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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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nicht.«
    »Sag, der Hinweis ist anonym. Ruf an. Erkundige dich, ob irgendwelche Gruppen von Kindern dort sein werden.«
    August rief seinen Kontaktmann an. »Hey, Lieutenant Garcia, hier ist August Holdwine vom CIA-Büro Manhattan.« Pause. »Ja, mir geht’s gut, danke. Ich weiß, ich sollte mich eigentlich an jemand anderes wenden, aber ich wollte direkt mit Ihnen sprechen. Gibt es irgendwelche Gruppen von Kindern, die zum Spiel heute kommen? Wir haben da etwas aufgeschnappt – möglicherweise könnte jemand vorhaben, ein Kind zu erschießen.« Er hörte einige Augenblicke zu. »Nein, mehr habe ich leider auch nicht.« Er hörte wieder zu. »Können Sie mir kurz sagen, wie das Ganze abläuft?«
    »Wenn Edward dich sieht, ist unser Sohn tot«, warf Lucy ein. »Nur damit du’s weißt.«
    »Nicht wenn ich ihn vorher erwische.«
    »Das Risiko würde ich nicht eingehen«, erwiderte sie, so als wäre ich ein verantwortungsloser Vater.
    August beendete sein Gespräch. »Siebenundzwanzig Kindergruppen werden da sein, von Waisenkindern aus einem Heim in Queens bis zu Pfadfindern und Schülergruppen. Sie werden ein paar Leute zusätzlich zu ihnen schicken, aber Garcia muss mehr wissen.«
    »Mehr haben wir auch nicht.«
    »Das wird Aufsehen erregen, Sam«, sagte August und sah mich im Rückspiegel an. »Ich glaube, die Polizei wird mit mir reden wollen. Wenn nur ich mit Garcia rede, bin ich wenig hilfreich. Sie werden sich ein genaues Bild von der Bedrohung machen wollen …«
    »Schon klar«, sagte ich.
    »Als könnte ein Bulle diese Kugel aufhalten, sobald sie einmal abgefeuert ist«, wandte Lucy ein. »Das kann nichts und niemand.«
    »Wir finden ihn, bevor er abdrückt«, erwiderte ich.
    »Du riskierst das Leben unseres Kindes, um einen Fremden zu retten«, sagte Lucy. »Ich hätte dich in Amsterdam töten sollen, Sam. Dann wäre wenigstens unser Sohn in Sicherheit. Wenn es schiefgeht …«
    In meinem Leben war so viel schiefgegangen. Das hier durfte einfach nicht schiefgehen.

97
    »Ich vermute, dass er allein sein wird«, sagte Edward in sein Telefon. »Haben Sie seine Probe? Falls ich sie brauche.«
    »Ja, die habe ich. Wir sehen uns dann, Edward. Ich freue mich schon auf die Demonstration.«
    »Ich glaube, die ganze Welt wird beeindruckt sein«, antwortete Edward und blickte in den wolkenlosen blauen Himmel. Strahlender Sonnenschein über New York City. Er fühlte sich glücklich. Er hatte einen langen anstrengenden Weg hinter sich und war fast am Ziel. Ihn überraschte nur, dass er Yasmin vermisste. Er hatte sie nach seinen Ansprüchen geformt, und jetzt fragte er sich, ob er sie nicht ein bisschen vorschnell aufgegeben hatte. Ach, er würde bald genug Geld haben, um eine Frau an sich zu binden, die sich mit viel weniger Aufwand seinem Willen beugen würde.
    Ja, es war ein wunderbarer Tag, um zu beweisen, dass Angst wahre Wunder bewirken konnte.

98
    Es war ein strahlender Nachmittag in New York. August hatte bereits unsere Eintrittskarten besorgt, und wir schlängelten uns durch die Menge.
    Augusts Handy klingelte. Er meldete sich und hörte zu. »Ja, das ist alles, was ich an Informationen habe, Garcia. Kinder. Wie ich die Gefahr einschätze? Schwer zu sagen. Aber wir sollten kein Risiko eingehen … ja. Was? Was? Äh, okay.«
    Er beendete das Gespräch. »Garcia hat es eilig; er muss sich mit dem Sicherheitsteam des Gouverneurs absprechen.«
    »Du hattest gesagt …«
    »Tja, er kommt jetzt doch. Der Gouverneur wirft den ersten Ball«, sagte August. »Sein Sohn hat es sich offenbar gewünscht.«
    Der Gouverneur von New York war Ende vierzig, ein Mann namens Hapscomb, beliebt, aber ohne höhere Ambitionen. »Das ist es«, sagte ich. »Wenn man die Wirkung einer solchen Waffe demonstrieren will, dann tötet man einen Prominenten.«
    Andererseits würde der Tod eines Gouverneurs nicht solche Wellen schlagen wie die Ermordung eines Präsidenten oder eines religiösen Führers. Das war nicht die ganz große Bühne für Edwards Ambitionen, vor allem, wenn man eine so mächtige Waffe in der Hand hielt. Außerdem hatte ich unter den Leuten auf den Fotos keine Politiker erkannt.
    Wir sahen Tausende von Menschen, die sich auf ihre Plätze setzten. Das Spiel würde in wenigen Minuten beginnen. Ich blickte mich im weiten Rund des Stadions um, nach einem Punkt, von dem aus ein Scharfschütze feuern könnte. Doch diese Stellen würden schon die Sicherheitsleute im Auge haben.
    Lucy beobachtete mich und schüttelte den Kopf.

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