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Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
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Opfer. Und ich hab die Bänder der Überwachungskameras aus der U-Bahn bekommen, die du haben wolltest«, warf er ihr zu, während er neben ihr her trottete.
    »Greg, das ist Sam Pollack vom NYPD . Er arbeitet in dieser Angelegenheit mit uns zusammen. Er hat die gleichen Zugangsrechte wie ich.«
    »Angenehm«, sagte Liz’ Assistent, ohne den Polizeibeamten in der schwarzen Lederjacke anzusehen.
    Sam deutete ein zerstreutes Lächeln an. Sie eilten mit großen Schritten durch einen langen Korridor, von dem alle paar Meter Türen zu kleinen, genormten Büros abgingen.
    »Hast du dir die Aufnahmen schon angeschaut?«
    »Nicht alles. Aber die fünf bis zehn Minuten, von denen du gesprochen hast, hab ich mir ein paarmal vorgenommen. Du weißt schon, der Kahlkopf mit dem Umschlag …«
    »Und ist dir dabei etwas aufgefallen?«
    »Dass er gefrühstückt hat, während er auf den Zug wartete.«
    »Ist ja toll! Sonst noch was?«
    »Ich habe die Hand so nahe wie möglich herangezoomt, in der er das hielt, was er gegessen hat.«
    »Einen Bagel?«
    »Nein, Papier …«
    Liz blieb unvermittelt stehen.
    »Papier?«
    »Ich fand, dass da ziemlich viel draufstand, für eine Zellophanverpackung … Und es war ziemlich wenig drin.«
    »Er hat das Papier gegessen?«
    »Na ja, wenn man sieht, wie er kaut, hat man nicht den Eindruck, als wäre das der beste Käsebagel von New York gewesen.«
    Jetzt ergriff Sam das Wort: »Er hat das verschluckt, was in dem Umschlag war. Den Brief, den er bekommen hatte!«
    Sie tauschten einen beredten Blick miteinander. Sofern sich John Artwood tatsächlich ein so unverdauliches Frühstück einverleibt hatte, lag auf der Hand, dass ihm nicht viel anderes übrig geblieben war. Entweder handelte es sich um eine Mitteilung, die ihn so bloßstellte, dass er sie für alle Zeiten verschwinden lassen musste, oder er hatte die ausdrückliche Anweisung dazu bekommen. Wenn nicht gar beides …
    »Konntest du sehen, was da darauf stand?«
    »Bei dieser Vergrößerung ist das viel zu pixelig. Der reinste Reisbrei.«
    »Schick das Ganze ins Labor des Secret Service und gib denen bei der Gelegenheit auch gleich das hier.«
    Mit diesen Worten händigte sie ihm die Plastikhülle mit dem Umschlag aus.
    »Was ist das?«
    »Das andere Puzzlestück.«
    Es wunderte Sam nicht, dass sie in dieser Sache nicht auf die Dienste des FBI zurückgriff. Es war allgemein bekannt, dass der USSS , der United States Secret Service, das beste System zur Schrifterkennung und -analyse besaß, ganz gleich, ob es sich um von Hand oder mechanisch erzeugte Schriften handelte.
    Sam fühlte sich in der klinisch sauberen Büroetage nicht richtig wohl. Was für ein Unterschied zu dem speckigen Saustall im sechsten Revier. Aber vielleicht hing es auch damit zusammen, dass Liz ihm klar zu verstehen gegeben hatte, dass er dabei sein dürfe, sich aber zurückhalten müsse.
    »Sonst nichts?«
    Liz hatte die Türklinke zu ihrem Büro bereits in der Hand.
    »Doch. Dieser Artwood hatte nur eine dünne Jacke und ein ziemlich knapp sitzendes T-Shirt an. Darunter war keinerlei verdächtige Ausbuchtung oder Wulst zu erkennen.«
    »Einen Sprengstoffgürtel hat er mit Sicherheit nicht getragen«, steuerte Sam bei.
    Endlich sah Greg ihn an. »Genau. Oder er war der Kerl mit dem hohlsten Unterleib, den die Welt je gesehen hat …«
    Das bestätigte, ebenso wie die von den Kriminaltechnikern genommenen Proben, ihre früheren Annahmen: Das explosive Material stammte aus keinem von außen sichtbaren Sprengsatz.
    Aber woher dann?
    »Ach ja … fast hätte ich vergessen …«
    Greg rückte die Designerbrille mit der schmalen Titanfassung über den haselnussbraunen Augen zurecht.
    »… für dich sind zwei vorrangige Anrufe eingegangen. Der erste ist vom FBI , Benton.«
    »Und was wollte er?«
    »Du sollst ihn über alles auf dem Laufenden halten, was du über Artwood und die anderen in Erfahrung bringst.«
    »Meinetwegen. Aber du gibst nichts an ihn weiter, bevor du mit mir gesprochen hast. Die arbeiten für uns , nicht umgekehrt.«
    »Verstanden.«
    »Und der andere?«
    »Ist im Konferenzraum in der Warteschleife. Ein gewisser Adrian Sartre oder so ähnlich.«
    »Salz!«, stieß sie auf eine Weise hervor, dass man fürchten konnte, sie müsse ersticken. »Adrian Salz!«
    »Weißt du, diese ausländischen Namen …«
    »Salz aus dem Weißen Haus, Greg! Der Stabschef des Präsidenten. Hornochse«, knurrte sie vor sich hin, während sie ans andere Ende des Ganges

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