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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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»Ja.«
    Emily machte Anstalten ins Wasser zu gehen. Doch dann wandte sie sich um und ging wieder ein paar Schritte zurück. »Na los, Zoe. Komm schon, lass uns zusammen nass werden.«
    Damit wandte sie sich ab und lief los. Sie watete ins Meer hinaus, bis das Wasser ihr über die Hüften reichte, holte tief Luft und tauchte unter. Gut zwanzig Meter weiter kam sie wieder an die Oberfläche, auf den Wellen schaukelnd wie die obere Hälfte der heißesten Meerjungfrau aller Zeiten.
    Sie erblickte Zoe und winkte ihr zu.
    Zoe winkte zurück.
    Sie trank ihr Bier aus, erhob sich und ging nun ebenfalls ans Wasser. Sie lächelte. Ihr Blick wanderte zwischen der noch immer liegenden Gestalt Chuck Kirbys und den eleganten, umwerfenden Wasserkunststücken der besten Freundin, die sie je gehabt hatte, hin und her.
    Sie bebte vor Freude, als das Wasser ihre Füße umspülte.
    Zeit, nass zu werden.

KAPITEL 28
    24. März
    Der Parkplatz des Motels war überfüllt von Autos der Studenten, die hier ihre Frühjahrsferien verbrachten. In einer Reihe von Wagen gegenüber einem langen, zweigeschossigen Flügel des Motels stand der Tercel, eingekeilt zwischen einem himmelblauen Mustang und einem schwarzen BMW. Rob saß auf dem Fahrersitz und trommelte mit den Daumen aufs Lenkrad, Roxie kauerte, die Füße aufs Armaturenbrett gestützt, auf dem Beifahrersitz. Ständig wanderte Robs Blick zu ihr hinüber. Ihr neues Outfit ging ihm auf die Nerven. Sie trug hellbraune Kaki-Shorts und ein blaues T-Shirt, auf dem vorn ein Surfbrett abgebildet war. Beides hatte sie in einem nahe gelegenen Souvenirladen erstanden. Die Kleider standen ihr. Das war nicht das Problem. Sie konnte anziehen, was sie wollte, und sie würde immer gut darin aussehen. Es wirkte einfach nicht ... richtig. Wenn man über ihre Tattoos hinwegsah, konnte sie als ein adrettes Collegemädchen durchgehen, das an einem sonnigen Strand Spaß haben wollte.
    Sie blickte ihn an. »Zum Teufel noch mal, was ist los? «
    »Diese Klamotten – irgendwie sehen sie nicht richtig an dir aus.«
    Sie lächelte. »Eigentlich sollte ich etwas Cooles tragen, stimmt’s? Etwas Enges, Schwarzes, vielleicht noch mit einem Totenkopf drauf?«
    »Hm ... ja.«
    »Das ist eine Verkleidung. Wir müssen uns anpassen. Du auch.«
    Rob trug schwarze Jeans und ein glänzend schwarzes Button-Up-Hemd mit hellrotem Flammenmuster quer über die Brust. Dieselben Klamotten, die er schon trug, seit sie ihn gekidnappt hatte.«
    »Nein. Das ... kann ich nicht.«
    Sie grinste süffisant. »Doch, du Scheißkerl! Wenn ich es sage, wirst du es tun.«
    Robs Gesichtsausdruck wich einer schmerzverzerrten Miene. »Bitte ... nicht. Das halte ich nicht aus. Ich flehe dich an. Ich bin allergisch gegen Kaki.«
    Roxie lachte. »Ich mag es, wenn Männer mich anflehen. Dann tu’ , was du willst.«
    Rob packte das Lenkrad und fing wieder an, mit den Daumen darauf herumzutrommeln. »Hör zu. Wir haben doch Geld. Warum nehmen wir uns nicht einfach ein Zimmer?«
    Roxie schüttelte den Kopf. »Nein, ich will nicht, dass sich irgendein Hotelangestellter an uns erinnert.«
    »Beim letzten Mal hat dir das doch auch nichts ausgemacht.«
    »Da war ja auch alles anders.«
    »Was?«
    »Da hatte ich mich noch nicht in dich verliebt.«
    Rob rutschte auf seinem Sitz hin und her, wurde richtig zappelig, da er sich unwohl fühlte.
    Okay, das ist alles völlig verrückt.
    Es war heute schon das dritte Mal, dass sie das Wort mit L aussprach. Er konnte es nicht begreifen. Er mochte sie. Sehr sogar, sofern sie nicht gerade jemanden umbrachte oder irgendetwas anderes völlig Verrücktes anstellte. Jetzt waren sie seit drei Tagen zusammen. Auch wenn man den ganzen Irrsinn mal außer Acht ließ, war es nicht ein bisschen zu früh, mit diesem Wort um sich zu werfen? Er wusste nicht recht, was er mit ihrer Liebesbekundung anfangen sollte, vorausgesetzt sie empfand tatsächlich so. Vielleicht trieb sie ja nur wieder ihr Spiel mit ihm. Doch etwas tief in seinem Innern sagte ihm, dass sie ihn diesmal nicht zum Narren hielt. Sie mochte ihn. Sie liebte ihn. Zumindest hielt sie es dafür. Und wenn sie dies tatsächlich glaubte, dann machte es für sie keinen Unterschied, ob sie ihn nun wirklich liebte oder sich nur selbst belog. Andererseits gab es so vieles, was Robs Gefühle für sie kompliziert machte. Die widerwärtigen Taten, deren Zeuge er geworden war. Die Empfindungen, die er noch immer sowohl für Charlene als auch für Lindsey hegte. Doch was ihm wirklich

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