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Todeskommando Solar

Todeskommando Solar

Titel: Todeskommando Solar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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verantwortlich.“
     
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    Nachdem die prinzipiellen Phänomene auf diese Weise geklärt waren, machte sich die kleine Mannschaft der Solar daran, den letzten Schritt zu tun – die Gefahr aus dem Weg zu räumen, die Kranken aus dem Zeltlager ins Schiff zu holen und sie zu heilen.
    Es war für jeden einzusehen, daß Eugenio die Bakterien durch das hohe Fieber unschädlich gemacht hatte. Die Temperaturschranke lag also wesentlich niedriger, als Keefauver zuvor angenommen hatte, nämlich höchstens bei 41,5 Grad.
    Dies war eine äußerst wichtige Erkenntnis; wenn bis jetzt auch noch niemand wußte, welche Nutzanwendung sich daraus entnehmen ließe.
    Keefauver hatte folgenden Vorschlag.
    „Die Beseitigung der Gefahr, die der See für uns darstellt“, begann er, „scheint mir die leichteste unserer Aufgaben zu sein. Es dreht sich nur darum, eine nukleare Bombe in der Nähe des Sees zu zünden. Das ist das Prinzip.
    Natürlich ergeben sich daraus eine Menge anderer Aufgaben. Die Leute in den Zelten müssen vorher in Sicherheit gebracht werden; aber vermutlich haben sie nicht die Absicht, sich das ohne weiteres gefallen zu lassen. Des weiteren ist nicht unbedingt sicher, ob wir ungehindert bis in die Nähe des Sees gelangen können. Wir besitzen zwar Abschußrampen für unsere Raketen; aber seitdem die Solar so unglücklich aufsetzte, sind sie nicht mehr verwendbar.
    Als erstes werden wir also erkunden müssen, ob wir ohne weiteres bis an das Seeufer vordringen können! Ich schlage vor, daß Mac sich die Sache ansieht!“
    Mac hatte keinen Einwand; aber er wußte ebensowenig, was er tun sollte, wie die anderen verstanden hatten, was Keefauver meinte.
    „Sie gehen so weit wie möglich an den See heran“, erklärte ihm der Kommandant. „Wenn Sie irgend etwas Ungewöhnliches sehen, hören, spüren oder fühlen, kehren Sie um. Und bleiben Sie in ständiger Verbindung mit dem Schiff! Verstanden?“
    „Ja“, sagte Mac und schickte sich an, die Leiter des Hauptgangs hinunterzuklettern.
    Keefauver beleuchtete die Umgebung des Schiffes mit Ultrarot. Er wartete, bis Mac auf der Bildfläche auftauchte. Er trug seine Waffe mit beiden Händen und schritt offenbar aufmerksam voran.
    „Ich habe Mac ausgewählt“, erläuterte Keefauver seinen Leuten, die gespannt um ihn herumsaßen, „weil er geistig nur sehr schwer beeinflußbar ist. Ich nehme an, daß Joyces Leute inzwischen eine beträchtliche Menge des See-Eises aufgetaut haben. Wenn das so ist, dann dürfte die Ausstrahlung der Bakterien genügen, auch einen bisher Unbefangenen zu beeinflussen, wenn er nahe genug herankommt.
    Mac wird den Einfluß verspüren, aber niemals unterliegen. Dazu ist er – sagen wir: zu einfach. Nur durch ihn können wir ohne Risiko erfahren, wie weit wir gehen dürfen!“
    Im Kommandostand fiel kein Wort mehr. Die Funkverbindung mit Mac war eingeschaltet – auf der Frequenz, die im Zehlager nicht abgehört werden konnte. Macs tappende Schritte, im Lautsprecher deutlich hörbar, waren das einzige, gespenstische Geräusch in dem großen Raum.
    Von Zeit zu Zeit gab Mac Standortmeldungen.
    „Ich habe den Einschnitt in der Hügelkette beinahe erreicht!“ verkündete er anderthalb Stunden später, nachdem er das Schiff verlassen hatte.
    „Spüren Sie etwas?“ fragte Keefauver.
    „Nein!“
    „Schön! Gehen Sie weiter, Mac!“
    Die Zeit verging auf eine nerventötende Art langsam. Mac hatte einen ausgeprägten Seemannsgang, er machte ungefähr jede Sekunde einen Schritt. Tapp – tapp – tapp …
    Zehn Minuten später meldete er sich wieder. Seine Stimme klang aufgeregt, und wer Mac kannte, der wußte, daß eine ganze Menge geschehen mußte, bevor er sich aufregte.
    „Jetzt spüre ich etwas!“ sprudelte er hervor. „Im Gehirn! Kopfweh oder so etwas Ähnliches!“
    „Gehen Sie noch ein Stück weiter, Mac!“ befahl Keefauver. „Aber höchstens zwanzig Meter!“
    Tapp – tapp – tapp …
    Mac mußte den Einschnitt jetzt verlassen haben.
    „Das Kopfweh wird stärker, Sir!“ meldete er. „Soll ich noch weiter gehen?“
    „Ist es wirklich Kopfweh, Mac?“
    Mac brummte. Offenbar mußte er sich die Antwort genau überlegen.
    „Nein, nicht ganz“, gab er dann zu. „Es ist – es ist – als ob ich Würmer im Gehirn hätte!“
    Ein paar Männer prusteten los. Keefauver winkte ihnen zu schweigen.
    „Es ist gut, Mac. Kehren Sie um!“
    Keefauver grinste.
    „Er hat es prächtig beschrieben,

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