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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Enkelin gestorben, also weiß ich nicht, was das bringen soll. Aber jetzt wird es spannend. Maurice und Alma kamen am selben Tag ums Leben. Der Autopsiebericht liegt der Mordakte bei, da die Todesumstände verdächtig waren und man einen Zusammenhang vermutete.«
    »Woran sind sie denn gestorben?«, erkundigte sich Lena.
    »Lebensmittelvergiftung. Alle beide.«
    »War an dem Datum etwas Besonderes?«
    »Genau das war es, was dem Kollegen damals aufgefallen ist«, entgegnete Kline. »Sie starben an Martins achtzehntem Geburtstag.«
    Die Worte schlugen ein wie eine Brandbombe.
    Lena sah Novak an. Feuer und Rauchwolken spiegelten sich in seinen Augen. Die nächste Dreiviertelstunde lief sie unruhig im Büro auf und ab. Als der Kurier endlich erschien, bedankte sie sich bei ihm und eilte mit dem Ringordner zu ihrem Schreibtisch.
    Hier hatten sie den Schlüssel zu Martin Fellows’ Persönlichkeit. Nun wussten sie, wie er tickte.
    Novak rollte seinen Stuhl näher heran, während Lena hastig den Ordner aufschlug und zu lesen begann. Tilly Fellows war in einem leer stehenden Haus am Ende der Straße vergewaltigt und umgebracht worden. Martin hatte die Leiche seiner Schwester gefunden. Damals war er sechzehn Jahre alt und laut Aufzeichnungen des Detectives, der ihn befragte, so erschüttert, dass er ärztlich behandelt werden musste. Martin hatte in heller Aufregung die Polizei alarmiert. Und Martin war es auch gewesen, der seinen Großvater beschuldigt hatte.
    Rasch blätterte Lena zu Sektion 12, um Fellows’ tatsächliche Aussage zu lesen. Es war keine einfache Lektüre, was vor allem daran lag, dass er mit seinen sechzehn Jahren von der Situation völlig überfordert gewesen war und um Hilfe gefleht hatte. Er beschrieb den Detectives die Szene am Tatort, gefolgt von einer langen Liste dunkler Geheimnisse, die er von seiner Schwester wusste. Fellows sagte aus, sein Großvater habe Tilly abends gern bei geschlossener Tür zu Bett gebracht, und zwar täglich seit inzwischen fünf Jahren. Nun war sie tot, und der Sechzehnjährige machte sich Vorwürfe.
    Das beigefügte Foto zeigte einen mageren Jungen mit langem Haar und einem schiefen Lächeln. Nachdem Lena es lange Zeit betrachtet hatte, blätterte sie zu dem Bild von einem unrasierten Mann mit grauem Haar und dunklen Ringen unter den Augen. Maurice Fellows saß auf dem Sofa, neben sich Alma, eine verhärmte Frau in einer billigen Kittelschürze. Die Aufnahme dieses seltsamen Paars erinnerte Lena an die Arbeiten von Diane Arbus, einer Fotografin aus den sechziger Jahren, die sie sehr bewunderte.
    »Wir wollen uns die Tatortfotos anschauen«, sagte Novak.
    Lena blätterte zur vorangegangenen Sektion. Das erste Bild verriet alles. Tilly Fellows lag auf dem Boden und sah eher aus wie eine Puppe als wie ein vierzehnjähriges Mädchen. Ihre blauen Augen standen offen. Sie wirkten, als bestünden sie aus Plastik, und starrten auf einen Punkt neben der Kamera. Der Täter hatte ihr die Kleider vom zierlichen Körper gerissen. An der Wand lehnte ein Baseballschläger. Aber es war das Gesicht, das Lena innehalten ließ.
    Tilly Fellows’ Gesicht war unverletzt. Und es glich dem von Harriet Wilson fast wie ein Ei dem anderen. Die Haarfarbe. Die Form ihrer Wangen. Die anmutig geschwungene Nase und die Stirn.
    Lena suchte die weiteren mit dem Verbrechen zusammenhängenden Berichte heraus. Die nächsten beiden Jahre hatte Martin Fellows völlig isoliert mit seinen Großeltern gelebt. Die Hilfe, die der Junge so dringend gebraucht hätte, war nie gekommen.
    Obwohl er der Polizei alles erzählt hatte, was er wusste, hatte die Polizei dem Großvater nichts nachweisen können. Außerdem hatte Alma zu ihrem Mann gehalten und ihm ein Alibi gegeben, auch wenn die ermittelnden Detectives ihr kein Wort glaubten. Lena entnahm den Unterlagen, dass Maurice ohne Beisein eines Anwalts vernommen worden war. Die Verhöre dauerten viele Stunden, und es kam auch Schlafentzug zum Einsatz. Doch der Mann gestand nicht. Es gab keine Beweise dafür, dass Maurice seine Enkeltochter sexuell missbraucht oder ermordet hatte. Nur die Aussage von Martin Fellows, der eine Woche nach dem Verbrechen plötzlich nicht mehr reden wollte und ein blaues Auge hatte.
    Zwei Jahre später waren Maurice und Alma Fellows tot. Und wenn man den Berichten trauen konnte, wies alles auf Martin Fellows als Täter hin.
    Das todbringende Gericht stammte offenbar aus der Salatbar eines Restaurants am Sunset Strip. Martin räumte zwar

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