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Todespakt

Todespakt

Titel: Todespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hübner
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einem rassistischen Hintergrund der Morde aus, da fast alle Opfer Ausländer und nebenbei Mitglieder des organisierten Verbrechens waren.«
    »Richtig. Aber worauf willst du hinaus?«, fragte Rokko.
    »Jacobi war Opfer einer solchen Verbrecherbande, durch deren brutales Vorgehen letztendlich sein Familienleben zerstört wurde.«
    »Ja, dadurch erklärt sich sein Fremdenhass, darüber waren wir uns doch schon einig. Frust über die eigene Situation ist neben Vorurteilen einer der häufigsten Gründe für Rassismus.«
    »Also braucht es nur jemanden, der diesen Frust gezielt in die richtige Richtung lenkt.«
    »Du denkst, der Hass dieser Leute hat den gleichen Ursprung?«
    »Bondek meinte, diese Kerle waren nur die Handlanger für jemanden. Ich sage, dieser jemand hat ihre Geschichten und ihren Frust bestens gekannt. Er hat ihre Situation ausgenutzt und sie manipuliert.«
    »Wie bei einer Sekte?«
    »Nein, aufgrund einer medizinischen Maßnahme.«
    Rokko betrachtete ihn unschlüssig.
    Chris zog sich die Weste aus, die ihn nach wie vor beengte. »Jacobis Exfrau ist aufgrund des Traumas, das sie durch den Einbruch in ihr Haus durchlebt hat, noch heute in psychiatrischer Behandlung. Ebenso wie Lara Neuroth, die noch immer an den Folgen ihrer Vergewaltigung leidet. Und das Opfer in Kiriacs Haus, dieser Mechaniker ...«
    »Florian Schneider«, ergänzte Rokko.
    »Genau. Er war in der rechten Szene aktiv und musste vor zwei Jahren einen Anti-Aggressionskurs mitmachen. Und solche Kurse werden in der Regel von ...«
    »... von Psychotherapeuten abgehalten.« Rokko sah ihn mit großen Augen an. »Herrmann!«
    Chris nickte. »Lara Neuroth ist seit Jahren bei ihm in Behandlung. Sie dürfte ihm in all den Sitzungen sämtliche Details der Vergewaltigung offenbart haben. Daher war Herrmann auch nicht sonderlich begeistert, dass wir uns für sie und ihr Umfeld interessierten. Und ich möchte wetten, dass auch Jacobis Exfrau zu seinen Patientinnen zählt. Ich denke zwar nicht, dass sie selbst darin verwickelt ist, aber womöglich hat er über sie Kontakt zu ihrem Mann aufgenommen. Daher habe ich Deckert vor unserer Abfahrt gebeten, Herrmann mal genauer unter die Lupe nehmen. Ich bin wirklich gespannt, was er uns zu ...«
    »Chris!« Es war die Stimme von Gerlach, die ihn unterbrach. Er hatte sich von den Stadtvertretern gelöst und kam schnellen Schrittes auf sie zu. »Ich hatte gerade einen Anruf von Deckert«, meinte er wie aufs Stichwort, nachdem er sie erreicht hatte. »Wir haben jetzt die Mitgliederliste dieser verbotenen rechtsradikalen Partei. Die Kollegen der SOKO gehen sie bereits durch. Einen Namen konnten sie schon abgleichen, den des toten Mechanikers in Victor Kiriacs Haus.«
    »Dann haben wir jetzt eine direkte Verbindung zu dieser Gruppe«, sagte Rokko. »Befindet sich zufällig auch Herrmanns Name auf dieser Liste?«
    »Nein«, entgegnete Gerlach. »Aber es hat sich herausgestellt, dass Herrmann früher eine gutgehende Praxis in Wiesbaden hatte. Vor etwa acht Jahren hat er dann aber scheinbar grundlos sein Haus und die Praxis verkauft und ist hierhergezogen. Er hat dort quasi über Nacht alles aufgegeben. Die genauen Gründe dafür sind uns bislang noch unklar. Aber die Kollegen bleiben an der Sache dran.«
    »Was ist mit Rohde?«
    »Die Überprüfung hat ergeben, dass in den letzten Monaten erhebliche Bareinzahlungen auf sein Konto eingegangen sind. Auch war er in seiner Freizeit in der Mittelalterszene aktiv. Entsprechende Gegenstände, Unterlagen und Mails, die in seiner Wohnung und auf seinem Computer sichergestellt wurden, belegen, dass er jährlich an mehreren Veranstaltungen dieser Richtung teilgenommen hat. Auf diesem Weg hat er vermutlich auch Kontakt zu Jacobi oder einem anderen der Terrorgruppe bekommen. Offensichtlich haben die ihr Faible für diese undurchsichtige Szene genutzt, um sich dort unerkannt zu organisieren und Kontakte in ganz Deutschland aufzubauen. Bei Rohde geht man mittlerweile von beruflichem Frust und Überschuldung als Ursachen aus, zumindest belegen das einige seiner Mails. Er hat eine uneheliche Tochter, von der wohl niemand etwas wusste und für die er Unterhalt zahlte. Es ist noch nicht offiziell, da die Bestätigung des Telefonanbieters noch aussteht, aber laut Anrufliste seines Handys hat Rohde gestern Abend drei Anrufe getätigt. Zwei davon um kurz vor 22 Uhr, also vor seinem Dienstbeginn. Der erste Anruf galt Jacobi. Da sich dort niemand meldete, rief er anschließend die Nummer

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