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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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interessieren Sie sich auf einmal für alte Zeitungen?«
    »Das werden Sie bald verstehen«, erwiderte Tweed. »Aber erst fahren wir so schnell wie möglich nach Hengistbury Manor. Schließlich haben wir noch zwei grausige Morde aufzuklären.«
    »Hoffentlich wartet dort nichts Schlimmes auf uns«, sagte Paula, die in der Vergangenheit schon häufig eine unheimliche Intuition bewiesen hatte.

38
    Kaum waren sie in den düsteren Hengistbury Forest eingefahren, überkam Paula sofort wieder das bange Gefühl, das sie jedes Mal im Dämmerdunkel unter den mächtigen Fichten befiel. Sie war erleichtert, als sie das schmiedeeiserne Parktor erreicht hatten und es sich nach kurzer Wartezeit öffnete.
    »Eigentlich ist heute ein wunderschöner Tag«, sagte sie zu Tweed, während er zur Terrasse fuhr. »Nur in dem verfluchten Wald sieht man vor lauter Dunkelheit kaum die Hand vor Augen.«
    Nachdem sie alle ausgestiegen waren, eilten sie die Stufen hinauf zur Eingangstür, aber diesmal war es nicht Lavinia, die sie begrüßte, sondern Crystal, die wie ihre Halbcousine einen eng anliegenden weißen Rollkragenpullover und einen blauen Faltenrock trug. Sie stand still in der Tür und hatte die Hände vor dem Bauch gefaltet.
    »Schön, dass Sie wieder da sind«, sagte sie mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen. »Aber ich habe leider schlimme Neuigkeiten für Sie.« Sie hielt kurz inne, bevor sie weitersprach. »Leo ist ermordet worden.«
    »Kommen Sie mit in die Bibliothek und setzen Sie sich«, sagte Tweed und nahm sie sanft am Arm.
    »Das ist nicht nötig«, erwiderte Crystal. »Trotzdem danke für Ihre Fürsorge.«
    Tweed verbarg seine Betroffenheit, so gut es ging. Paula beobachtete Crystal genau. Obwohl sie ihnen gerade vom Tod ihres eigenen Bruders erzählt hatte, wirkte sie ruhig und gefasst. Anscheinend hatte sie doch einen stärkeren Charakter, als Paula gedacht hatte.
    Als sie durch die Halle gingen, trat Chief Inspector Hammer auf sie zu und wandte sich in erstaunlich feinfühligem Ton an Crystal: »Ich habe Wort gehalten und Ihnen gestattet, Mr. Tweed die Nachricht vom Tod Ihres Bruders persönlich zu überbringen. Jetzt halten bitte auch Sie unsere Abmachung ein, und nehmen Sie in der Bibliothek Platz, während ich mit Mr. Tweed spreche.«
    Crystal ging in die Bibliothek, ließ aber die Tür offen. Paula vermutete, dass sie hören wollte, ob Hammer Tweed auch alles richtig erzählte.
    »Ich will wissen, was vorgefallen ist«, verlangte Tweed. »Und zwar in allen Einzelheiten.«
    »Der junge Chance wurde auf genau dieselbe Weise umgebracht wie alle anderen«, fing Hammer an. »Jemand hat ihm eine dieser schrecklichen Stacheldrahtschlingen um den Hals gelegt und so lange zugezogen, bis er weitgehend durchtrennt war. Das Ganze ist in seiner Wohnung passiert, als er auf einem Stuhl saß. Ich habe Commander Buchanan angerufen, der seinerseits Professor Saafeld angerufen hat. Der Professor kam mitten in der Nacht und hat den Toten nach London transportieren lassen. Er schätzt, dass er wohl zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens gestorben sein dürfte, aber er kann Näheres erst sagen, wenn er die Leiche obduziert hat. Ich habe bereits alle Bewohner des Hauses vernommen, aber die waren wie üblich alle allein in ihren Wohnungen. Kein Einziger kann ein nachprüfbares Alibi vorweisen.«
    »Wo ist eigentlich Lavinia?«, fragte Tweed. »Normalerweise hat sie uns immer das Tor aufgemacht.«
    Auf einmal kam Crystal wieder aus der Bibliothek. Ihr Schritt war sicher und fest, und Paula bewunderte sie für die Haltung, die sie bewies.
    »Ich mache mir Sorgen wegen Lavinia«, sagte sie.
    »Warum denn? Und wo ist sie?«
    »Marshal hat gleich nach dem Frühstück verkündet, dass er nach Seacove fährt. Und er hat Lavinia praktisch genötigt, mit ihm zu kommen.«
    »Genötigt?«, fragte Tweed.
    »Sie schien nicht allzu begeistert von der Idee, aber dann ist sie schließlich doch mitgekommen. Aber glücklich war sie damit nicht, und als die beiden draußen waren, sah ich, wie er sie förmlich in den Rolls hineingezerrt hat.«
    »Wann war das?«, fragte Tweed besorgt.
    »Vor einer Stunde ungefähr. Und noch etwas Seltsames muss ich Ihnen erzählen. Ich war draußen in Snapes Hütte und habe festgestellt, dass jemand seinen Waffenschrank aufgebrochen und die Winchester-Schrotflinte gestohlen hat.«
    »Ich muss sofort wieder weg, Hammer«, sagte Tweed zu dem Chief Inspector.
    »In der Zwischenzeit haben Sie hier wieder das

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