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Todesqual: Thriller

Todesqual: Thriller

Titel: Todesqual: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis
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sind Sie es, der dabei draufgeht, nicht ich.«
    Ihr Griff um die Waffe wurde fester. Sein Blick wanderte zur Mündung und zurück, als wisse er, dass er eine.45er vor sich hatte.
    »Hier wird rein gar nichts passieren«, rief er.
    »Dann holen Sie tief Luft und erklären mir, warum Sie ins Haus einbrechen wollten.«
    »Es ist immerhin mein Haus. Alles, was sich darin befindet, gehört mir.«
    »Sie machen sich strafbar, Mr. Brant.«
    »Ich wollte nur Kleider holen. Das ist die volle Wahrheit. Deshalb bin ich hier. Ich muss mich wegen einer sauberen Unterhose in mein eigenes Haus schleichen, verdammt.«
    Lena hielt einen Moment inne und musterte den Mann abschätzend. Er hatte einen wilden Blick. Seine aufgekrempelten Ärmel ließen muskulöse Unterarme sehen. Für sie stand es außer Frage, dass er ihr körperlich überlegen war.
    »Dafür hat man doch Freunde«, sagte sie ruhig. »Warum fahren Sie nicht zu einem Freund, leihen sich ein paar Anziehsachen und ruhen sich aus.«
    »Freunde? Das soll wohl ein Witz sein. Alle meine Freunde denken genau dasselbe wie Sie.«
    »Und was denke ich?«
    Er hielt inne und spuckte auf die Terrassenplatten. »Dass ich Nikki umgebracht habe. Scheiß auf diese Arschlöcher! Ich habe keine Freunde.«
    »Dann nehmen Sie sich eben ein Hotelzimmer.«
    Brant senkte den Blick. Lena trat einen Schritt auf die Terrasse und blieb stehen. Der Abstand zwischen ihnen betrug schätzungsweise drei Meter.
    »Wo ist Ihr Auto?«, fragte sie.
    »Auf dem Parkplatz im Park. Seit mein Anwalt mich abgesetzt hat, fahre ich einfach nur herum.«
    »Ich möchte, dass Sie Ihren Autoschlüssel vom Schlüsselring entfernen und die restlichen Schlüssel auf den Boden fallen lassen.«
    »Was ist mit dem Büroschlüssel?«
    »Wie ich gerade sagte, kann ich nicht Gedanken lesen. Also weiß ich nicht, welcher Schlüssel zu welcher Tür passt. Sie werden im Büro um einen anderen Schlüssel bitten müssen.«
    Er betrachtete sie mit einem entnervten Kopfschütteln, nahm mit der rechten Hand den Schlüssel vom Ring und schleuderte ihr den Schlüsselring vor die Füße. Lena trat noch einen Schritt nach links, um dem zornigen Mann einen Fluchtweg in den Garten freizulassen.
    »Sie können jetzt gehen, Mr. Brant. Man wird Ihnen oder Ihrem Anwalt mitteilen, wann Sie ins Haus können. Dann dürfen Sie wieder die Vordertür nehmen.«
    Wortlos setzte er sich in Bewegung und blieb noch einmal stehen. Dann marschierte er, mit Schlüssel und Taschenlampe bewaffnet, auf den Zaun zu. Lena schaltete ihre Taschenlampe ab und blickte Brants geisterhafter Gestalt nach, bis sie in den Dunstschwaden verschwunden war. Sie hörte, wie er über den Zaun kletterte, auf der anderen Seite hinuntersprang und einen Fluch ausstieß. Als der Strahl der Taschenlampe den Hügel hinauf und auf den Park zuglitt, steckte sie die Pistole weg und holte tief Luft.
    Dann hielt sie inne und ließ die Situation noch einmal Revue passieren. Es roch nach Meer, aber auch nach Erde.
    Lena bemerkte, dass sie zitterte. Außerdem war sie sich dessen bewusst, dass sie noch nie im Dienst einen Schuss abgegeben hatte. Noch nie hatte sie einen Menschen getötet.
    Sie hob den Schlüssel auf und überprüfte das Schloss. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass keine Tür offen stand, kehrte sie in den Vorgarten zurück. Sie musste an die Heimfahrt denken, als ihr Wagen aus dem Nebel auftauchte. Auch wenn Koffein nicht mehr genügte, um sie wach zu halten, war der Adrenalinstoß von gerade eben offenbar sehr wirkungsvoll gewesen.

18
     
    D er Schlüssel steckte noch im Schloss, als Lena das Telefon auf dem Küchentresen klingeln hörte.
    Sie zog die Tür zu, warf die ungelesene Samstagszeitung auf einen Stuhl und hastete durchs dunkle Zimmer. Während sie mit der einen Hand nach dem schnurlosen Telefon griff, knipste sie mit der anderen die kleine Tischlampe neben der Basisstation an.
    »Channel Four«, sagte Novak.
    »Ich bin gerade erst nach Hause gekommen. Moment.«
    Lena nahm die Fernbedienung vom Tresen, drückte den »An«-Knopf und hörte, wie auf der anderen Seite des Sofas der Fernseher anging. Als der Bildschirm aufleuchtete, schaltete sie auf Channel Four.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Schau einfach hin.«
    Lena hatte den Anfang zwar verpasst, erkannte aber sofort, dass es sich um eine Zusammenfassung des Mordfalls Nikki Brant handelte. Während der Nachrichtensprecher das Verbrechen schilderte, wurden Nahaufnahmen des Mordhauses eingeblendet. Offenbar

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