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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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Beweismitteln durchsahen, die sie aus Martin Fellows’ Haus in Venice Beach abtransportiert hatten. Die Steuererklärungen, Kontoauszüge und Stromrechnungen der letzten fünf Jahre. Alles, ganz gleich, wie belanglos und unwichtig es ihnen auch erscheinen mochte, konnte ein Hinweis auf einen zweiten Wohnsitz sein. Sánchez und Rhodes durchsuchten auf ihrer Seite des Büros die anderen drei Kartons, trugen dabei aber ausgesprochen mürrische Mienen zur Schau. Lieutenant Barrera hatte alle anderen nach Hause geschickt und sich mit Dr. Bernhardt von der Abteilung Verhaltensforschung im Büro des Captain verschanzt. Nun saßen sie schon seit einigen Stunden in dem verglasten Raum. Seit ihrer Rückkehr vom Tatort am Einkaufszentrum, wo zwei Detectives von der Spezialeinheit mit durchgeschnittener Kehle aufgefunden worden waren.
    Zwei Kollegen tot und Martin Fellows verschwunden. Fernsehkameras drängten sich am Eingang des Parker Center, während die Reporter den Santa-Ana-Winden und dem Qualm der Feuer trotzten, die noch immer in den Hügeln nördlich der Stadt loderten. Als Lenas Blick zum Fernseher auf Barreras Schreibtisch wanderte, bemerkte sie, dass Tito Sánchez, sein Mobiltelefon in der Hand, den Raum verließ. Wahrscheinlich wollte er seine Frau anrufen. Im nächsten Moment stellte sie fest, dass Rhodes sie anstarrte. Sie wandte sich ab. Er hatte noch immer den abwesenden Augenausdruck, vor dem ihr gruselte.
    Lena schob das Gefühl beiseite, weil sie wusste, dass es nicht anders ging. Mit den Ergebnissen ihrer Überprüfung von Fellows war sie ganz und gar nicht zufrieden. Rhodes hatte nur Banalitäten wie einen Streit mit einem Restaurant-Geschäftsführer und einen Fall von Nötigung im Straßenverkehr vor zwei Jahren zutage gefördert, allerdings nichts, was ihnen einen besseren Eindruck von der Person des Verdächtigen vermittelt hätte. Nichts, was ihnen verraten hätte, wie dieser Mann tickte. Und trotzdem musste es da Zwischenfälle gegeben haben, die ganz sicher auch irgendwo gespeichert waren. Denn so wie Martin Fellows wurde man nicht über Nacht.
    Sie griff zum Telefon. Da Fellows in Venice Beach wohnte, wurden sie bereits von den Kollegen von der Pacific Division unterstützt. Auf der Rückfahrt von West Hollywood hatte Lena sich an Matt Kline gewandt, einen Detective und ehemaligen Mitstudenten von der Polizeiakademie. Doch das war schon über zwei Stunden her, und er hatte noch nicht zurückgerufen.
    »Entschuldige, Lena, ich wollte mich gerade bei dir melden.«
    »Hast du was über Fellows gefunden?«
    »Nein«, erwiderte er, »aber über seine Schwester, das dir vielleicht weiterhelfen wird.«
    Die Ermittlungen gegen Martin Fellows dauerten erst knapp neun Stunden. Keine der befragten Personen hatte erwähnt, dass Fellows eine Schwester hatte.
    »Was hat sie angestellt?«
    »Sie wurde ermordet, Lena. Ihr Name steht auf einer Mordakte. Tilly Fellows. Es hat eine Weile gedauert, die Unterlagen aufzuspüren, aber ich habe sie jetzt vor mir liegen.«
    Lena drehte sich zu Novak um und schaltete den Raumlautsprecher ein.
    »Mein Kollege kann mithören«, meinte sie zu Kline. »Wer hat Fellows’ Schwester denn umgebracht?«
    Novaks Augen leuchteten auf. Kline räusperte sich.
    »Der Fall wurde niemals aufgeklärt. Inzwischen ist die Spur eiskalt. Sie war erst vierzehn, als es geschah. Zwei Jahre jünger als ihr Bruder. Also muss es vor dreiundzwanzig Jahren passiert sein. Anfangs dachte ich, dass die Mordakte im Piper Tech Staub ansetzt. Als man sie dort nicht finden konnte, habe ich das Büro auf den Kopf gestellt, und siehe da, sie lag im Schreibtisch des Lieutenant.«
    »Wir brauchen die Akte«, antwortete Lena.
    »In einer knappen Stunde ist sie bei dir.«
    »Was kannst du mir vorab erzählen?«
    »Tilly Fellows wurde vergewaltigt und erschlagen. Es gab Hinweise auf jahrelangen sexuellen Missbrauch. Der Vater war in Vietnam gefallen, die Mutter kurz darauf verschwunden. Beide Kinder wuchsen bei den Großeltern auf, Maurice und Alma Fellows. Soweit ich feststellen kann, haben sich die Kollegen damals sehr für Maurice interessiert. Er war der einzige Verdächtige. Doch da die DNA-Analyse in dieser Zeit noch ein feuchter Traum war, gab es keine Beweise.«
    »Und jetzt?«, flüsterte Novak.
    Lena wiederholte die Frage. »Ist noch etwas übrig, das wir ins Labor schicken könnten?«, fügte sie hinzu.
    »Ich hatte keine Zeit, das nachzuprüfen«, antwortete Kline. »Maurice ist zwei Jahre nach seiner

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