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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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»Und ich biete Ihnen nichts als Gegenleistung an. Sie werden mir einfach sagen, wo Sam ist.«
    Piet spuckte Blut auf die Bar, ihm war plötzlich schlecht. »Auf dieser Welt gibt es nichts umsonst.« Er schenkte sich noch einmal ein und leerte das Glas wieder in einem Zug.
    »Doch. Schmerz.« Sie hob einen kleinen schwarzen Knüppel. Ein Schlagstock. Sie ließ ihn auf Armlänge ausfahren. Und dann hämmerte sie ihm den Stock gegen Nase und Mund. Er schrie vor Schmerz, als das Schnapsglas in seinem Gesicht zerbarst. Er schlug blindlings nach ihr und verfehlte sie. Sie sprang über die Theke und begann ihn mit chirurgischer Präzision zu bearbeiten. Er spürte, dass bei ihrem zweiten Hieb seine Nase brach. Wütend stürzte er sich auf sie und versuchte, seine mächtigen Arme um ihren schlanken Körper zu schlingen, doch sie zertrümmerte ihm mit einem wuchtigen Hieb das Knie. Die Luft wich aus seinen Lungen.
    Ihre Faust schloss sich um seine Hoden, und statt Luft zu bekommen, spürte er nur noch Schmerz. Dann hämmerte sie ihm die Stirn gegen die gebrochene Nase, und er lag flach auf dem Boden.
    Er öffnete die Augen. Eine blonde Haarlocke, mit seinem Blut bespritzt, hing ihr zwischen die Augen. Sie atmete schwer.
    »Keine Bewegung«, sagte Mila. »Lass deine Hände, wo sie sind. Tu nichts außer atmen und zuhören.«
    Er keuchte und hörte zu.
    »Ich weiß, was du den Frauen in der Schlosserei angetan hast«, flüsterte sie. »Ich weiß es. Ich weiß, was du bist. In früheren Zeiten, Piet, wärst du Kapitän auf einer Sklavengaleere gewesen. Oder ein Nazikommandant, der Zwangsarbeiter zu Tode peitscht. Du bist aus dem gleichen verrotteten Holz geschnitzt. Ich weiß, was du für einer bist. Ich kenne dich durch und durch.«
    Er stöhnte und wand sich. Der Gedanke, dass er vielleicht nie mehr richtig gehen konnte, schoss ihm trotz der Schmerzen durch den Kopf.
    »Die Bar hat einen Betonboden. Die Wände sind schalldicht. Und das ist nicht zufällig so«, sagte sie. Sie strich mit dem Schlagstock über sein zertrümmertes Knie. »Du wirst mir jetzt sagen, was ich wissen will, sonst vergewaltige ich dich mit diesem Knüppel.«
    Ein kalter Schreck schnürte ihm die Brust zu. Er blickte zu ihr auf und sah für einen Moment lang in ihrem Gesicht all die Frauen, die er verkauft hatte. Hinter ihrer Schulter sah er den roten Prinzen auf dem Gemälde, mit dem Farbspritzer über Hände und Gesicht. Und darunter, an der Bartheke, seine eigenen Blutspritzer.
    »Hast du mich verstanden?«, fragte Mila.
    »J-ja.«
    »Wo ist Sam?«
    Er stammelte die Adresse der Brauerei und beschrieb ihr den Weg. Sie ließ den Schlagstock zwischen seine Beine wandern. »Bitte … bitte …«
    »Halt den Mund. Du kannst dir dein Bitten und Flehen sparen. Bitten ist etwas, was Menschen tun, aber du gehörst nur rein äußerlich der menschlichen Spezies an.« Sie richtete sich auf. Er schluchzte, hielt sich das Knie und stöhnte vor Schmerz.
    »Steh auf«, befahl sie.
    »Ich kann nicht, ich kann nicht, du Miststück.«
    »Du hast eines der moldawischen Mädchen ins Bein geschossen, als sie sich wehrte«, sagte Mila. »Ich weiß es. Sie hat’s mir gesagt. Sie konnte aufstehen. Jetzt will ich sehen, ob du auch so stark bist wie diese Frauen. Steh auf, sonst kriegst du den Knüppel in deinen fetten Arsch. Zehn. Neun, acht …«
    Bei zwei stand er auf seinen wackeligen Beinen, zitternd vor Schmerz und Wut.
    »Hör zu«, sagte er. »Das war nicht meine Schuld, es ist eben ein Geschäft … ich musste irgendwie Geld verdienen. Meine Eltern sind krank …«
    »Lass den Quatsch«, unterbrach sie ihn. »Du bist Piet Tanaka. Du hast deinen Vater nie gekannt, und deine Mutter ist eine tote Hure. Es interessiert mich nicht, dass du gerade Schmerzen hast. Es interessiert niemanden. Du hast dein Leben selbst so gewählt. Dein Gejammer ödet mich an.«
    Tränen traten ihm in die Augen. »Ich kann euch Informationen liefern …«
    »Diese Mädchen, die du verkauft hast, nach Israel, nach England, Spanien, Afrika – sie können nicht mit Gnade rechnen. Und auch keinen Deal schließen. Sie werden benutzt und dann getötet. Sie werden zwanzigmal am Tag vergewaltigt.«
    »Bitte …«, versuchte es Piet erneut.
    »Ich finde, du sollst einmal erleben, wie das ist. In einen dunklen Raum gesteckt zu werden und zu wissen, dass du nur dort bist, um misshandelt zu werden. Dass man dich nicht mehr als Mensch betrachtet, sondern als wertloses Ding.«
    Piet griff nach der

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