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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Philip Cardon, als dieser auf den Kasten zutrat.
    »Bei einem früheren Besuch habe ich durch die Fenster geschaut und gesehen, dass alle Räume des Schlosses über eine Klimaanlage verfügen«, erwiderte Cardon. »Wir werden uns nun den Schlauch holen und damit Wasser aus dem See in den Anschluss da an der Mauer pumpen. Damit kann man im Brandfall die Klima- in eine Sprinkleranlage umfunktionieren.«
    »Ob das wohl funktioniert?«, fragte Paula.
    »Haben Sie vergessen, dass Philip Ingenieur war, bevor er zum SIS kam?«, gab Tweed zurück.
    »Außerdem sind die Mauern der Burg ziemlich baufällig«, fuhr Cardon fort.
    »Auch das habe ich bei einem meiner früheren Besuche herausgefunden.«
    Er holte einen Meißel aus seiner großen Umhängetasche und kratzte damit an einem Ziegelstein herum, der daraufhin regelrecht zerbröselte.
    »Da sitzt der Schwamm drin«, murmelte Butler, der früher einmal im Baugewerbe tätig war. »Gut möglich, dass Doubenkian der ganze Bau unter dem Hintern zusammenbricht.«
    Gemeinsam holten Butler und Cardon so leise wie möglich den Schlauch aus dem Kasten und entfernten an dem direkt daneben aus der Wand ragenden Kontrollmodul der Klimaanlage einen Stahlverschluss, auf dem mit roten Lettern
Feu
stand. An dem dadurch frei gewordenen Einfüllstutzen befestigten sie nun den Schlauch und rollten ihn so weit ab, bis sie sein anderes Ende an eines der Löschwasserventile des Damms anschließen konnten.
    Tweed, der ihnen zusah, steckte die Hände in die Taschen seines Mantels und fand dort etwas, was er total vergessen hatte. Es war die Gummimaske mit dem Gesicht von Professor Heathstone, die er in dessen verlassenem Rollstuhl gefunden hatte.
    »Interessantes Stück«, sagte Cardon, als er von der Staumauer zurückkam.
    »Sieht aus, als hätte einer der besten Maskenmacher in Paris sie angefertigt. So etwas kostet ein Vermögen. Dürfte ich mir die mal ausleihen? Ich denke, damit könnten wir uns Zugang zur Burg verschaffen.«
    Er zog sich die Maske über den Kopf und ging zusammen mit Harry Butler zur Eingangspforte der Burg. Die anderen folgten ihnen. Nachdem Cardon mehrmals den schweren gusseisernen Klopfer betätigte hatte, öffnete sich eine kleine Sichtluke in der Tür, und ein Mann blickte heraus. Als er Cardon sah, erschrak der Mann.
    »Professor Heathstone!«, sagte er. »Ich dachte, Sie wären in England!«
    »Bin ich aber nicht«, antwortete Cardon und hielt sich dabei die Hand vor den Mund, als müsse er sich räuspern. »Machen Sie sofort die Tür auf, Mr. Doubenkian erwartet mich.«
    Der Wachmann musste drei Schlüssel umdrehen und einen schweren Riegel beiseiteschieben, bis sich die schwere eisenbeschlagene Tür öffnen ließ.
    Cardon trat ein und zog dem Mann seinen Schlagstock über den Schädel, woraufhin dieser bewusstlos zu Boden sank. Aus dem Dunkel eines Korridors stürzte eine anderer Mann auf sie zu, der einen spitzen Dolch in der Hand hatte. Er stach mit dem Dolch nach Philip Cardon, aber Butlers Schlagstock traf ihn am Ellenbogen und schlug ihm die Waffe aus der Hand, woraufhin Cardon ihn mit einem Schlag gegen die Stirn zusammenbrechen und auf den anderen Wachmann fallen ließ.
    »Folgen wir diesem Korridor«, sagte Cardon. »Er führt nach unten, und Doubenkian ist eine Ratte, die sich gern im Keller verkriecht.«
    Paula ging an ihm vorbei den nur ganz schwach erleuchteten Korridor entlang, umrundete eine Ecke und blieb stehen. Mitten im Boden des Ganges stand eine große Falltür offen, aus der gedämpftes Licht nach oben drang.
    Gefolgt von den anderen, stieg Paula ein Dutzend Stufen hinab und gelangte in einen weiträumigen, luxuriös eingerichteten Kellerraum. Dort saß eine Gestalt in einem dunkelblauen Samtsakko an einem Schreibtisch in der Mitte des Raumes. Sie erhob sich, als sie Paula sah, und richtete eine Pistole auf sie. Paula erkannte sofort, wer die Gestalt war: Calouste Doubenkian.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind!«, rief er, während er rückwärts die Wendeltreppe neben dem Schreibtisch emporstieg und einen Schalter am Treppengeländer umlegte. Sofort war der gesamte Raum in ein gleißendes Licht getaucht.
    »Wenn auch nur einer von Ihnen eine Bewegung macht, jage ich Miss Grey eine Kugel in die Brust!«
    Alle erstarrten augenblicklich.
    Paula sah sich in dem Raum um. Direkt oberhalb der Wendeltreppe entdeckte sie die Belüftungsschlitze der Klimaanlage, aus denen bereits ein paar Tropfen Wasser quollen.
    »Niemand von Ihnen wird die Burg lebendig

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