Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeslauf: Thriller (German Edition)

Todeslauf: Thriller (German Edition)

Titel: Todeslauf: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Abbott
Vom Netzwerk:
freiberuflich.«
    »Für Samson?«
    »Nein, Nic wollte wissen, ob Samson die Wahrheit sagt. Er wollte Samson anheuern.«
    »Um welchen Job geht es?«, fragte Howell in scharfem Ton. Er beugte sich über das geschwollene Gesicht und roch den Kaffee im Atem des jungen Mannes.
    Der chinesische Student begann zu weinen. »Ich weiß es nicht, ich schwör’s. Ich sollte nur die Geschichte checken, die er Nic erzählt hat. Dass er ein Kanadier namens Samson ist.«
    August gab Howell ein Zeichen, und sie stiegen aus dem Van, damit der Hacker sie nicht hören konnte.
    »Wenn Sam das Risiko eingeht, eine alte Legende zu benutzen, dann versucht er, an diesen Nic heranzukommen«, sagte August, »das heißt, er hat vielleicht eine Spur, die zu den Entführern von Lucy führt.«
    »Wir werden’s bald erfahren. Mal sehen, wen wir an dieser Adresse finden.«
    »Sollten wir nicht warten, bis wir mehr wissen?«
    »Sam Capra ist ganz nah, August«, erwiderte Howell. »Es kommt nicht infrage, dass wir noch länger warten.«
    »Das ist nicht die übliche Vorgehensweise.«
    »Dass sein Freund zum Suchteam gehört, auch nicht«, entgegnete Howell. »Kommen Sie mit oder nicht, Holdwine?«
    August stieg in den Van. Er achtete nicht auf das kleine blaue Auto in einigem Abstand hinter ihnen.

46
    Beim Betreten des Gebäudes waren meine Augen immer noch verbunden. Als Nic die Tür schloss, hörte ich ein metallisches Echo. Er nahm mir die Binde ab, und ich sah, dass wir uns in einer alten Schlosserei befanden. Das Werkzeug zur Metallverarbeitung war noch da.
    Im Eingangsbereich standen an zwei Wänden riesige Stapel von Paletten und Kisten. Es roch nach Curry und verschüttetem Bier. Mitten im Raum lagen auf einem Metalltisch einzelne Blätter herum. Durch die verschmierten Fenster fiel bräunliches Licht herein.
    Zwei Männer – offenbar Zwillinge – standen links und rechts von mir, der eine mit einer Glock, der andere mit einem Sturmgewehr bewaffnet. Einer der Brüder war kahl geschoren, der andere hatte spärliches rötliches Haar. Beide hatten sie tote, ausdruckslose Augen und ein grausames Lächeln auf den Lippen.
    »Das sind die Zwillinge«, sagte Nic, als wäre mir nicht selbst aufgefallen, dass sie das gleiche finstere Gesicht hatten.
    Die Zwillinge durchsuchten mich nach Waffen. Sie fanden nichts; auch ihnen entging der kleine Sender unter dem Hemdkragen.
    Ich versuchte zu sehen, ob einer dieser Typen die gleiche Novem-Soles-Tätowierung hatte wie der Killer in meiner Wohnung. Nein, keine Spur davon. Dann waren Nic und die Zwillingsbrüder vielleicht nur angeheuerte Helfer.
    Und an dem Tisch saß der Kerl mit den blond gefärbten Haaren, den ich auf dem Video gesehen hatte. Piet. Der Menschenhändler.
    Er war größer als ich, etwa eins fünfundneunzig, hatte breite Schultern, schmale Hüften und muskulöse Arme, die sich unter den Hemdsärmeln abzeichneten. Er schien ein Typ zu sein, der keiner Schlägerei aus dem Weg ging. Seine Nase war schon einmal gebrochen worden, und seine Augen waren kalt und stahlhart. Das Lächeln unter der Hakennase sah aus wie eine hässliche Narbe. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Lächeln für so manche der letzte Anblick in ihrem Leben gewesen war. Ich schätzte ihn als einen dieser Leute ein, die Grausamkeit lustig finden.
    Und er hatte tatsächlich ein kleines Schwert bei sich. Ein Wakizashi. Es lag auf dem Tisch und schimmerte im schwachen Licht.
    Der Mann mit der Narbe war nirgends zu sehen.
    Ich erwiderte Piets Lächeln.
    »Ich habe gehört, Sie könnten uns helfen, Mr. Samson«, sagte er auf Englisch.
    »Das kann ich bestimmt.«
    Er stand auf und ging um mich herum. Ich wirkte wahrscheinlich nicht gerade Ehrfurcht gebietend in meinen alten Jeans, den abgetragenen Schuhen und der alten grauen Jacke. Mila hatte mir Second-Hand-Klamotten besorgt, in denen ich zwar nicht schäbig aussah, aber doch wie jemand, der Geld brauchte. Ich sah ihm ins Gesicht, doch dann senkte ich den Blick zu Boden. Er sollte ruhig denken, dass er der Chef war.
    »Also. Ich habe fünfzig Pakete in die Vereinigten Staaten zu bringen. Sie dürfen auf keinen Fall entdeckt werden. In zehn Tagen müssen sie dort sein. Sie müssen zusammen ankommen und dürfen auch während des Transports nicht getrennt werden. Und ich will die bestmögliche Tarnung, die man sich vorstellen kann. Schaffen Sie das?«
    »Wie groß sind die Pakete?«
    »Einen Meter lang, nicht ganz einen Meter breit.«
    Es gab fünfzig davon? Okay. »Und wie

Weitere Kostenlose Bücher