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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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von Stefan Friedrich an.«
    »Der tote Mechaniker«, schlussfolgerte Rokko.
    »Ja«, bestätigte Gerlach, »vermutlich war dieser Anruf eine Warnung, dass das Haus von Kiriac überwacht wurde. Wie wir von dem diensthabenden Polizeihauptmeister Armin Pelzer erfahren haben, hat er sich gestern auf der Wache noch mit Rohde über diese Observierung unterhalten. Kurz darauf ist er auf die Toilette verschwunden. Vermutlich hat er von dort die Anrufe getätigt.«
    »Du hast von einem weiteren Anruf gesprochen«, sagte Chris.
    »Dieser wurde um kurz vor ein Uhr nachts getätigt. Das trifft ziemlich exakt mit dem Zeitpunkt überein, an dem Rohde zusammen mit deiner Freundin vor Kiriacs Haus eingetroffen ist.«
    »Und die beiden Kollegen vorgefunden hat«, schlussfolgerte Rokko. »Das dürfte ihn ziemlich wütend gemacht haben.«
    »Der Anruf dauerte etwas über eine Minute. Er ging auf einen Handyanschluss, dessen Ursprung bis jetzt nicht ermittelt werden konnte«, erläuterte Gerlach.
    »Na schön«, meinte Chris. »Wir haben zwar nicht viel in der Hand, aber ich denke, es ist an der Zeit, dass wir Herrmann einen Besuch abstatten.«
    »Dann sollten wir uns damit beeilen«, meinte Rokko. »Wenn er für dieses Massaker da drin verantwortlich ist, dürfte er nicht auf uns warten. Wir sollten zusätzlich noch einen Streifenwagen zur Unterstützung anfordern.«
    »Na schön. Wo erreichen wir den Kerl?«
    »Er betreibt seine Praxis von zu Hause aus«, erläuterte Gerlach. »Ich schick dir die Adresse auf dein Handy.«
     

44
     
     
    Herrmanns Haus befand sich auf einer leichten Anhöhe. Als sie in die breite Auffahrt einbogen, fiel ihnen sofort der dunkle BMW-Kombi auf, der in der offenen Garage parkte. Fahrertür und Heckklappe des Wagens standen offen, und Chris konnte einige Einkaufstüten darin erkennen, als sie sich dem Fahrzeug näherten.
    Rokko deutete auf die Verbindungstür, die die Garage mit dem Wohngebäude verband, und die ebenfalls geöffnet war. Niemand war zu sehen. Chris sprach kurz mit den beiden uniformierten Kollegen, die sie begleitet hatten. Sie klingelten daraufhin an der Vordertür. Als auch nach dem zweiten Versuch niemand öffnete, gab Chris ihnen zu verstehen, dass sie dort warten sollten.
    »Herr Herrmann!«, rief Chris, als er mit Rokko durch die Garagentür das Haus betrat. »Kriminalpolizei! Wir würden Sie gerne kurz sprechen!«
    Keine Antwort.
    »Lebt Herrmann hier allein?«, fragte Chris.
    »Soweit wir wissen.«
    Vorsichtig drangen sie tiefer in das Gebäude ein. Der untere Bereich des Hauses war in vier Räume aufgeteilt. Der Größte davon diente Herrmann als Behandlungszimmer. Neben zwei Ohrensesseln und einem Tisch, der mit einem Strauß bunter Frühlingsblumen drapiert war, befand sich dort auch eine Sitzgruppe vor einer Wand aus Bücherregalen. Grünpflanzen sorgten für die nötige Behaglichkeit. Alles war hell und einladend gehalten. Daneben befand sich eine Gästetoilette. Das Vorzimmer diente als Arbeits- und Empfangsraum. Dort stand ein Schreibtisch mit Computer und Ablagen. Nachdem sie im Flur die Treppe zum oberen Stockwerk erreicht hatten, verkündete Chris ein weiteres Mal ihre Anwesenheit. Als erneut keine Reaktion darauf erfolgte, stiegen sie hinauf, die Hand an ihren Dienstwaffen. Auch in den oberen Wohnräumen fanden sie nichts Ungewöhnliches. Alles wirkte sauber und aufgeräumt.
    »Was denkst du?«, fragte Rokko, als sie das Schlafzimmer erreichten.
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Chris skeptisch und sah in den Kleiderschrank, in dem Herrmanns gesamte Garderobe ordentlich in Fächer gestapelt und auf Bügeln verteilt war. »Sieht für mich nicht nach einer Flucht aus.«
    »Vielleicht hat er uns kommen sehen, und ihm sind die Nerven durchgegangen.«
    »Außer einem vagen Verdacht haben wir nichts Konkretes gegen ihn in der Hand. Das erscheint mir ein wenig zu schreckhaft.«
    »Nicht wenn er selbst auf der Abschussliste steht.«
    Chris wurde nachdenklich. »Du meinst er wurde entführt? Das würde bedeuten, dass Herrmann nichts mit dem Massaker in dieser Waldhütte zu tun hat.«
    »Es könnte doch immerhin sein, dass Dragans Organisation dahinter gekommen ist, wer ihnen an den Karren fahren will und beschlossen hat, sich das nicht länger bieten zu lassen.«
    »Dann dürfte die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich groß sein, Herrmann noch lebend aufzufinden. Wir sollten aber auf jeden Fall eine Fahndungsmeldung herausgeben.«
    »Ich kümmere mich über Funk darum«, sagte

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