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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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bleiben. Allerdings scheint es unter den Personen, die von diesen … Vorfällen betroffen sind, keine Muslime zu geben.«
    Allen waren die jüngsten Attentatsversuche auf heimischem Boden gegenwärtig: der Amoklauf auf dem Stützpunkt von Fort Hood im November 2009, bei dem der Militärpsychiater Major Nidal Hasan dreizehn Menschen erschossen hatte, der Autobombenanschlag durch Faisal Shahzad im Mai 2010 am Times Square in New York und auch das Attentat durch Mohamed Osman Mohamud auf dem Weihnachtsmarkt von Portland im Dezember 2010, den das FBI hatte vereiteln können.
    In jedem dieser Fälle hatte es sich allem Anschein nach um Einzeltäter gehandelt, die ohne Auftrag aus dem Ausland vorgegangen waren. Nach Aussagen der Experten in Fort Meade verfügten die mächtigen islamistischen Terrororganisationen al-Qaida und Hisbollah weder über genügend finanzielle Mittel noch über eine hinreichend große Zahl aktiver Mitglieder, als dass sie noch einmal so komplexe und weitreichende Aktionen wie den Anschlag vom 11. September durchführen könnten – und schon gar nicht nach dem Tod bin Ladens, der fünfzehn Jahre lang am ehesten in der Lage gewesen war, die nötigen Gelder für seine unheilvollen Pläne aufzubringen.
    »Überdies«, führte Liz, einmal in Schwung gekommen, weiter aus, »passt das zeitliche Zusammenfallen der Explosionen nicht recht zur Vorgehensweise solcher ›Terror-Novizen‹, wenn Sie mir diesen Ausdruck gestatten wollen.«
    Sams altes Nokia-Handy, das auf der polierten Tischplatte vor ihm lag, begann zu vibrieren. Er wies darauf, um Liz sein überstürztes Verschwinden zu erklären, und flüsterte kaum hörbar: »mein Chef«. Sie nickte stumm.
    »Wenn das so ist«, fuhr der Präsident fort, »sehen Sie eine andere mögliche Spur, der man folgen könnte?«
    »Ich kann lediglich sagen, dass zur Vorbereitung eines so weitreichenden Unternehmens, das noch dazu so gut wie keine Spuren hinterlassen hat, eine äußerst engmaschige Organisation und eine lange Vorlaufzeit nötig sind.«
    »Sind Ihnen Präzedenzfälle bekannt?«
    »Das einzige Beispiel auf amerikanischem Boden, das ich aus dem Gedächtnis nennen kann, sind Aktionen des Typs Schwarzer Block , wie sie Globalisierungsgegner und Anarchisten 1999 in Seattle praktiziert haben. Die Identifizierung der daran Beteiligten war außerordentlich schwierig, weil es in ihren Reihen gewiefte Computerhacker gab.«
    Zum ersten Mal meldete sich Vizepräsident Harris zu Wort: »Können Sie das mit dem Schwarzen Block für einen Unwissenden wie mich genauer erläutern?«
    »Bei dieser Strategie wird eine große Zahl kleinerer Gruppen eingesetzt, die an möglichst weit voneinander entfernten Stellen gleichzeitig gegen ihren Gegner vorgehen. Dahinter steht der Gedanke, dass dieser seine Kräfte zersplittern muss, wenn er überall zur selben Zeit darauf reagieren will – und das schwächt ihn selbstverständlich.«
    Die Gesichtsmuskeln des Präsidenten zogen sich zusammen.
    »Wenn ich die Situation richtig verstanden habe, sind in diesem Fall wir der Gegner!«

11 UHR 35 – HAUPTQUARTIER DER NEW YORKER STADTPOLIZEI NYPD
    »Was ist los, Chef? Vermisst du mich schon?«
    Langsam schritt Sam die Third Avenue entlang. Die milde Luft linderte den Schmerz seiner Kopfwunde ein wenig, die sich immer wieder stechend meldete. Einfach gehen, immer weitergehen, war ein gutes Mittel dagegen.
    »Ich bin nicht auf dem Revier, sondern im Präsidium. Falls deine neue Flamme einverstanden ist, würde ich dich gern für ein paar Minuten ausleihen.«
    »Kein Problem. Schließlich sind wir nicht miteinander verheiratet …«
    »Umso besser«, kam es vom anderen Ende der Leitung. »Die Lage hier ist nämlich ein bisschen angespannt. Ich hab die Ansprache von Salz nicht gehört, aber sie scheint niemanden überzeugt zu haben.«
    »Und was hat das mit dir zu tun?«
    »Zurzeit demonstrieren unter unseren Fenstern gut hundert Freunde und Angehörige von Opfern und verlangen Rechenschaft von uns. Was sagst du dazu?«
    »Hmm, verstehe … Und was kann ich dabei tun? Schick den Leuten doch eine Einsatzgruppe oder eine Reiterstaffel auf den Hals, das dürfte sie beruhigen.«
    »Unser Big Boss hat Anweisungen von ganz oben. Die Parole heißt ›Fingerspitzengefühl und Samthandschuhe‹.«
    »Und da soll ich jetzt vermutlich den Samthandschuh spielen?«
    »Niemand weiß besser über die Sache Bescheid als du. Ich möchte, dass du kommst und mit den Leuten redest.«
    »Oh, Mann … Ich

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