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Todesqual

Titel: Todesqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis Karin Dufner
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dann den Kopf gegen den Boden.
    Danach verließen sie die Kräfte. Es war fast, als würde ihr Wille aufs Meer hinausgespült. Panik ergriff sie, während ihr ganzer Körper schlaff wurde. Als sie durch die Schiebetür blickte, sah sie jemanden am Pool stehen. Die Gestalt drehte sich um, und sie erschauderte. Es war Rhodes.
    Sie sah wieder Fellows an. Er war ihrem Blick gefolgt. Sie bemerkte, dass er lächelte und verstand.
    Fellows war froh, dass Rhodes hier war. Er brauchte einen
Zeugen, der ihre Leiche fand, so wie er damals die Leiche seiner Schwester gefunden hatte. Deshalb beobachtete er so gern. Er interessierte sich für die Reaktion und fand es spannend, das Verhalten der Zeugen zu vergleichen.
    Allerdings konnte er nicht ahnen, dass Rhodes aus denselben Gründen hier war und ihm vermutlich für den Mord danken würde.
    Fellows legte ihr die blutige Hand auf den Mund. Seine Augen starrten durch sie hindurch.
    »Weißt du, was gerade geschieht?«, flüsterte er. »Bist du dahintergekommen?«
    Sie nickte.
    »Dann lass es zu, Lena. Lass es zu, und man wird dich nie vergessen.«
    Er riss ihren Gürtel auf und öffnete ihre Jeans. Lena hörte in der Dunkelheit Plastik rascheln. Im nächsten Moment wurde ihr eine Einkaufstüte über den Kopf gestülpt. Als sie schreien wollte, hielt er ihr wieder den Mund zu. Sie streckte die Hand aus, erwischte ihn am Ohr, drehte es um und grub die Fingernägel in seine Haut. Doch bald erschlaffte ihre Hand. Ihr Körper zuckte, als ihr der Sauerstoff ausging. Es drehte sich in ihrem Kopf. Immer rund herum, bis es dunkel wurde und die Fahrt zu Ende war.

65
    S ie kämpfte sich an die Oberfläche und rang würgend nach Luft, bis sie endlich wieder ruhig atmen konnte. Die Tüte war fort. Ihre Wange brannte von der offenbar sehr kräftigen Ohrfeige.
    Rhodes kniete über ihr. Er hatte noch immer den abwesenden Blick in den Augen.
    Lena wich zurück, nahm sich dann aber zusammen. Wortlos
sah sie zu, wie er Licht machte und hinausging. Glasscherben knirschten unter seinen Füßen, und sie stellte fest, dass die Schiebetür verschwunden war. Rhodes hatte die Waffe gezogen. Nach einem Blick die Auffahrt entlang kam er zurück und zog Handschuhe an.
    »Er ist weg«, verkündete er. »Ich bin gerade noch rechtzeitig gekommen.«
    Ein nicht sehr glaubhafter Versuch, seine Anwesenheit zu erklären. Lena betrachtete die Scherben auf dem Teppich. Ihre Pistole lag an der Schlafzimmertür. Zu weit weg, um sie zu erreichen. Anscheinend hatten es heute Nacht alle auf sie abgesehen. Nun würde Rhodes das Werk von Fellows vollenden.
    »Warum die Handschuhe?«
    »Ich will keine Fingerabdrücke hinterlassen«, erwiderte er. »Das hier ist jetzt ein Tatort.«
    Sie antwortete nicht und sah zu, wie er sich eine Zigarette anzündete. Er wirkte immer noch nervös und fahrig wie vorhin, als er sie im Parkhaus verfolgt hatte. Während sie sich aufsetzte, nahm Rhodes rasch ihre Pistole vom Boden und flüsterte etwas.
    »Was hast du gesagt?«, stieß sie hervor.
    »Deine Bluse ist offen.«
    Immer noch benommen, senkte sie den Blick. Ihre Brüste waren nackt, die Jeans war bis zu den Knien heruntergezogen. Ihre Unterwäsche war zwar zerrissen, aber sie hatte sie wenigstens noch am Leibe. Lena ließ den Überfall Revue passieren und versuchte abzuschätzen, wie lange sie bewusstlos gewesen war. Sekunden, dachte sie. Nicht Minuten oder gar Stunden. Bis auf die schrecklichen Erinnerungen war ihr eigentlich nichts geschehen.
    »Brauchst du einen Krankenwagen?«
    Sie schüttelte den Kopf, schloss ihren BH und knöpfte die Bluse zu. Während sie die Jeans zumachte, fragte sie sich, ob er wohl das Luminol im Schlafzimmer gesehen hatte. Allmählich
bekam sie wieder einen klaren Kopf. Sie brauchte einen Fluchtplan. Einen Weg, um die zerbrochene Schiebetür zu erreichen. Und wenn alles scheiterte, musste sie wenigstens Beweise dafür hinterlassen, dass Rhodes am Tatort gewesen war. Etwas, das hängen bleiben würde, wenn die Kollegen davon erfuhren, auch wenn es sie selbst dann nicht mehr gab.
    Das Telefon klingelte. Rhodes’ Augen flackerten. »Geh ran, Lena«, sagte er nach dem dritten Läuten. »Aber schalt den Raumlautsprecher an. Ich will mithören.«
    Lena holte tief Luft und stand auf. Während sie zum Tresen ging, um abzunehmen, drückte Rhodes die Zigarette draußen im Blumenkübel aus. Denn setzte er sich neben sie auf einen Hocker. Als Lena Novaks Stimme hörte, wurde sie von Erleichterung ergriffen.
    »Rhodes

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