühlen, und die Ganoven hängen uns ab. Die
haben 150 PS, wir nur pro Nase eine MS (Menschenstärke). Ich wette, die
handeln jetzt in Oswalds Auftrag. Aber was? Wo? Bei wem?“
    „Ist doch klar“, meinte
Klößchen. „Die rollen zur Villa Isolde und plündern das Rauschgiftversteck.“
    „Nur weil das dein Gedanke
ist“, sagte Gaby, „muß er nicht richtig sein. Ich vermute, die beiden fahren
nach Hause. Jeder fährt mal nach Hause. Oder? Für uns kann’s nur von Vorteil
sein, wenn wir uns auch dort ein bißchen umsehen.“
    „Ich bleibe bei meiner Idee“,
murrte Klößchen. „Villa Isolde ist der Knackpunkt.“
    Tim stand schräg hinter Gaby
und zupfte an ihrem Pferdeschwanz.
    „Wo sind die beiden zu Hause?“
    „Von meinem Papi weiß ich, daß
sie in der Fersengelder Landstraße eine Kfz-Werkstatt betreiben. Nichts Tolles.
Mehr so einen hinterhöfigen Waschküchenbetrieb. Wahrscheinlich frisieren sie
Mopeds um. Oder machen anderes verbotenes Zeugs.“
    Tim war dafür, dort
vorbeizusehen.
    Karl ließ sich dazu

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