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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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sprach, hatte sie ein paar Augenblicke lang beinahe normal gewirkt. Wie jemand, den er sogar mögen könnte, obwohl sie einander unter so extremen Umständen begegnet waren. Doch der psychopathische Teil ihrer Persönlichkeit gewann nun wieder die Oberhand. Mittlerweile war Rob klug genug, ihr nicht zu widersprechen, wenn sie sich in diesem Zustand befand.
    Er zog auf die linke Spur und fuhr neben den Neon.
    Roxie lehnte sich aus dem offenen Beifahrerfenster des Galaxie und vollführte eine kurbelnde Handbewegung. Rob verrenkte sich fast den Hals, um an ihr vorbeizuschauen, und stellte fest, dass vier Leute in dem Wagen saßen. Alle noch recht jung, vielleicht Mitte 20. Der Fahrer hatte langes, blondes Haar und einen buschigen Bart. Das Mädchen auf dem Beifahrersitz sah wie eine Punkerin aus. Eine sehr junge Punkerin. Mager. Tätowiert. Die beiden auf dem Rücksitz – ein Typ mit seiner Freundin – waren nicht so leicht einzuordnen. Sie wirkten beinahe spießig. Doch als Rob genauer hinsah, stellte er fest, dass sie einen dicken Joint herumgehen ließen.
    Der Fahrer des Neon grinste blöde, kurbelte sein Fenster herunter, streckte den Kopf heraus und versuchte etwas zu sagen, aber die Worte gingen im Rauschen des Fahrtwinds unter.
    Roxie beugte sich weiter aus ihrem Fenster und deutete wie wild auf das Heck des Neon. Anschließend legte sie die Hände wie einen Trichter vor den Mund und brüllte, so laut sie konnte: »IHR MÜSST RECHTS RANFAHREN!«
    Der Fahrer des Neon runzelte die Stirn und warf dem Punk-Girl auf dem Beifahrersitz einen Blick zu. Die Kleine zuckte die Achseln. Der Fahrer nickte, blickte wieder zu Roxie hinüber und hob den Daumen, während er den Neon bereits über mehrere Spuren durch den dichten Verkehr hindurch auf den Standstreifen lenkte.
    Roxie blickte Rob an. Ihr harter Gesichtsausdruck war wie weggeblasen. Sie lächelte. »Halte hinter ihnen.«
    Rob setzte erneut den Blinker und tat, was sie angewiesen hatte. Behutsam lenkte er den Galaxie an den rechten Fahrbahnrand und kam langsam im Kriechtempo hinter dem Neon zum Stehen. Einen Augenblick lang starrte er auf das Heck des fremden Wagens, nur um Roxie danach einen verwirrten Blick zuzuwerfen. »Stimmt wirklich etwas nicht mit ihrem Wagen?«
    Roxie langte an ihm vorbei und drehte den Schlüssel im Zündschloss nach links. Tuckernd kam der Motor zum Stillstand und sie zog den Zündschlüssel ab. »Damit du mir nicht irgendwohin fährst. Bleib hier sitzen, solange ich mich um diese Arschlöcher kümmere.«
    Sie öffnete die Beifahrertür und machte Anstalten, auszusteigen.
    Robs Herz begann schneller zu schlagen.
    Sie hatte die Knarre in der Hand.
    Jetzt war sie aus dem Wagen heraus und ging auf den haltenden Neon zu. Dessen Insassen ahnten nichts von der Gefahr, die auf sie zukam. Wie denn auch? Der Blick in den Rückspiegel zeigte ihnen lediglich ein ausnehmend hübsches Mädchen, das sich ihnen näherte. Und wer sollte davor schon Angst haben? Natürlich hätte alles vielleicht ganz anders sein können, wären sie nicht so stoned gewesen. Vielleicht hätten sie die Waffe bemerkt, die sie flach an ihren rechten Oberschenkel presste. Sie hatte den Wagen fast erreicht und Rob bekam kaum noch Luft. Ihm war klar, dass er die Leute irgendwie warnen musste. Vielleicht sollte er auf die Hupe drücken und sie wenigstens für ein paar Augenblicke, die ihnen das Leben retten konnten, aus ihrem Drogenrausch reißen. Es könnte funktionieren. Vielleicht schafften sie es sogar abzuhauen.
    Doch er würde dann immer noch hier festsitzen.
    Und dann hätte er es mit Roxie zu tun – mit einer fuchsteufelswilden Roxie und ihrer Knarre. Er legte die linke Handfläche auf die Hupe.
    Er musste es tun. Es war das Richtige.
    Das wusste er.
    Trotzdem ... hatte er Angst vor dem Revolver, den sie auf ihn richten würde.
    Er zögerte.
    Mittlerweile stand Roxie, die Waffe noch immer eng an den Schenkel gepresst, neben dem Neon. Sie beugte sich hinab und pochte mit den Knöcheln der Linken ans Beifahrerfenster. Die kleine Punkerin drehte sich zu ihr und kurbelte das Fenster herunter. Rob öffnete den Mund, um ihr eine Warnung zuzurufen, doch es war bereits zu spät. Die Waffe in Roxies Hand zuckte in die Höhe wie eine angreifende Kobra. Im einen Moment lag sie noch ruhig an ihrem Bein, im nächsten war der Lauf an die Stirn des Punk-Mädchens gepresst. Rob hörte den Knall und ihm war klar, dass Roxie der Kleinen mitten ins Gesicht geschossen hatte. Aus dem Neon

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