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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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Gartentor.
    „Kommissar
Kowalski, von der Kripo Bochum. Das ist mein Kollege Weitzeger.“
    Die
Frau deutete ein Nicken an. Dann erhob sie sich.
    „Bin
ich straffällig geworden?“ fragte sie.
    „Das
müssen sie wissen“, antwortete
Kowalski, um sie zu verunsichern, aber die Frau verstand es als Witz und lachte
darüber.
    Normalerweise
hätte er jetzt gefragt: „Können wir rein gehen“, oder „Können wir drinnen
weiter reden?“ um der Sache etwas Pietät zu verleihen, aber er hatte den
Eindruck, dass das Verschwinden ihrer Mutter die Frau nicht übermäßig
beeindrucken würde.
    „Frau
Hübner. Ihre Mutter ist aus dem Altersstift St. Georg verschwunden.“
    „Was
heißt verschwunden?“
    „Sie
ist samt Bett aus ihrem Zimmer verschwunden. Die Heimleitung hat uns
benachrichtigt und wir gehen der Sache nun auf die Spur.“
    „Na
dass is’ ja typisch und mich benachrichtigt keiner.“
    „Man
hatte wohl den Eindruck, sie hätten kein sonderliches Interesse an ihrer
Mutter.“
    „Hab
ich auch nicht, aber deswegen kann man mich ja trotzdem benachrichtigen.“
    „Hatten
sie Streit mit ihrer Mutter?“
    „Ne.
Wir haben uns nur einfach nie sonderlich gut verstanden. Sie wissen doch:
Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht.“
    „Wann
hatten sie zum letzten Mal Kontakt zu ihrer Mutter?“
    „Ist
schon ‘n Weilchen her. Zwei Jahre, glaub ich.“
    „Ja.
Das war’s eigentlich schon.“

 
    Das
Sophia Hübner sich nicht weiter erkundigte, was jetzt passieren würde, was man
tun könnte, machte ihnen klar, dass sie kein Interesse an ihrer Mutter hatte.

 
    Sie
stiegen wieder in den Wagen und fuhren erst einmal los. Wohin, dass wussten sie
noch nicht. Schließlich ergriff Steffen Weitzeger das Wort.
    „Mir
geht eine wichtige Frage durch den Kopf?“
    „Welche?“
    „Wer
bezahlt den Platz im Seniorenheim? Der Staat, oder privat? Wenn Sophia Hübner
den Heimplatz selbst bezahlen muss, hat sie vielleicht ein Interesse daran,
dass ihre Mutter nicht allzu lange lebt.“
    „Hmm“,
sinnierte Kowalski. „Da könntest du Recht haben. Fahren wir noch mal zum Heim
und prüfen das nach.
    Sie
kamen wieder beim Heim an. Es war mittlerweile 11.30 Uhr und die Pforte war
immer noch nicht besetzt. Oder schon wieder nicht mehr?
    Sie
gingen geradewegs zum Büro von Doktor Prüfer, da wurden auch die Akten
verwahrt. Sie hörten bereits durch die verschlossene Tür, dass telefoniert
wurde. Der Doktor klang gestresst. Offensichtlich musste er sich wiederum vor seinem Chef rechtfertigen. Jeder Chef
hatte selbst einen Chef, und sei es der Kunde.
    Sie
klopften an.
    „Ja“,
sagte Doktor Prüfer.
    Sie
traten ein.
    „Ach
sie sind es. Schon was heraus gefunden?“
    „Nein,
sie?“ fragte Kowalski und hatte den Eindruck, dass dem Doktor etwas mulmig war.
    „Setzen
sie sich doch“, sagte er schnell. „Wollen sie einen Kaffee?“
    „Ja.“
    Weitzeger
sah seinen Kommissar überrascht an. Kowalski mochte den Doktor nicht, das hatte
er schon bemerkt, aber normalerweise lehnte er Einladungen zu Kaffee und Tee
immer ab. Es war wohl die reine Schikane. Doktor Prüfer hatte das Kaffeeangebot
offensichtlich auch nur rhetorisch gemeint, denn er schien mit der Zusage
überfordert und musste in einer Kommode zunächst nach Geschirr suchen.
Schließlich fand er es und stellte den beiden Polizisten jeweils eine Tasse
ohne Untertasse auf den Tisch.
    Kommissar
Kowalski sparte sich die Nachfrage nach Milch und Zucker, sonst bekam Doktor
Prüfer noch einen Nervenzusammenbruch.
    „Also,
was kann ich für sie tun?“ fragte der Doktor, nachdem er sich wieder gesetzt
hatte.
    „Wir
möchten gerne wissen, wie die Heimplätze finanziert werden. Von Privat, oder
vom Staat?“
    „Es
gibt da verschiedene Pakete“, begann Doktor Prüfer. „Die Standarte wird vom Staat
finanziert. Zusatzleistungen müssen von privat bezuschusst werden.“
    „Wie
ist das im Falle von Margaret Hübner?“
    Doktor
Prüfer sprang auf, um die Akte zu suchen. Als er sie hatte, setzte er sich
wieder.
    „Hier
haben wir’s: Keinerlei Sonderleistungen. Die Kosten des Platzes werden komplett
durch die Pflegeversicherung finanziert. Es wird also nichts von privat
zugeschossen.“
    „In
Ordnung, das war’s schon.“ Kowalski erhob sich und Weitzeger beeilte sich
seinen Kaffee auszutrinken.
    Doktor
Prüfer stand ebenfalls überrascht auf. Kowalski sah, dass er gerne gewusst
hätte, was diese Nachfrage sollte, aber das hätte er ihm auch nicht gesagt,
wenn er ihn

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