Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todesläufer: Thriller (German Edition)

Todesläufer: Thriller (German Edition)

Titel: Todesläufer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frédéric Mars
Vom Netzwerk:
eilte.
    Als sie den steril wirkenden Raum erreicht hatte, in dem sich außer Tisch und Stühlen lediglich die Anlage für Videokonferenzen befand, drückte sie auf den Knopf, der die auf sie gerichtete Kamera aktivierte.
    Im letzten Moment, bevor auch ihr Gesicht auf dem Bildschirm erschien, auf dem bereits Salz’ vor Ungeduld hochroter Kopf zu sehen war, bedeutete sie Sam mit einem Zeichen zu schweigen und sich möglichst weit aus dem Erfassungsbereich der Kamera herauszuhalten. Offiziell war nur für ihre Ohren bestimmt, was dort besprochen wurde.
    »Miss McLeary … McGeary«, verbesserte sich Salz, nachdem ihm jemand den richtigen Namen zugeflüstert hatte, »von Ihrer Pünktlichkeit bin ich nicht sonderlich beeindruckt.«
    »Es tut mir leid. Ich komme gerade von einer Hausdurchsuchung, und einer meiner Mitarbeiter musste mich über ein paar dringende Vorgänge informieren.«
    »Schön, dann lassen Sie uns jetzt bitte an Ihren Erkenntnissen teilhaben. Der gesamte Nationale Sicherheitsrat hört Ihnen zu.«
    Als sie für ihre hochrangigen Gesprächspartner zusammenfasste, was ihr Greg auf die Schnelle mitgeteilt hatte, trat am anderen Ende der gesicherten Leitung Totenstille ein.
    Streng nach Protokoll ergriff Präsident Cooper, der bis dahin geschwiegen hatte, als Erster das Wort: »Miss McGeary, hier spricht Präsident Cooper.«
    Betroffenheit überschattete das gewöhnlich unbeschwerte, jungenhafte Gesicht, das die Medien anlässlich seiner Wahl bis zum Überdruss abgelichtet hatten. Ohne sein berühmtes Lächeln wirkte er älter und müde.
    »Guten Tag, Mr. President.«
    »Miss McGeary, können Sie uns anhand Ihres Materials eine erste Einschätzung geben?«
    Genau auf diese Frage hatte sie noch keine Antwort. Im toten Winkel der Kamera verzog Sam mitfühlend das Gesicht.
    Im selben Augenblick trat Greg lautlos ein, legte einige zusammengeheftete Blätter vor sie auf den Tisch und gab ihr mit einem Wink zu verstehen, sie solle sie gleich durchgehen. Liz überflog die erste Seite mit einem Blick.
    »Ich erwarte von Ihnen keine detaillierte Analyse und schon gar keinen offiziellen Bericht, da sind wir uns alle einig. Nur Ihren ersten Eindruck«, ermunterte Stanley Cooper sie.
    »Mr. President … für Mutmaßungen welcher Art auch immer ist es zu früh. Wir warten noch auf eine ganze Reihe weiterer Resul …«
    »Nur Ihr persönlicher Eindruck«, fiel er ihr ins Wort. »Mehr will ich gar nicht hören.«
    Liz holte tief Luft. »Nun ja …«, setzte sie schließlich an, »bekanntlich stimmen islamistische Terrorzellen ihre Aktionen gern aufeinander ab und greifen mehrere weit voneinander entfernt liegende Ziele im selben Augenblick an.«
    »Aber? Das klingt so, als gäbe es hier ein ›Aber‹.«
    »So ist es. Wir haben bislang nicht den geringsten Anlass anzunehmen, dass die in New York explodierten Personen in irgendeiner Beziehung zu einer islamistischen Bewegung gestanden haben könnten. Mir liegt ein Bericht der NSA vor, aus dem hervorgeht, dass der Datenverkehr der Verdächtigen ins oder aus dem Ausland keinerlei derartige Schlüsse zulässt, jedenfalls nicht während der vergangenen sechs Monate. Was die Inlandskontakte betrifft, nun, Sie wissen ja selbst, dass wir uns jede Überwachungsmaßnahme gerichtlich, durch den FISC , genehmigen lassen müssen.«
    »Das beweist überhaupt nichts. Es wäre hier bei uns und anderswo nicht das erste Mal, dass unseren ›langen Ohren‹ Absprachen zwischen Terroristen entgangen wären«, stichelte Adrian Salz politisch nicht gerade korrekt.
    Diese hinterhältige Anspielung zielte weniger auf Liz als auf die Spezialisten der Nachrichtendienste, die sich aus dem Hauptquartier des ODNI in McLean soeben der Videokonferenz zugeschaltet hatten.
    Auf dem bisher zweigeteilten Bildschirm waren mit einem Mal vier Quadrate zu sehen, von denen das links unten durch das aufgedunsene Gesicht des an der Spitze der nationalen Nachrichtendienste stehenden Vier-Sterne-Generals Bryant vollständig ausgefüllt wurde.
    Minister Jefferson eilte seiner Untergebenen zu Hilfe. »Miss McGeary, ist es denkbar, dass wir es hier mit dschihadistischen Einzeltätern zu tun haben?«
    »Ich halte das für wenig wahrscheinlich. Islamisten amerikanischer Nationalität üben hierzulande gewöhnlich ihre Religion aus, verhalten sich aber ansonsten wie ganz normale Bürger. Sie zahlen ihre Steuern und fahren mit ihren Kindern nach Disneyland. Der einzige Unterschied besteht darin, dass sie ihrer Sache treu

Weitere Kostenlose Bücher