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Todesqual

Titel: Todesqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis Karin Dufner
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abgewendet,
marschierte Lena hinaus. Sie nahm den Aufzug in den Keller. Die Furcht folgte ihr um die Ecke und den Flur entlang.
    Rhodes wusste es.
    Sie hörte Stimmen, konnte aber niemanden sehen. Der Ton eines Fernsehers hallte von den Wänden wider. Jemand warf Münzen in einen Getränkeautomaten. Gelächter. Als sie endlich an der Tür war, schob sie sie mit der Hüfte auf und ging hinaus.
    Barrera hatte gewarnt, dass die Freeways gesperrt werden könnten. Lena brauchte tatsächlich eine Weile, um sich in dem Nebel aus Staub zu orientieren. Obwohl das Parkhaus auf der anderen Straßenseite lag, war es in dem Qualm, der ihr in den Augen brannte, kaum zu erkennen. Asche fiel wie Schnee vom Himmel. Es roch nach Feuer. Doch das Unheimlichste war, dass sich hier mitten in der Innenstadt von Los Angeles kein einziges Auto auf der Straße befand.
    Lena blickte nach oben und suchte nach dem Library Tower. Kurz blitzten seine Lichter pulsierend wie ein Leuchtturm durch die Schwaden und waren dann wieder verschwunden.
    Den Karton mit den Beweismitteln fest in der Hand, hastete Lena über die Straße. Als sie das heruntergekommene Parkhaus erreichte, hörte sie die Santa-Ana-Winde toben. Der Luftstrom brach sich heulend an den Stahlstreben. Eine gespenstische Begleitmelodie zum Klappern ihrer Schritte.
    Teufelswind.
    In Dämmerlicht erkannte sie ihr Auto, lief darauf zu, warf den Karton in den Kofferraum, den Aktenkoffer hinterher und knallte den Deckel zu. Da sah sie Rhodes über die Straße rennen.
    Sie duckte sich hinter den Wagen und entfernte sich ohne nachzudenken. Während sie sich fünf Parklücken weiter hinter einem Geländewagen versteckte und über die Motorhaube spähte, stellte sie fest, dass Rhodes vor ihrem Auto stand und in der Dunkelheit Ausschau nach ihr hielt.

    »Wir müssen reden, Lena.«
    Sie spürte Sand in ihrem Mund. Asche und Feuer. Als sie schlucken wollte, war ihre Kehle zu trocken.
    »Warum versteckst du dich?«, rief er. »Das ist doch idiotisch.«
    Nun ging er weiter und blickte rasch zwischen die Autos. Lena legte sich flach auf den Boden und kroch unter den Geländewagen, ohne seine Füße aus den Augen zu lassen. Obwohl sie das Wachhäuschen am anderen Ende nicht sehen konnte, nahm sie an, dass die Tür in einer Nacht wie dieser geschlossen sein würde. Wenn sie rief, würde sie also niemand hören.
    »Komm, Lena, lass uns das klären. Das Blackbird hat noch offen. Ich lade dich auf einen Kaffee ein.«
    Er war nur einen knappen Meter entfernt. Während seine Stiefel hinter dem nächsten Wagen verschwanden, horchte sie auf seine Schritte, zählte sie, wartete, rollte sich dann unter dem Auto hindurch und spähte durch das Fenster. Rhodes war zehn Wagen entfernt und näherte sich der Rampe in den ersten Stock. Er wirkte nervös und aufgekratzt. Die Schlüssel fest umklammert, drehte Lena sich zu ihrem Auto um, holte ein paarmal mühsam Luft und rannte los.
    Sie hörte, wie er ihr nachrief. Seine Stimme klang heiser und panisch.
    Lena steckte den Schlüssel ins Schloss, riss die Tür auf und sprang hinein. Als sie den Motor anließ, sah sie Rhodes auf sich zuhasten. Er wurde immer schneller und kam rasch näher. Lena legte den Gang ein und verriegelte alle vier Türen. Rhodes schlug gegen die Windschutzscheibe, doch als sie den Gang einlegte, sprang er aus dem Weg.
    Mit Vollgas und quietschenden Reifen bog sie um die Kurve. Ein Blick in den Rückspiegel sagte ihr, dass Rhodes sie zu Fuß verfolgte. Sie raste am Wachhäuschen vorbei und auf die Straße und überfuhr die rote Ampel. Als sie wieder in
den Rückspiegel schaute, war Rhodes verschwunden. Nichts war mehr zu sehen. Nur noch Qualm.

63
    K eine Musik. Nur das Brummen des Motors und der Wind. Die einzigen Geräusche, an die man sich klammern konnte, während der Wagen durch endlose weiße Rauchwolken fuhr und Furcht das Wageninnere erfüllte. Lena konnte die Straße nicht erkennen. Nichts als ein Scheinwerferpaar vor sich. Es gehörte zu einem Lastwagen und tauchte immer wieder aus dem Dunst auf, um dann wieder zu verschwinden. Ein Geisterfahrzeug, das schwer beladen durch den Qualm in Richtung Hollywood keuchte. Als sie endlich die Ausfahrt Beachwood erreichte und langsam in die Hügel hineinfuhr, hörte sie auf, immer wieder in den Rückspiegel zu schauen. Fünf Minuten später bog sie in ihre Einfahrt ein und stellte den Motor ab. Aber der Schreck saß ihr immer noch in den Gliedern.
    Jemand hatte die Außenbeleuchtung angelassen. Die

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