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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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Ich habe mich getäuscht.«
    Howells Stimme blieb steinhart. »Wir reden darüber, Sam. Erzählen Sie mir, was Sie wissen, dann finden wir sie.«
    Ich sah ihn an, wie er da stand mit seinem makellosen Anzug, seiner Stahlrandbrille und seiner vollen Schauspielerstimme. Ich hasste ihn. »Ich finde sie allein. Sie lebt. Sie hat das Baby verloren.« Ich wollte nicht, dass er nach meinem Sohn fragte.
    »Kommen Sie einfach runter, Sam.«
    Sie würden mich erschießen; das war die letzte Aufforderung. »Woher haben Sie gewusst, wo ich bin?«
    Er hätte fast gelacht. »Unsere Informantin in der Ling-Organisation war nicht sehr erfreut, dass Sie die Ladung geklaut haben. Sie hat uns angerufen. Wir haben den Laster mit dem GPS-Tracker verfolgt, den die Lings im Fahrerhaus versteckt haben. Ich kann mir schon vorstellen, wie Sie das mit den Lings erfahren haben. August hat einen langen Spaziergang gemacht, bevor er nach Hause geflogen ist.« Er schüttelte den Kopf. »Sie sollten sich schämen, Ihrem Freund die Karriere zu ruinieren. Kommen Sie jetzt runter vom Fenster, Sam, sonst schieße ich Ihnen in den Rücken.«
    Ich wog meine Möglichkeiten ab. Entweder erschossen werden oder mich aus dem Fenster stürzen oder aufgeben. Nichts davon war wirklich gut. Er würde mich kein zweites Mal entwischen lassen. Ich würde ein Gefangener bleiben und nicht einmal mehr dieses beschränkte Leben zugestanden bekommen, das ich in Brooklyn hatte. Wahrscheinlich würde ich wieder in diesem Gefängnis landen, das es offiziell gar nicht gab und das Howells Abteilung für Spezialprojekte so gern benutzte.
    Ich stieg vom Fenster herunter. Als ich auf unsicheren Beinen am Boden stand und die Hände hob, stürzten sich alle drei auf mich.

76
    Sie legten mir Handschellen an, fesselten meine Füße und schleppten mich zu ihrem Van. Sie schoben mich hinein; Howell setzte sich mir gegenüber. Er untersuchte flüchtig meine Verletzungen; seine Finger tasteten über meinen Kopf, meinen Rücken, meine Schulter.
    »Also, Sam, die haben Sie ja ganz schön zugerichtet.« Dann forderte er seine zwei Helfer auf, das ganze Gebäude zu durchleuchten. Die Tür wurde zugeknallt. Wir waren allein.
    »Ich brauche einen Arzt«, sagte ich, obwohl er das wahrscheinlich auch sah.
    »Den kriegen Sie, wenn Sie kooperieren. Woher haben Sie gewusst, dass August in Holland war?«
    »Ich hab ihn in der Schlosserei gesehen, als ich einen Typen daran hinderte, auf ihn zu schießen«, antwortete ich. »Ich hab diese Psycho-Zwillinge übrigens auch daran gehindert, auf Sie zu feuern. Nichts zu danken.«
    Ich roch mein eigenes Blut, das am Rücken und an den Armen an den Kleidern klebte. Sie hatten meine Wunden nicht versorgt, und nachdem ich mit dem Taser außer Gefecht gesetzt worden war, hatten sie mir Beruhigungsmittel gegeben – meine Glieder fühlten sich bleischwer an.
    »Wir haben August nach Hause geschickt, weil er verwundet wurde. Ich bin froh darüber. Ich glaube, er hätte mein Urteil über Sie beeinflusst. Er ist Ihr Freund, obwohl das für ihn nicht gerade vorteilhaft ist.«
    »Ich kann das alles erklären. Zumindest einigermaßen.«
    »Ich höre.«
    Ich nahm einen schmerzhaften Atemzug. »Ich habe undercover ermittelt. Sozusagen.«
    »Das machen Regierungs- und Polizeibehörden. Wenn Sie unter einem falschen Namen auftreten, dann ist das einfach nur kriminell, Sam. Sozusagen.«
    »Bitte, ich will mit Langley sprechen. Dieser Kerl, Edward, der Lucy entführt hat – er verschiebt illegale Waffen.«
    »Ist das der, der auf uns geschossen hat, als wir herkamen?«
    »Ja. Ich weiß es nicht. War es ein Truck?«
    »Wir haben keinen Truck wegfahren sehen. Ein Mann in einem Audi hat auf uns gefeuert.«
    »Audi. Das ist er. Bitte, Sie müssen das ernst nehmen, was ich sage. Sie müssen den Hafen verständigen.« Aber Edward würde die Waffen nicht von Rotterdam aus wegschicken. Das war ihm jetzt bestimmt zu heiß. Er würde die Waffen in Frankreich oder Belgien oder Spanien verladen. »Ich kann Ihnen sagen, wie diese Ladung der Lings aussieht. Sie können sie aufhalten. Rufen Sie Langley an, die geben Ihnen bestimmt grünes Licht. Ich rede mit ihnen …«
    »Vielleicht will Langley nicht mit Ihnen reden, Sam. Vielleicht will Langley, dass Sie einfach verschwinden und aufhören, uns auf der Nase herumzutanzen.«
    Ich schluckte. »Was ich über Lucy gesagt habe, ist wahr. Bitte. Sie war hier …«
    Er hob ablehnend die Hand. »Ich biete Ihnen einen Deal an, Sam. Ich will,

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