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Todesfracht im Jaguar

Todesfracht im Jaguar

Titel: Todesfracht im Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wir lange warten können. Der ist nämlich
verunglückt. Ist in ein Motorrad gelaufen und liegt jetzt im Krankenhaus. Ganz
zufällig bin ich auf den Unfall gestoßen. Das ist ja ausschließlich Sache der
Verkehrspolizei und gehört nicht auf meinen Schreibtisch. Aber jetzt kommt das
Schärfste. Ich habe Schwittei aufgesucht — kaum daß ich euch los war. Der arme
Kerl ist total geklatscht. Ich brauchte nur zu fragen — schon hat er sein Geständnis
abgelegt. Euer Verdacht hat sich bewahrheitet. Schwittei hat Dieter Browskis
Porsche tatsächlich geklaut — ohne natürlich zu ahnen, wem er da schadet. Mit
dem Wagen ist er zu einem gewissen Friedhelm Kuhn gefegt. Kuhn ist uns bekannt.
Aber wir wußten nicht, in welchem Ausmaß der geklaute Autos ankauft. Offenbar
ein großer Hehler. Aber diesmal ist er zurückgezuckt. Er kannte nämlich den
Porsche und wollte nichts damit zu tun haben. Daraufhin brachte Schwittei den
Porsche zurück — parkte ihn jedenfalls dort, wo wir ihn gefunden haben.“
    „Und die Kopfnuß für den jungen
Browski?“ fragte Tim. „Wie stellt er sich dazu?“
    „Davon weiß er nichts. Er sei
Dieter Browski nie begegnet, kenne ihn nicht. Und das glaube ich ihm. Schwittei
ist ein labiles Würstchen. Er handelt gesetzwidrig aus Schwäche, nicht aus
Bosheit. Gewalttätig ist er auf keinen Fall.“
    „Das unterschreibe ich mit
Schönschrift“, rief Gaby.
    „Du setzt dich jetzt neben mich
und fährst mit nach Hause“, ordnete Glockner an. „Auch für euch ist
Feierabend“, wandte er sich an die Jungs. „Ihr habt morgen einen anstrengenden
Tag.“
    „Die Schule ist vorbei“,
grinste Klößchen.
    „Das meine ich nicht.“ Glockner
lächelte. „Wie ich von Gaby weiß, wollt ihr deine Eltern würdig empfangen. Nun,
dein Vater rief mich vorhin aus Mailand an. Ob ich wüßte, wo du steckst, denn
zu Hause erreicht er dich nicht, und eure Köchin war total überfragt. Ich soll
dich ganz herzlich von deinen Eltern grüßen, Willi. Euch übrigens auch. Sie
kommen morgen zurück.“
    „Ist ja stark!“ rief Klößchen.
„Tolle Freude! Sie kommen etwas früher als vorgesehen. Von meinem Zeugnis
werden sie begeistert sein. Es ist zwar schlecht, aber nicht abgrundtief
schlecht.“
    „Was du natürlich deiner
Cleverness verdankst“, lachte Gaby.

18. Geschäftlicher Mißerfolg
     
    Eine halbe Stunde später lag
der Wollfellner-Weg verlassen da wie zuvor.
    Nichts verriet, was sich in der
Villa Isolde ereignet hatte. Das warme Abendlicht vergoldete die baufälligen
Häuser — und blitzte auf den Frontscheiben der beiden Wagen, die sich aus
Richtung Innenstadt näherten.
    Leppich und Frese fuhren in
ihrem roten Alfa voran.
    Anton Söppner, Kunstsammler und
Rosenzüchter, folgte in einem cremefarbenen Mercedes. Der Wagen war neun Jahre
alt und nicht mehr sehr ansehnlich. Den Kunstsammler und Rosenzüchter störte
das nicht. Er war ja enorm begütert. Eine ganze Autofabrik hätte er sich kaufen
können. Aber ihn zog es nach Höherem. Angeber, die Statussymbole (äußere
Zeichen) ihres Wohlstandes brauchen, um den Neid ihrer Mitmenschen zu
genießen — Schautypen dieser Art hielt er für bescheuert. Zu denen rechnete er
auch jene, die immer das neueste Automodell haben müssen. Dieser Riesenzahl
Bescheuerter ging er also mit gutem Beispiel voran.
    Über einen gewissen Heino
Podblitzki, den er nur flüchtig kannte, hatten die beiden Typen Leppich und
Frese Kontakt zu ihm aufgenommen. Von Podblitzki wußten sie, daß er in hiesiger
Gegend einen Baugrund suche. Sie hätten was Tolles. Na schön! dachte er.
Ansehen kostet nichts. Freilich: Daß sie 300 000 Mark als Preis nannten, wunderte
ihn. Für diese schäbige Gegend war das ungeheuerlich. Daß er den Baugrund für
einen entfernten — und ziemlich mittellosen — Verwandten haben wollte, den er
im übrigen haßte wie die Pest — das konnten die beiden nicht wissen.
    Na schön! dachte er zum zweiten
Mal. Vielleicht ist es ein riesiges Grundstück. Irgendwie muß ja der Preis zu
rechtfertigen sein.
    Der rote Alfa hielt vor der
Villa Isolde.
    Söppners Mercedes stoppte.
    Alle stiegen aus.
    Grinsend wies Leppich auf die
alte Bude.
    „Da wären wir.“
    Söppner starrte das Haus an.
    „Sagten Sie 300 000? Hierfür?
Also — Guten Abend, meine Herren. Es hat mich keineswegs gefreut, Sie
kennenzulernen.“
    „Moment!“ rief Leppich. „Lassen
Sie sich nicht vom ersten Eindruck überwältigen. Sehen Sie sich erst mal die
Villa von innen an. Über den

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