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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Plätze in der ersten Maschine reserviert, die morgen früh nach Heathrow geht.«
    Als sie in Philip Cardons Landrover durch die nächtlichen Ardennen fuhren, war Paula froh, dass es wieder nach Hause ging. Die von Calouste Doubenkian ausgehende Gefahr war ein für alle Mal vorüber.
    Bei Sonnenaufgang näherten sie sich dem Flughafen von Luxemburg, auf dem zu dieser Zeit nur wenig Betrieb herrschte. Lediglich ein einziges Flugzeug stand draußen auf dem Rollfeld. Nachdem sie die Sicherheitskontrolle ohne Probleme passiert hatten, rief Tweed über Paulas Handy Monica an und sagte ihr, dass sie auf dem Nachhauseweg waren. Ein zweiter Anruf galt Jim Corcoran, dem Sicherheitschef des Flughafens Heathrow, der ihm versprach, sie mit einem Kleinbus vom Flugplatz abzuholen.
    Als er fertig war, gab Tweed Philip die Hand und verabschiedete sich von ihm.
    »Kommen Sie denn nicht mit uns?«, fragte Paula erstaunt.
    »Diesmal nicht«, erwiderte Cardon und lächelte sie an. »Ich habe hier auf dem Festland noch eine Menge Arbeit…«
    Als das Flugzeug abhob, war es heller Tag. Paula lehnte sich in ihrem Sitz zurück und fragte Tweed, woran er gerade dachte.
    »An Bella Main und Mandy Carlyle«, erwiderte er. »Wir wissen immer noch nicht, wer die beiden ermordet hat.«

37
    Nach der Landung sahen sie, dass Jim Corcoran, der ein enger Freund von Tweed war, bereits mit einem kleinen Bus auf dem Rollfeld wartete.
    »Ich schleuse Sie durch die Sicherheitskontrollen«, sagte er, nachdem er das Team begrüßt hatte. »Draußen auf dem Parkplatz warten ein Audi und zwei Landrover auf Sie.«
    Als Tweed mit Paula in dem Audi von dem Parkplatz des Flugplatzes fuhr, klingelte Paulas Handy. Es war Monica, die auf Tweeds Anweisung hin ein privates Archiv mit alten Zeitungen ausfindig gemacht hatte, wo man gegen Bezahlung Einblick in alte Ausgaben des
Clarion
werfen konnte, die sonst nirgendwo mehr zu finden waren. Der Besitzer des Archivs hieß Peg-Leg Pete und erwartete sie in seinem Büro in der Watersend Lane im East End.
    Nachdem sie sich mühsam durch den Londoner Vormittagsverkehr gequält hatten, hielten sie in einer kopfsteingepflasterten Straße vor einem Laden an, auf dessen schmutzigem Schaufenster in verblichenen Goldlettern der Name
Peg-Leg Pete’s
zu lesen war. Aus einem der Landrover, die hinter ihnen angehalten hatten, stieg Newman aus und ging voran zur Tür des Ladens.
    Nachdem er geklopft hatte, öffnete ihm ein kleiner, untersetzter Mann mit Holzbein, der sich auf einen alten Gehstock stützte.
    »Was wollen Sie?«, fragte er mit einer tiefen, rauen Stimme.
    »Wir würden gern einen Blick auf die Ausgaben des
Clarion
vom November und Dezember 1912 werfen«, erklärte Tweed freundlich. »Meine Sekretärin hat bei Ihnen angerufen.«
    »Das kostet zweihundert Pfund«, gab Peg-Leg Pete zurück und hielt die Hand auf.
    »Die Hälfte wäre schon zu viel, Pete, das weißt du genau«, sagte Newman, der den Mann noch aus seiner Zeit als Journalist kannte. »Ich gebe dir fünfzig.
    Wenn du nicht willst, lassen wir die Sache.«
    »Na schön, fünfzig Pfund«, knurrte der Einbeinige und führte Newman und Tweed in einen Nebenraum, in dem ein verstaubtes Lesegerät für Mikrofilme stand. »Die Rolle von 1912 ist schon eingelegt.«
    Nachdem Pete die Beleuchtung des Bildschirms eingeschaltet hatte, setzte Tweed sich davor und bewegte mittels einer Kurbel den Mikrofilm weiter, bis er die Ausgabe vom 7. November 1912 erreicht hatte. Schon auf der Titelseite fand er, was er suchte:
    DREI TOTE BEI BANKRAUB
    So lautete die Überschrift.
    »Könnten Sie mir diesen Artikel bitte fotografieren?«, fragte Tweed Paula, die mit ihrer Spezialkamera neben ihm stand. Als Paula das Bild gemacht hatte, betätigte er die Kurbel wieder und sprang einige Tage nach vorn. Bei der Ausgabe vom 12. Dezember 1912 deutete er auf einen weiteren Artikel.
    »Den bitte auch«, sagte er, und Paula hob wieder die Kamera.
    »Das kostet aber mehr als fünfzig«, verlangte Pete und stampfte mit seinem Holzbein auf den Boden.
    »Sei froh, dass du überhaupt etwas kriegst«, erwiderte Newman. »Tweed könnte deinen ganzen Laden sofort beschlagnahmen lassen.« Er drückte ihm fünf Zehnpfundnoten in die Hand, die der Einbeinige sofort in seine Hosentasche steckte.
    »Ich verstehe nicht, was Sie in dem Laden wollten«, sagte Paula, als sie wieder im Audi saßen und an der Spitze des kleinen Konvois aus drei Fahrzeugen die Stadt in Richtung Süden verließen. »Wieso

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