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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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Rokko.
    »Und ich werde mich in der Zeit hier mal umsehen. Vielleicht stoße ich ja auf etwas, das uns weiterhilft.«
    Nachdem Rokko verschwunden war, ließ Chris' seinen Blick durch den Wohnraum gleiten. Und je länger er das tat, umso mehr beschlich ihn das Gefühl, das sie wieder einmal zu spät gekommen waren.
     

45
     
     
    Als Herrmann erwachte, stellte er fest, dass seine Hände nach hinten gebunden und seine nackten Beine starr an den Stuhl gefesselt waren, auf dem er saß. Nur langsam kam er zu Bewusstsein und orientierte sich benommen.
    An den Betonwänden, die ihn umgaben, erhoben sich einige Regale mit Farbdosen und Kanistern, dahinter ein Reifenstapel. Links erkannte er ein fremdes Auto.
    Er befand sich in einer Garage. Nur dass es nicht seine Garage war, in der er eben noch sein Auto ausgeladen hatte, und er sich fühlte, als habe ihn der Blitz getroffen. Was zum Henker ging hier vor sich?
    Schließlich blieb sein Blick an dem Mann haften, der hinter einem ausgebreiteten Klapptisch stand. »Wo bin ich?«, fragte er mit belegter Stimme.
    »An einem Ort, wo Sie niemand hört«, entgegnete der Mann. »Mehr brauchen Sie nicht zu wissen.«
    »Was ... was ist passiert?« Er war noch immer benommen.
    Der Mann gegenüber hielt einen Stab in der Hand, an dessen spitz zulaufendem Ende zwei Kontakte herausragten. Er betätigte einen Knopf am Griff und ein elektrisches Knistern ertönte, während ein Blitz zwischen den Kontakten zu zucken begann. »Diese Dinger sind sehr effektiv«, meinte er. »Auch wenn ich in Ihrem Fall noch etwas nachhelfen musste, um Sie ruhigzustellen.« Er ließ den Stab durch seine Hände gleiten. »Sie haben mein Geld gut investiert, eine hervorragende Arbeit, wie ich zugeben muss. Vermutlich verkehren Ihre Handlanger deshalb in der Mittelalterszene. Dort findet man sicher viele handwerklich begabte Menschen, die derlei selbstgefertigte Souvenirs an ihren Ständen anbieten. Obwohl dieses Exemplar etwas aus der Reihe fällt, da es nicht sehr zeitgemäß für diese Epoche ist.«
    Herrmann sah an seinem Hemd herab und bemerkte, dass er von der Taille abwärts unbekleidet war. Mit Beunruhigung registrierte er den dünnen Schlauch, der aus der Harnröhre seines Penis ragte. Er führte zu zwei Infusionsbeuteln mit einer klaren Flüssigkeit, die neben ihm an einem Rollständer hingen. »Was ... was soll das?« Wütend blickte er in das bekannte Gesicht und zerrte an seinen Fesseln. »Sind Sie verrückt geworden?«
    »Eine ziemlich taktlose Frage für einen Psychiater, finden Sie nicht?«, erwiderte sein Gegenüber. »Aber vermutlich haben Sie recht, denn sonst hätte ich mich nicht von Ihnen manipulieren lassen.« Er legte den Stab auf dem Campingtisch ab. Mit Beunruhigung registrierte Herrmann, dass sich darauf, neben zwei Latexhandschuhen und einer kleinen Tasche, auch eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer befand.
    »Sie haben mir zu Hause aufgelauert, nicht wahr?« Es war mehr eine Feststellung, als eine Frage. »Könnten Sie mir auch den Grund dafür nennen?«
    »Wie wäre es mit Inkompetenz?« Der Mann lächelte, was seinem verbissenen Gesichtsausdruck jedoch keinen Abbruch tat.
    »Wovon reden Sie, verdammt nochmal. Die Sache letzte Nacht war ein voller Erfolg. Zugegeben, es gab ein paar Probleme, aber damit mussten wir rechnen.«
    »Drei Polizisten sind tot.«
    »Und einer davon war ein Verräter! Rohde hatte beschlossen, die Seiten zu wechseln.«
    »Vielleicht hat ihm nur nicht gefallen, dass Ihre Männer zwei seiner Kollegen abgeschlachtet haben. Er war jedenfalls nicht sehr erfreut darüber, als er mich angerufen hat.«
    »Verstehe«, zischte Herrmann. »Sie beide stecken unter einer Decke.«
    Der Mann ließ seinen versteinerten Blick einige Sekunden auf Herrmann ruhen, bevor er darauf reagierte. »Rohde hat nur viel eher als ich Ihre wahre Natur erkannt. Und er hat seine Konsequenzen daraus gezogen.«
    »Wir wussten durch Kiriac von der Observierung des Hauses. Was blieb uns für eine Wahl? Solch eine Chance, Dragan vor die Flinte zu kriegen, hätte sich uns nie wieder geboten!«
    »Man hätte die Männer auch anderweitig außer Gefecht setzen können!« Er griff erneut nach dem Stab auf dem Tisch und hielt ihn demonstrativ hoch. »Bei Ihnen hat dieses Ding jedenfalls prima funktioniert.«
    »Es war zu riskant!«
    »Schwachsinn!«, brüllte der Mann. »Es lag wohl eher an der Mord- und Folterlust Ihrer Gefährten, die bezeichnend für das ist, was sie verkörpern.«
    »Ich

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