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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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hoffe Ihr Gewissen ist sich darüber im Klaren, dass Sie es waren, der uns diesen Plan unterbreitet hat. Und soviel ich weiß, waren Sie zumindest in einem Fall ganz scharf darauf, selbst Hand anzulegen.«
    »Ja, und es vergeht seitdem kein Tag, an dem ich mir das nicht zum Vorwurf mache.« Der Mann ging einige Schritte hin und her. »Ich hielt es für einen Wink des Schicksals, dass ich Ihnen begegnet bin. Dabei haben Sie meine Situation nur ausgenutzt und mich zu ihrem Werkzeug gemacht. Spätestens als ich erfahren habe, dass Sie im Besitz eines gefährlichen Erregers sind, der eine tödliche Seuche auslösen kann, wurde mir das bewusst. Doch da war es längst zu spät.«
    »Dann frage ich mich, was dieses ganze Theater hier soll? Ihr Plan hat bestens funktioniert. Wir haben die Organisation in diesem Teil so gut wie lahmgelegt, und wir wissen jetzt, wer deren Drahtzieher ist. Wir können diese Roma-Mistkerle endlich in die Schranken weisen und ihnen demonstrieren, dass sie nicht länger willkommen sind. Und nebenbei haben wir Ihnen auch noch diesen Bastard Nowak serviert.«
    »Seine Abstammung war dafür nicht ausschlaggebend! Ebenso wenig wie die der anderen.«
    »Wen kümmert es?«, zischte Herrmann und zuckte mit den Schultern. »Zwei Fliegen mit einer Klappe. So hat jeder, was er will. Darum ging es doch in unserer Vereinbarung, nicht wahr?«
    »Es war jedoch nie Teil dieser Vereinbarung, dass unschuldige Menschen sterben oder misshandelt werden!«
    »Manchmal lässt sich das eben nicht vermeiden. Man muss bereit sein, Opfer zu bringen, wenn man etwas erreichen will!«
    »Sie haben damit nur die Gefährdung der gesamten Unternehmung erreicht. Die Entführung dieses Reporters am helllichten Tag hätte alles auffliegen lassen können. Es ging Ihnen doch gar nicht mehr um unser eigentliches Ziel. Sie und Ihre rechte Brut haben mit der Zeit einfach die Kontrolle verloren. Sie haben immer mehr Spaß am Töten gefunden und sich immer brutalere und riskantere Methoden dafür ausgedacht. Diese Mittelaltermaskerade war dafür nur ein Alibi.«
    »Falsch!«, fiel Herrmann ihm energisch ins Wort. »Wir glauben an diese alten Werte. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Es ist die einzige Gerechtigkeit, die für uns zählt.«
    »Gerechtigkeit ...« Der Mann betonte das Wort abfällig. »Langsam glaube ich, dahinter verbirgt sich nur ein Begriff, den jeder für seine Zwecke missbrauchen kann.«
    »Ebenso wie Sie es tun, nicht wahr?«
    Der starre Gesichtsausdruck des Mannes fiel in sich zusammen. »Ja, mag sein. Nur dass ich meine Interpretation davon längst aus den Augen verloren habe. Und es ist an der Zeit, dass ich sie wiederfinde.« Er griff nach den Latexhandschuhen auf dem Tisch.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Herrmann nervös.
    »Ich weiß inzwischen, dass Ihre Leute nur der kleine Teil eines Netzwerks sind, welches Sie über Jahre aufgebaut haben. Ihre Beziehungen in der Mittelalterszene waren Ihnen dabei sicher ebenso hilfreich wie Ihre Tätigkeit als Therapeut. Durch einen Ihrer Leute weiß ich, dass Sie weitere Aktionen planen, die nicht mit mir abgesprochen sind.«
    »Dachten Sie wirklich, wir würden einfach aufhören, wo wir so viel erreicht haben? Es gibt Menschen da draußen, die hinter uns stehen. Sie haben nur darauf gewartet, dass jemand die Sache endlich in die Hand nimmt. In den Grenzgebieten, wo die Ausländerkriminalität am größten ist, finden wir immer mehr Zuspruch. Die Leute dort sind es leid, dass durch die Grenzöffnungen osteuropäische Banden durch unser Land ziehen und alles zerstören, was sie sich hart erarbeitet haben. Es ist an der Zeit, dass wir diese Pest ausrotten. Und das geht nur, wenn wir sie mit ihren eigenen Mitteln bekämpfen.«
    »Sie und Ihre Anhänger sind die eigentliche Pest, die es zu bekämpfen gilt«, erwiderte der Mann bitter. »Leider ist mir das viel zu spät klargeworden.«
    »Und was wollen Sie jetzt tun? Uns alle den Bullen ausliefern? Dann liefern Sie Ihren Arsch gleich mit.«
    »Mein Arsch ist mir egal. Aber wenn das mein Ziel wäre, hätte ich mir sicher nicht die Mühe gemacht, Sie hierherzuschleppen. Ich hätte einfach abwarten müssen, denn vermutlich haben Sie die Polizei längst selbst auf Ihre Spur gebracht.«
    »Und wenn schon«, meinte Herrmann selbstsicher. »Die haben nichts gegen mich in der Hand.«
    »Ja. Sie sind im Grunde nicht besser als die, die sie bekämpfen. Sie ziehen die Fäden im Hintergrund und sind für alle unsichtbar. Doch nun ist die Zeit

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