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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Art – zukommen zu lassen, damit sein Sohn eine anständige Verteidigung bekam.
    Ist dieses Land so politisch korrekt geworden, dass sich ein Weißer nicht mehr selbst schützen darf?, war sein Motto geworden. Begeisterte Anhänger hatte eine Spenden-Website eingerichtet, wodurch innerhalb kürzester Zeit eine schwindelerregend hohe Summe zusammengekommen war. Führende Persönlichkeiten der afroamerikanischen Gemeinde reagierten entsprechend, so dass die Schlacht bald schon vom Fernsehen auf Kirchen, Stadthallen, Bars und Friseure übergriff und in die anonyme Blogosphäre des Internets eindrang, wo sie wuchs, sich entwickelte, sich ausbreitete wie … ein Krebsgeschwür. Heimtückisch und erschreckend unberechenbar.
    Aber besiegbar, dachte Daphne resolut. Das weiß ich schließlich aus erster Hand.
    Weil sie selbst den Krebs besiegt hatte. So etwas machte stark. Daraus war das Gefühl erwachsen, nichts und niemand könne ihr mehr etwas anhaben. Hey, ihr Arschlöcher, ich habe dem Tod ins Auge geblickt, also fahrt ruhig eure schwersten Geschütze auf. Verdienstvoll erworbene Arroganz, sozusagen. Reggies Arroganz war dagegen nur eine billige Imitation. Wie eine Zehn-Dollar-Prada-Kopie.
    Sie begegnete Reggies Blick quer über den Mittelgang hinweg und sah, wie sein Grinsen zu einer höhnischen Grimasse wurde. Schade, dass sein Online-Fanclub das jetzt nicht sieht. In der Öffentlichkeit spielte Reggie den grundanständigen, aber missverstandenen Jugendlichen, und eine erschreckende Anzahl von Menschen hatte ihm die Unschuldsnummer abgenommen.
    Aber dann bist du leider mir in die Quere gekommen, du kleiner Mistkerl.
    »Tja, dann lass die Geier ruhig kreisen, Liebchen«, sagte sie zu Grayson. »Ich lass mich heute jedenfalls nicht zu Aas verarbeiten.«
    »Brav, Liebchen «, entgegnete Grayson, ihren näselnden Slang imitierend. Sie blickte rasch auf und sah Anerkennung in seinen Augen, und weil sie wusste, was für ein Mensch er war, bedeutete ihr seine Anerkennung sehr viel. Doch sein Blick war auch besorgt. »Trägst du die Weste?«
    »Worauf du dich verlassen kannst. Denn egal, mit welchem Urteil die Jury zurückkommt, der Ärger ist vorprogrammiert.«
    »Egal, mit welchem Urteil die Jury zurückkommt«, konterte Grayson, »du hast gute Arbeit geleistet.«
    »Ich hatte aussagekräftige Beweise.« Die Detectives hatten ihre Untersuchungen gründlich durchgeführt, die Rechtsmediziner eindeutige Schlüsse gezogen. Daphne hatte mit einem soliden Fall aufgewartet, dem die Millhouses nur wenig mehr als unverhohlenen Hass und Einschüchterungsversuche entgegenzusetzen hatten. Dass sie damit allerdings ziemlich erfolgreich gewesen waren, würde Daphne für sich behalten.
    »Weil du hartnäckig drangeblieben bist«, sagte Grayson schlicht. »Viele hätten an deiner Stelle das Handtuch geworfen. Bei einigen habe ich das schon erlebt.«
    Und ich hätte es auch gerne getan. Daphne zweifelte nicht daran, dass die Millhouses für die anonymen Drohanrufe, die sie bekommen hatte, verantwortlich waren, aber natürlich hatte die Polizei das nicht beweisen können. Zumal die ersten Anrufe schon Monate vor der Auswahl des ersten Geschworenen eingegangen waren. Zuerst hatten diese Drohungen sie nur geärgert, doch sie waren schlimmer geworden, und bald hatten sie ihr ernsthaft Angst eingejagt.
    Irgendwann hatte sie begonnen, jeden Abend eine andere Strecke nach Hause zu fahren, und ihre zwei neuesten und nun engsten Freunde hatten sich größte Sorgen gemacht. Und da die beiden Privatermittler waren, konnten sie ihr ein Maß an persönlicher Sicherheit verschaffen, das weit über das hinausging, was die Polizei hätte gewährleisten können.
    Clay Maynard hatte ihr Haus mit dem besten Alarmsystem ausstatten lassen, das man mit Geld kaufen konnte. Paige Holden hatte ihr höchst effektive Selbstverteidigungsgriffe beigebracht und ihr einen sehr großen Hund besorgt. Dadurch hatten sich die Wogen ein wenig geglättet, und Daphne hatte sich umso mehr angestrengt, einen Fall vor Gericht zu bringen, der dem kleinen Bastard das arrogante Grinsen aus dem Gesicht wischen würde.
    Doch als der anonyme Anrufer ihren Sohn zu bedrohen begann, hätte Daphne fast alles hingeschmissen. Sie hatte Ford angefleht, sich einen Leibwächter zu nehmen, aber der Zwanzigjährige, der gerade erst begonnen hatte, die Freiheiten des Erwachsenseins zu genießen, hatte rundheraus abgelehnt, und kein noch so gutes Argument hatte ihn umstimmen können. Da sie nun

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