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Todesnähe

Todesnähe

Titel: Todesnähe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Tracy
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vertrauten.
    «Das Monkeewrench-Team hat die Stadt in großer Hast verlassen.»
    «Wegen dem Anruf bei ihnen im Büro?»
    «Möglich. Es muss ihn jemand abgehört haben. Wie viele Männer haben wir zur Verfügung?»
    «Mindestens zwanzig sofort. In einer Stunde auch noch mehr.»
    «Ruf sie an. Nimm ein sauberes Handy dafür und wirf es anschließend weg.»
    «Wo sollen sie denn hin?»
    «Zunächst auf die I-94 Richtung Nordwesten. Weitere Anweisungen folgen.»
    «Wir wissen also nicht, wo sie hinwollen?»
    «Das spielt keine Rolle. Sie haben unterwegs angehalten und John Smith mitgenommen.»
    Der untersetzte Mann lächelte.

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KAPITEL 38
    A nscheinend konnten Kleinflugzeuge zwar fliegen, aber nicht mal für fünf Cents landen.
    «Tut mir leid, dass es so holprig war, Detectives», ließ sich Fuhrman über den blechernen Lautsprecher vernehmen. «Der Seitenwind ist heute ganz schön kräftig, wir waren ein paar Mal nur auf einem Rad unterwegs.»
    Gino schloss die Augen und stellte sich vor, wie das Flugzeug auf nur einem Rad dahinrumpelte und dann kippte, wie die Tragfläche abbrach, die Maschine sich überschlug und schließlich explodierte. «Dem Himmel sei Dank», flüsterte er, den Blick in den Schoß gerichtet, doch dann fiel ihm wieder ein, dass er mit den Dankgebeten vielleicht noch etwas warten sollte. Nur weil sie jetzt nicht abgestürzt und in Flammen aufgegangen waren, hieß das noch lange nicht, dass es nicht auf dem Rückflug passieren konnte.
    Er wusste, dass er Beine hatte. Er sah sie ja, sie steckten in seiner Hose, aber trotzdem wollten sie nicht aufstehen, und er konnte es ihnen nicht einmal vorwerfen. Sie hatten einen langen, fürchterlichen Flug hinter sich, eine ungeheure Belastung, da hatten sie sich einen Moment Ruhe und Erholung verdient.
    «Auf sie mit Gebrüll, Kumpel!»
    Gino funkelte Magozzi empört an. «Meine Beine sind eingeschlafen.»
    «Dann musst du aufstehen und die Blutzirkulation wieder in Gang bringen.»
    Was Gino vor sich hin murmelte, war alles andere als nett, und als er sich am Vordersitz in die Höhe zog, hätte er fast die Lehne abgebrochen. In seinen Beinen stach es wie von lauter Nadeln, als er sich den engen Mittelgang entlangschleppte. «Geh du schon mal vor, aber beeil dich. Ich kann hier jeden Moment zusammenbrechen.»
    Magozzi zog die Augenbrauen hoch und setzte die Miene auf, mit der er Ginos wortreiche Übertreibungen gerne bedachte, und Gino dachte bei sich, dass er, wenn er es schon trotz aller Beeinträchtigungen schaffte, sich auf den Beinen zu halten, seinem Partner gut auch eins auf die Nase geben konnte. «Schau mich gefälligst nicht so an, du Arsch. Soll ich dir was sagen, Mr. Neunmalklug? So ein Himmel hat mehr Schlaglöcher als jede Straße in Minnesota nach der Schneeschmelze. Ich glaube, beim letzten habe ich mir einen Zahn rausgebrochen, weil ich mit dem Kopf an die Decke geknallt bin.»
    «Du warst wirklich tapfer.» Magozzi gab ihm einen anerkennenden Knuff auf den Oberarm, dann ging er zur Tür dieses Möchtegern-Flugzeugs und gab dem hundsgemeinen Piloten die Hand.
    Auf die Rückenlehnen der wenigen Sitze gestützt, gelang es Gino, sich vorwärtszubewegen. Der Pilot grinste ihn an. «Danke, dass Sie heute unser Gast waren, Sir.»
    «Ach, leck mich doch.»
    «Schön, dass Sie zufrieden waren, Sir. Ich freue mich schon auf den Rückflug mit Ihnen. Da werde ich Ihnen dann zeigen, wozu das Schmuckstück hier noch so in der Lage ist.»
    Gino betrachtete die klitzekleinen Stufen, die auf den ersehnten festen Boden führten – so nah und doch so fern. Wahrscheinlich würde er stolpern, hinunterfallen, sich am Asphaltboden den Schädel einschlagen und eines grauenvollen Todes sterben. Mit Blicken suchte er nach seinem getreuen Partner, doch der war nirgends zu sehen.
    Ein Terminal im eigentlichen Sinn gab es nicht, nur ein kleines Gebäude aus Stahl mit einer einzelnen Glastür. Magozzi war bereits drinnen. Er hatte das Gepäck geholt und plauderte mit dem Typen hinter dem Schalter, der ziemlich nach Indianer aussah. Gino stellte sich neben ihn und deutete mit dem Kopf in Richtung Tür. «Sind das nicht die zwei von dem Jagd-Foto bei Joe Hardy?»
    Magozzi drehte sich um und sah zwei ältere Männer näher kommen. Der eine war groß und hager und hatte strahlend blaue Augen, denen das Alter nichts anhaben konnte. Sein Begleiter war etwas kleiner und um einiges breiter und trug einen langen grau melierten Zopf.
    «Detectives.» Der

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