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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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nicht zurückhalten können, nicht wahr? «
    »Er hätte es bestimmt versucht. Aber sie wäre trotzdem wieder runtergegangen. Sie hat auf niemanden gehört.«
    » Ein Dickkopf .«
    »Eine gottverdammte Heldin, ja!«
    Mike wagte sich nicht an die Trage heran. Er hielt Abstand, litt aus der Ferne. Er hatte Angst vor dem, was Grace sagen würde, wenn sie schließlich die Augen aufschlug. Denn zweifellos würde sie begreifen. Sie würde sehen, wie er stehen blieb, nicht dem Zwang unterworfen war, weiterzugehen. Das würde ein anderes Licht auf ihre erste Begegnung auf den Fluren des Krankenhauses werfen. Sie würde die Lüge erkennen, die am Anfang gestanden hatte …
    Es ist okay. Der Blick aus den halbgeschlossenen Augen der Schwerverletzten, die nicht imstande war zu sprechen, kreuzte seinen und sagte ihm, dass sie ihm verzieh. Du bist da. Du lebst … alles andere ist unwichtig .
    Ihre Wachphasen waren nicht sehr lang. Rasch sank sie wieder in einen von sonderbaren Bildern belebten Schlaf.
    Ein Anruf zur Unzeit, den sie nicht entgegennehmen wollte. Auch mehrere andere nicht. Beim siebten oder achten Mal, als das Klingeln des Telefons beinahe ebenso durchdringend ist wie die Sirenen der Rettungswagen, die durch die Stadt jagen, entschließt sie sich abzunehmen. Sie kämpft sich aus dem Bett, aus dem so teuer erkauften Frieden, und zieht sich eilends an. Im nächsten Moment ist sie draußen.
    Gerade sind die Türme in sich zusammengesunken. Der ganze Süden der Insel Manhattan verschwindet unter weißem Staub. Windstöße, von denen niemand weiß, woher sie gekommen sind, treiben ihn umher wie schmutzigen Schnee. Ein Asche-Blizzard.
    Aber als sie schließlich an Ort und Stelle eintrifft, ist aus dem verwüsteten Boden ein anderes riesiges Gebäude emporgewachsen, nahezu ebenso rasch, wie die vorigen eingestürzt waren, und noch höher als diese. Eine Kletterbohne aus Glas und Stahl wie aus dem Märchen.
    Hinter den hermetisch geschlossenen Fenstern winken ihr Menschen, die entkommen sind, freundlich zu. Sie scheinen sich zu freuen. Sie können es nicht fassen, dass sie noch da sind. Ein Wunder!
    Sie schaut zu ihnen hoch, kleine farbige Punkte an der grauen Fassade, auf der Suche nach vertrauten Gesichtern. Da sie keine findet, hofft sie, die Farbe ihres Mantels oder den Schnitt ihres Rockes wiederzuerkennen.
    Vergeblich.
    Ihre Mutter ist nicht da.
    Mit einem Mal klingelt das Telefon erneut. Es ist ihr Vater. Er sagt, dass er erst sehr spät kommen wird. Dass er vorher andere retten muss. Daraufhin macht sie sich daran, mit bloßen Händen an der Fassade des neuen Gebäudes emporzuklettern. Sie hat keine Angst vor der Leere. Sie ist Spiderwoman … oder etwas in der Art.

19 UHR 30 – NEW YORK – SITZ DER HEIMATSCHUTZBEHÖRDE
    Sam wusste nicht so recht, wonach er suchen sollte. Im Stillen überlegte er, ob Benton ihn nicht einfach eine Weile aus dem Weg haben wollte. Aber die Frage war doch, weshalb? … Vor lauter Übermüdung bekam er schon Wahnvorstellungen.
    Die einzigen zusätzlichen Informationen, die er seinem Kollegen vom FBI würde liefern können, betrafen Zerdaoui und dessen Theorie von den israelischen Drahtziehern. Ob das nötig war? Würden diese neuen Enthüllungen Benton nicht von der Aufgabe ablenken, die ihnen wirklich unter den Nägeln brannte: die Sprengsätze in den Schrittmachern zu entschärfen? Würde es ihn nicht endgültig gegen Sam aufbringen, wenn er ihm mitteilte, dass Liz und er das Hilfsangebot seines früheren Hauptverdächtigen angenommen hatten?
    Unversehens tauchte Greg vor der Aufzugtür auf. Sein struppiger Haarschopf zeigte deutlich, dass er in Panik war.
    »Sam! Wie geht es Liz?«
    »Sie kommt durch.«
    Mit diesen Worten versuchte er, auch sich selbst zu überzeugen, denn in Wahrheit wusste er nichts Neues über ihren Zustand.
    »Kann man mit ihr sprechen?«
    »Noch nicht … Im Augenblick lastet alles auf unseren Schultern.«
    Dies schien den jungen Mann nicht zu beruhigen.
    »Ich habe Zerdaoui im einzigen fensterlosen Raum des Stockwerks eingeschlossen.«
    »Gut so. Hat er sich beschwert?«
    »Nicht sehr. Er gibt sich kooperativ.«
    »Hast du eine Ahnung, wer außer ihm die Sache weitergegeben haben könnte?«
    Und außer dir … , dachte Sam so laut, dass er hätte schwören können, der junge Mann mit der Brille habe es gehört.
    »Nein … ich hab mir alles noch mal gründlich durch den Kopf gehen lassen. Als ich austreten war, saß Sandy bei ihm im Büro.«
    »Hätte er

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