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Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition)

Titel: Todesnetz: Tannenbergs zwölfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Leiter des K 1. »Jeder Hinweis ist wichtig.«
    »Ich habe
Dr. Balzer nach Carsten Knolls Freunden gefragt. Darüber könne er nichts sagen,
hat er gemeint. Aber Knoll sei sehr zurückhaltend und scheu gewesen. Nur einmal
hätte er ihn in einer anderen Verfassung erlebt. Und zwar bei einer Unifete als
sturzbetrunkenen Randalierer. Der Grund dafür war wohl gewesen, dass er unsterblich
in eine Studentin verliebt war, die sein …«
    »In Marieke?«,
rief Tannenberg dazwischen.
    »Ja, stimmt,
Wolf. Woher weißt du das denn schon?«
    »Das spielt
jetzt keine Rolle, Sabrina, wir müssen Schluss machen«, riss Michael Schauß wieder
das Wort an sich.
    »Warte,
Michael.«
    »Was ist
denn noch?«
    »Dann könnt
ihr doch Marieke fragen, wie dieser Knoll aussieht.«
    »Nein, das
können wir im Moment leider nicht«, erwiderte ihr Ehemann und fügte mit belegter
Stimme hinzu. »Sie ist spurlos verschwunden.«
    Mit einer
Geschwindigkeit von annähernd 150 Kilometer je Stunde brauste der silberne Mercedes
den Hochspeyerer Stich hinauf.
    »Scheiße«,
fluchte Tannenberg, als er freie Sicht auf den Parkplatz hatte. »Noch keiner da.«
    »Sollen
wir auf sie warten?«, fragte Schauß.
    »Nein, es
kommt auf jede Sekunde an.«
    »Von hier
aus finden die es auch ohne uns.« Mit einer senkrechten Armbewegung zerschnitt Michael
die Luft und wies in nördliche Richtung. »Zuerst geradeaus und dann einfach zwei,
drei Kilometer immer nur der asphaltierten Straße nach.«
    Tannenberg
drehte sich um. »Karl, ruf Rainer an und sag ihm das! Und dann Flocke, sie soll
die NAWs informieren.«
    »Die NAW-Fahrer
sind so ortskundig, die finden es auch ohne unsere Hilfe«, bemerkte der Kriminaltechniker.
    »Trotzdem.
Sicher ist sicher«, insistierte Tannenberg.
    Das ehemalige
Militärgelände lag still und friedlich in der späten Nachmittagssonne. Die zahlreichen
Graffiti, welche die Außenwände der Gebäude in eine Freiluft-Galerie verwandelten,
waren durch Witterungseinflüsse inzwischen ziemlich verblasst, legten aber immer
noch ein beredtes Zeugnis von der Kunstfertigkeit der Sprayer ab.
    »Und du
bist sicher, dass das Foto hier aufgenommen wurde?«, fragte Tannenberg.
    »Ja, das
bin ich«, antwortete Michael Schauß.
    Der Fahrer
verlangsamte die Geschwindigkeit. Blaulicht und Sirene hatte er bereits kurz hinter
dem Parkplatz ausgeschaltet. Er steuerte das Zivilfahrzeug in einen Waldweg hinein.
Die Kriminalbeamten stiegen aus.
    »Kurze Einsatzbesprechung«,
sagte Tannenberg. »Wir gehen davon aus, dass sich die Frauen in irgendeinem Kellerraum
befinden. Außerdem gehen wir von einem geisteskranken Einzeltäter aus, der zu allem
fähig ist. Vielleicht hat er uns eine Falle gestellt.«
    Mertel verzog
skeptisch das Gesicht. »Du meinst, Sprengfallen oder ähnliches?«, hakte er nach.
    »Wir können
nichts ausschließen, Karl. Keiner weiß, was uns da drinnen erwartet. Trotzdem müssen
wir so schnell wie möglich rein. Vielleicht sind Marieke und die anderen Frauen
noch am Leben.«
    »Also ich
kann mir gut vorstellen, dass dieser Irre schon längst über alle Berge ist. Der
sitzt doch nicht da drinnen seelenruhig auf dem Präsentierteller und wartet, bis
wir ihn verhaften. Der ist doch nicht wahnsinnig.«
    »Doch, genau
das ist er«, erwiderte Tannenberg. »Also, dann los.«
    Auf dem
Weg hinüber zu den Gebäuden drängte sich schon wieder dieser niederschmetternde
Gedanke in Michaels Hirn: Egal, ob der Typ noch da ist oder nicht, eines ist ziemlich
wahrscheinlich, dachte er. Dieser durchgeknallte Psychopath will uns garantiert
ein fertiges Kunstwerk präsentieren, kein unvollendetes. Was womöglich nichts anderes
bedeutet, als dass die Frauen bereits tot sind. Sonst hätte er uns nicht ausgerechnet
jetzt hierher gelockt.
    Mertel hatte
das Schloss der Außentür in Windeseile geknackt. Die Kriminalbeamten zogen ihre
Waffen und suchten das Verwaltungsgebäude nach einem Zugang ins Untergeschoss ab.
Schauß entdeckte diesen erst, als er den Innenhof inspizierte.
    Am Fuße
des Wachtturms führte eine steile Betontreppe hinunter zu einer schweren Eisentür.
Der fingerfertige Spurenexperte wollte sich sofort an die Arbeit machen, doch sie
war gar nicht verschlossen. Von den Waffen seiner Kollegen gesichert, drückte er
die quietschende Tür nach innen. Der Flur war hell erleuchtet.
    »Ich hab’s
doch gewusst: Dieser Scheißkerl erwartet uns«, zischte Tannenberg.
    »Der hat
sogar Richtungspfeile auf den Boden gemalt«, bemerkte Schauß. »Damit wir auch

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