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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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fand. Ich wehrte mich nicht gegen die Durchsuchung; einmal sagte ich, ich sei kitzlig, doch er ignorierte es. Ich hörte, wie er nach vorne ging, den Motor anließ und losfuhr.
    »Wo fahren wir hin? Bringst du mich zu Piet?«
    »Ja.«
    Und zu seinen Bossen?, hätte ich am liebsten gefragt. Vielleicht waren der Mann mit der Narbe und Yasmin auch dort. Der Narbige würde mich bestimmt erkennen; er hatte Lucy entführt, deshalb musste ich davon ausgehen, dass er mein Gesicht kannte. Ich wollte nicht an einen Stuhl gefesselt enden, so wie der Türke. Aber das Risiko ließ sich nicht vermeiden.
    Der Van fuhr eine ganze Weile. Nic bog immer wieder ab, daher nahm ich an, dass wir noch in Amsterdam waren; wahrscheinlich wollte er eventuelle Verfolger abschütteln. Oder mich verwirren. Ich fragte mich, ob Mila hinterherkam. Ich konnte nur hoffen, dass sie Howell und August entwischt war, denn wenn nicht, war ich allein. Wie zum Teufel hatte er uns nur gefunden? Es musste der Zugriff von Nics Hacker auf meine Peter-Samson-Identität gewesen sein. Der Mann musste die Suche in dem Internet-Café durchgeführt haben. Doch Howell und August waren in Amsterdam, um mich zu schnappen, und jetzt hatten sie zumindest Nics Hacker. Das bedeutete, dass Howell Nics Leuten vielleicht schon auf den Fersen war – es bestand also die Gefahr, dass er meine Chance, meine Familie zu finden, vermasselte.
    Bei jedem Job kommt irgendwann der Moment, wo man sich sagt: Scheiß auf die Vorsicht. Ich neige nicht zu tollkühnen Aktionen. Ich bin kein leichtsinniger Idiot. Aber manchmal muss man wie ein Rammbock rangehen. Howell war schon viel zu nah, und ich hatte nicht mehr viel Zeit, um den Kerl mit der Narbe zu finden.
    »Ich werde dir sagen, wie es abläuft«, erklärte Nic. »Piet wird da sein und noch ein anderer Mann. Seinen Namen brauchst du nicht zu wissen.«
    Ich hielt den Atem an. »Okay.« Bitte mach, dass es der Mann mit der Narbe ist. Bitte.
    »Du wirst ihnen genau sagen, wie du die Route organisieren willst.«
    »Und dafür bekomme ich Geld und Arbeit?«
    »Ja. Aber du sollst Piet schlecht aussehen lassen. Du sagst Piets Boss, dass du über das Schmuggelgeschäft in Moldawien von Piet weißt – dass ihr auf den gleichen Routen aktiv wart. Dass Piet Mädchen verkauft hat und manchmal kassiert hat, ohne zu liefern. Dass er seine Kunden übers Ohr gehauen hat.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen. »Piet ist im Menschenhandel.«
    »Na, hauptsächlich verschiebt er Waren.« Ich konnte fast das Achselzucken in Nics Stimme hören. »Aber auch Frauen aus Moldawien für die Puffs in England, Deutschland und Israel. Babys aus Mazedonien und Albanien, die an Adoptiveltern in Italien verkauft werden. Und gefälschte Ware, die von China nach Westeuropa kommt. Für ihn spielt das keine Rolle, er übernimmt so gut wie alles.«
    Ich spürte ein unangenehmes Kratzen in der Kehle, als der Van anhielt. Es roch nach Benzin und Auspuffgasen, und in der Ferne hörte ich das Rauschen des Autobahnverkehrs.
    »Wir sind da, Sam. Showtime«, sagte Nic. »Wenn du mir hilfst, dann helfe ich dir auch.«

45
    Der vierte Schlag ins Gesicht brachte die gewünschte Wirkung. Howell hatte die Erfahrung gemacht, dass angeheuerte Computerhacker leicht zu brechen waren. Ihre Loyalität beruhte nur auf Geld und dem Zugang zu moderner Technologie. Der chinesische Junge – nach seinen Papieren ein Student der Computerwissenschaften an der Universität Delft – hatte bereits zwei blaue Augen, eine aufgerissene Lippe und ein schmerzendes Ohr, ehe er eine Adresse herausschrie. Es handelte sich um ein Lagerhaus an der A10, dem Autobahnring um Amsterdam. Van Vleck, der den Hacker geschlagen hatte, trat beiseite und überprüfte die Adresse mit seinem Smartphone.
    »Und wen finden wir dort?«, fragte Howell.
    »Nic. Nic.«
    »Wer ist Nic?«
    »Der Typ, der mich angeheuert hat.« Der Junge plapperte etwas auf Mandarin, er nannte Howell einen alten Stummelschwanz, und Howell ohrfeigte ihn und sagte ihm auf Mandarin, dass seine Mutter eine hässliche alte Hure sei und dass er nicht so mit ihm reden solle. Der Student verzog schockiert den Mund.
    »Und Nic hat dich wofür angeheuert?«
    »Wir haben Zugang zu einem System zum Austausch von Reisepassdaten … das von nordamerikanischen und europäischen Regierungsbehörden genutzt wird.«
    »Und du hast Peter Samsons Pass und seine Daten überprüft.«
    »Ja. Um festzustellen, ob alles stimmt.«
    »Für wen arbeitet Nic?«
    »Er arbeitet

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