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Todesqual

Titel: Todesqual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ellis Karin Dufner
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ihr Mobiltelefon auf und drückte, den Blick auf die Straße gerichtet, die Schnellwahltaste, um ihren Partner anzurufen. Dabei drängelte sie sich durch den Wochenendverkehr auf dem Santa Monica Freeway. Novak nahm beim zweiten Läuten ab.
    »Wir haben ein Problem«, verkündete Lena mit bebender Stimme.
    »Wie schlimm ist es?«
    »Was machst du gerade?«
    »Ich spreche mit Officer Marwick aus West L. A., der am Freitag die Aussage des Zeugen aufgenommen hat. Sánchez und Rhodes haben diesen Drehbuchautor ins Präsidium geholt. Wir versuchen, die Widersprüche aufzuklären. Ich habe mir schon Sorgen gemacht und wollte dich eben zu Hause anrufen.«
    Laut Uhr auf dem Armaturenbrett war es 10:15.
    »Erinnerst du dich an Terril Visconte?«, fragte sie.
    »Teresa López’ Chef. Der Kerl, der nicht zugeben wollte, dass er in der Mordnacht mit ihr im Bett war.«
    »Wir müssen rausfinden, wo er Donnerstagnacht gewesen ist«, meinte sie. »Vermutlich hat er ein Alibi, aber wir sollten auf Nummer sicher gehen.«

    Eine Weile herrschte Schweigen. Lena dachte schon, dass die Verbindung abgebrochen war, und sah nach, ob auf dem Display etwas blinkte. Als Novak endlich antwortete, klang seine Stimme leise und besorgt.
    »Was hast du vor, Lena? Was ist passiert?«
    Lena überholte einen langsamen Buick und wechselte auf die linke Spur, während sie überlegte. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn sie Recht hatte.
    »Ich war noch mal im Haus«, erwiderte sie. »Wenn wir morgen die DNA-Ergebnisse kriegen, werden sie vermutlich nicht auf Brant als Täter hinweisen.«
    Nun war es ausgesprochen und hing bleischwer in der Luft.
    »Hast du etwas Greifbares?«, fragte er.
    »Genug, um dir den Tag zu verderben.«
    Novak zögerte nicht. »Ich rufe an. Was kann ich sonst noch tun, bis du hier bist?«
    »Lass den Zeugen nicht gehen. Außerdem brauchen wir die Zeitung, die wir im Fall López auf dem Nachttisch gefunden haben. Ich weiß, dass es Sonntag ist, aber es wäre wahrscheinlich besser, Barrera zu verständigen.«
    »Bist du sicher?«
    Sie nickte, erkannte aber im nächsten Moment, dass er sie ja nicht sehen konnte. »Todsicher«, sagte sie deshalb.
    »Wenn du mir schon den Tag verdirbst, wollen wir keine halben Sachen machen. Ich erledige jetzt die Anrufe.«
    Lena schaltete das Telefon ab und betrachtete den Aktenkoffer auf dem Beifahrersitz. Inzwischen war es mehr als ein Bauchgefühl. Offenbar hatten sie sich von den Indizienbeweisen auf eine falsche Fährte locken lassen. Hinzu kam, dass sich alles gegen sie verschworen zu haben schien: Ein Zeuge, dessen Aussage inzwischen bestenfalls zweifelhaft wirkte. Ein Geständnis von López, das mittlerweile nicht mehr den geringsten Sinn ergab. Und was war mit Brants LügendetektorTest?
Lena schob ihre Zweifel beiseite und versuchte, sich auf den dichten Straßenverkehr zu konzentrieren. Allerdings war nicht daran zu rütteln, dass ihre falsche Schlussfolgerung schwarz auf weiß in den Akten stand und Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen worden waren.
    Zehn Minuten später läutete ihr Telefon. Es war Novak mit den neuesten Meldungen in Sachen Terril Visconte. Offenbar hatte sich der Mann in der letzten Woche in Miami aufgehalten, um seinem Vater während einer Blinddarmoperation beizustehen. Novak hatte Visconte im Krankenhaus angerufen und sich die Aussage außerdem von der Stationsschwester bestätigen lassen. Visconte war eine Woche lang nicht in Los Angeles gewesen, hatte seinen Vater täglich im Krankenhaus in Miami besucht und war somit aus dem Schneider. Angesichts der Umstände hatte er sich bereit erklärt, sofort nach seiner Rückkehr eine DNA-Probe abzugeben. Allerdings hörte Lena nur mit halbem Ohr zu, da sie an das Telefonat mit Novak am gestrigen Abend denken musste.
    Sie waren noch lange nicht am Ziel der Reise angelangt, sondern rasten eine von Schlaglöchern durchsetzte Straße entlang, wo die Wegweiser in widersprüchliche Richtungen zeigten.
    Als Lena den Eindruck hatte, dass Novak am Ende seiner Ausführungen angelangt war, riss sie sich aus ihren Grübeleien und blickte geradeaus durch die Windschutzscheibe. Sie näherte sich der Stadt und würde bald auf dem Freeway 110 sein.
    Nachdem sie ihr Eintreffen in zehn Minuten angekündigt hatte, erwiderte er, er werde sich nun auf den Weg in den Keller machen. Die Labors mochten geschlossen sein, doch die Asservatenkammer hatte rund um die Uhr geöffnet.
     
    Die Aufzugtüren glitten im zweiten Stock

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