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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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aufzumachen.
    »Was kannst du mir über die Frau sagen?«
    »Wir haben versucht, ihr Telefon zu aktivieren …«
    »Geht so was?«
    »… na klar«, gab Chris zurück, beinahe gekränkt. »Man kann dann sogar mithören, was im Raum geschieht.«
    »Und?«
    »Es hat nicht geklappt.«
    »Warum?«
    »Sie muss die SIM -Karte rausgenommen haben. Oder sie hat gleich das ganze Handy zerstört.«
    Der sonderbare Gegenstand vor dem Fenster ließ Sam keine Ruhe. Er dankte Chris eilig und beendete das Gespräch. Dann nahm er den schwersten Gegenstand, der zur Hand war – einen klobigen Hefter für umfangreiches Schriftgut – und versetzte der Scheibe damit mehrere wuchtige Schläge. Als das Panzerglas beim dritten Aufprall splitterte, heulte die Alarmsirene los.
    Die frische Luft, die hereinströmte, tat ihm gut. Doch er hatte keine Zeit, sie zu genießen, sondern beugte sich gerade so weit vor, dass er die Spitze des Gegenstandes erreichen konnte, ohne in die Tiefe zu stürzen. Ein leichter Schwindel erfasste ihn.
    »Was treibst du da?«
    Greg war hereingestürmt. Ein Beamter in Uniform folgte ihm, die Hand an der Pistolentasche.
    »Hilf mir mal, das Ding da rauszuziehen.«
    »Nanu … was ist denn das?«
    »Keine Ahnung.«
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den stählernen Fremdkörper aus dem Rahmen zu lösen. Er war nicht viel größer als ein kleiner Geldbeutel, pfeilförmig zugespitzt, und besaß auf der leicht gebogenen Oberfläche eine Art Öhr – vielleicht eine Lochkimme.
    Die Sirene jaulte ohne Unterlass.
    »Wenn das mal keine Abhöreinrichtung ist.« Greg musste schreien, um den Lärm zu übertönen.
    »Sieht mir ganz danach aus. Allerdings hab ich so was noch nie gesehen«, sagte Sam, während er das Objekt musterte. »Kannst du nicht mal den Krach abstellen?«
    Der Sicherheitsbeamte verließ das Büro, um sich darum zu kümmern, und schon bald herrschte wieder Stille.
    »Es gibt hier wohl keinen, der etwas zu dem Ding sagen könnte?«
    »Doch, Amos. Ich hol ihn.«
    Nach einer Weile kehrte Greg mit einem kleinen Dicken mit langen Haaren zurück, dessen Mondgesicht eine entfernte Ähnlichkeit mit dem Komiker Jack Black besaß. Sam hielt sich nicht lange mit Vorreden auf. »Hast du so was schon mal gesehen?«
    »Ja. Ich hab so was sogar selber zusammengebastelt, als ich im Libanon stationiert war.«
    »Was denn, beim israelischen Militär?«
    »Jau. Gerade lange genug, um zu kapieren, dass mir deren Indoktrinierung noch weniger zusagte als die bei Onkel Sam.«
    »Und, was ist das? Woher kommt das?«
    »Material aus Israel, unter Garantie.«
    Sam und Greg tauschten einen kurzen Blick.
    »Wozu dient das?«
    »Überwachung von außen. Das kleine Wunderwerk wird mit einem einfachen Taschen-Granatwerfer abgeschossen. Sobald es in der Fassade sitzt, kann es rund zwanzig Stunden lang alles sehen und hören, was im Inneren passiert. Sogar durch Panzerglas.«
    »Hübsches Spielzeug«, sagte Greg und pfiff anerkennend.
    »Und vermutlich leitet es die Informationen, die es aufnimmt, an ein Empfangsgerät weiter?«
    »Natürlich. Die Reichweite des Senders hängt mehr oder weniger von der Umgebung und von der Dichte der Hindernisse ab. Je mehr Gebäude zwischen ihm und dem Empfänger stehen, desto geringer ist sie.«
    »Was heißt das im Durchschnitt?«
    »Hier in der Stadt? Höchstens drei Kilometer.«
    »Kannst du herausfinden, wohin die Informationen gegangen sind?«
    »Das dürfte nicht einfach sein. Normalerweise ist der Übertragungskanal verschlüsselt …«
    »Mist!«
    »… aber wenn wir Glück haben, benutzen die noch einen der Codes, die ich damals selber geschrieben habe.«
    Der rundliche junge Mann bedachte sie mit einem schalkhaften Lächeln, das seine Ähnlichkeit mit dem Schauspieler noch deutlicher hervortreten ließ.
    Zehn Minuten später kehrte er triumphierend zurück.
    »Bingo! Ich hab den Empfänger!«
    »Wo?«
    »Auf den Meter genau kann ich es nicht sagen. Er muss sich in einem Bereich von etwa fünfzig Metern Umkreis um …«
    » WO ?«
    »Kreuzung Fifth Avenue und 27. Straße.«
    Das Gershwin!
    Sam wurde es bei dem Gedanken beinahe schlecht: Benton hatte von Anfang an richtiggelegen …
    »Amos, du kommst mit. Greg, du holst zwei bewaffnete Beamte zu unserem Schutz.«
    »Hier ist kaum noch jemand … wegen der Ausgangssperre ist nur eine Handvoll Leute aus dem Wochenende zurückgekehrt. Wer hier ist, tut seit über achtundvierzig Stunden Dienst. Die Jungs können sich kaum mehr auf den Beinen

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