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Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
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viel Geld.«
    »Du bekommst eine Extraprämie, wenn du mir hilfst, Piet abzuservieren.«
    »Kann ich nicht ein Mal einen unblutigen Job kriegen?«
    »Nicht heutzutage.« Und mit leiserer Stimme fügte er hinzu: »Hör zu, wir müssen die Ware von Rotterdam nach New York transportieren. Ich weiß nicht, wo sie im Moment liegt – ich weiß nur, dass sie von Ungarn unterwegs nach Holland ist. Piet weiß es, okay? Du kannst mit ihm reden und dich dann entscheiden, ob du es machen willst oder nicht. Beides – den Schmuggeljob und ihn loszuwerden.«
    Das war fürs Erste ungefähr das, was ich mir erhofft hatte. Ich stand auf. »Gut. Gehen wir.« Und als ich aufstand, sah ich Howell. Er eilte die Nordseite der Singelgracht entlang. In unsere Richtung. Hinter ihm ging August. Ich behielt mein Lächeln bei.
    Das bedeutete, wir hatten einen Fehler gemacht. Aber Mila war auch für diesen Fall vorbereitet.
    Dann sah ich, wie Howell, August und ein dritter Mann, offensichtlich ein Agent der Company, ein Internet-Café betraten. Dasselbe Haus, in dem Mila aus dem obersten Stockwerk alles beobachtete.
    Ich stand vor der Wahl, Mila zu helfen oder mit Nic zu gehen. Aber ich musste jetzt bei Nic bleiben; das war der Weg, der zu Lucy und meinem Sohn führte.
    Ich folgte ihm also und fragte mich, wie uns Howell gefunden haben mochte. War es die Überprüfung meiner alten Identität, die Nics Partner durchgeführt hatten? Vielleicht, wenn sie einen elektronischen Stolperdraht ausgelöst hatten.
    Nic ging neben mir und legte mir den Arm um die Schultern. Ich konnte nicht einmal zurückblicken. Ich musste mir irgendetwas einfallen lassen, wie ich Mila warnen konnte.
    »Es gibt Ärger«, sagte ich.
    »Wie meinst du das?« Nic blickte sich rasch um.
    »Wenn du deinen Boss austricksen willst.«
    »Er wird nicht mehr lange mein Boss sein.«
    »Ich hatte mal einen Boss, einen Typ namens Howell«, sagte ich beiläufig, »ein totaler Arsch, und ich hab immer noch das Gefühl, dass er mir im Nacken sitzt.«
    »Dann hättest du es mit ihm machen sollen, wie ich es mit Piet mache.«
    Mehr konnte ich nicht sagen. Ich musste darauf hoffen, dass Mila meine verschlüsselte Warnung verstanden hatte. In dem Moment, als Nic einen Schritt vor mir ging, riss ich mir den winzigen Ohrhörer heraus und warf ihn auf die Straße. Den Sender ließ ich, wo er war; Mila sollte jedes einzelne Wort mitbekommen.

43
    Mila eilte aus dem leeren Büroraum und lief die Treppe hinunter. Howell musste hier in der Nähe sein; wenn er sich in die Undercover-Operation einmischte, war alles verloren. Die obersten drei Stockwerke beherbergten nur Büros, das Erdgeschoss ein kleines Internet-Café, das bei Studenten und jungen Touristen sehr beliebt war. Sie kam in den Eingangsbereich, zu ihrer Rechten ging es ins Café Sprong. Zurzeit saßen dort etwa ein halbes Dutzend Gäste; sie starrten schockiert die drei Männer in Anzügen an, die mit Pistolen bewaffnet vor ihnen standen. Ein älterer Mann – von den CIA-Akten erkannte sie ihn als Howell – sagte: »Bleiben Sie alle ruhig, wir arbeiten mit der holländischen Polizei zusammen.« Er eilte von einem Laptop zum nächsten und tippte ein paar Tasten. Offenbar suchte er etwas.
    Sie hatten sie und Sam gefunden.
    Der Mann, der der Tür am nächsten stand, packte sie am Arm. Er war groß und kräftig und sah aus wie ein Skandinavier – blondes Haar, rote Wangen.
    Mila unterdrückte den überwältigenden Drang, ihn durch das Fenster zu werfen. »He, entschuldigen Sie mal«, knurrte sie wütend.
    Er richtete nicht seine Waffe auf sie, doch er zog sie ins Café. »Keine Sorge, wir suchen einen Verbrecher. Haben Sie den Internetzugang des Cafés benutzt?«, fragte er in leicht entstelltem Niederländisch. Sie zuckte mit den Schultern, so als würde sie ihn nicht verstehen.
    »Soll das ein Witz sein?«, sagte sie auf Englisch und zwang sich zu einem Lächeln. »Oder wird hier ein Film gedreht?«
    »Haben Sie einen Laptop? Oder ein Smartphone?«, fragte er auf Englisch. »Waren Sie im Internet?«
    »Nein.« Sie hatte nur eine kleine Handtasche bei sich. Das Funkgerät, über das sie mit Sam Kontakt hielt, hatte sie am Rücken unter der Jacke fixiert. Ihre Pistole trug sie am Fußknöchel. Er warf einen Blick in ihre Handtasche und zog ihr Smartphone heraus. Sie wartete, während er den Browser öffnete.
    Der Mann legte das Telefon zurück in ihre Handtasche. »Danke. Solange wir hier nicht fertig sind, muss ich Sie bitten,

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