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TodesReich/Todesengel (German Edition)

TodesReich/Todesengel (German Edition)

Titel: TodesReich/Todesengel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Peter
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Abwechslung
mal Schreibtischarbeit zu machen. Und dann noch so monotone. Da muss man nicht
so den Kopf anstrengen, wie beim Ermitteln.“
    Kowalski
hatte Lust seinem Chef an den Hals zu fallen, aber der entfernte sich
glücklicherweise bereits wieder. Außerdem sollte er froh sein. Brockmann hatte
sich diesmal nicht auf seinen Schreibtisch gesetzt.
    „Was
für ein Arschloch“, sagte Weitzeger vom Schreibtisch gegenüber.
    „Na
na, redet man so über seinen Chef?“
    „Ich
weiß, sie denken nur so über ihn.“
    Kowalski
konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

 
    „Sie
ist nicht da. Nirgends.“
    „Haben
sie im Garten nachgesehen? Im Keller? Auf dem Speicher?“
    Diverse
Köpfe nickten abwechselnd.
    Es war
also amtlich. Sie war nicht da. Sie mussten die Polizei rufen.
    Sie mussten die Polizei rufen, sonst bekamen
sie erst richtig Ärger, wenn sie eine Meldung verschleppten. Und Doktor Prüfer
wusste, dass er die Aufgabe hatte es zu tun. Außerdem konnte er so nach bester
Kraft dafür sorgen, dass die Angelegenheit nicht höher gekocht wurde, als
nötig.

 
    Das
Telefon klingelte. Kowalski nahm ab.
    „Ja.
Ja. Ja. Aha. Ja. Ja. Ja ja. Ja. Wir kommen sofort.“ Er legte auf und sagte über
den Schreibtisch zu Weitzeger: „Wir rücken aus.“
    „Das
ist mir klar. Das war das einzig Aufschlussreiche an diesem Telefonat.“
    „Ich
erklär’ dir unterwegs, was los ist.“

 
    Sie
ließen sich bei der Verwaltung einen Fahrzeugschlüssel geben und gingen in die
Tiefgarage.
    „Eine
alte Frau ist aus einem Altenheim verschwunden“, sagte Kowalski unvermittelt,
als sie losgefahren waren. „Margaret Hübner. 92 Jahre. Bewohnerin im
Seniorenstift St. Georg. Bettlägerig. Konnte das Heim nicht eigenmächtig
verlassen.“
    „Vielleicht
ist sie mit ‘nem Elektrorollstuhl durchgebrannt.“
    Kowalski
warf einen skeptischen Blick zu seinem jungen Kollegen.

 
 
    Sie
erreichten das Seniorenstift. Es lag am Rande von Bochum, in einer
Wohnsiedlung.
    Kein
sonderlich ansprechendes Gebäude. Plattenbau. Sah aus, wie eine Mietparzelle
aus den 80ern. Es hatte nicht sonderlich viele Besucherparkplätze. Das musste
natürlich nichts heißen, vielleicht waren die umliegenden Straßen ja häufig von
parkenden Autos überfüllt, aber Kowalski glaubte nicht daran.
    Sie
parkten und gingen den beidseitig geländerten Steg zur Pforte.
    Schließlich
traten sie durch die Eingangstür in einen Flur. Zur linken war eine Anmeldung.
Sie war aber nicht besetzt. Naja, besser wenn hier gespart wurde, als beim
Service der Bewohner. Andererseits, war es so natürlich nicht verwunderlich,
wenn jemand einfach ein Krankenbett aus dem Gebäude schob.
    Sie kamen
in ein Foyer, von dem aus Treppen und Flure abgingen. In der Mitte des
Treppenhauses waren zwei Aufzüge integriert. Wohin jetzt?
    Sie
fanden einen Lageplan auf der linken Seite.

 
    Schwesternzimmer
2OG.

 
    Also
gut. Da musste ja wohl jemand sein.
    Sie stiegen
die Treppe nach oben. Kowalski mochte keine Aufzüge. Er hatte Platzangst, aber
das musste sein junger Kollege ja nicht wissen. Vielleicht ging es ihm ja
genauso.
    Sie
kamen im zweiten OG an und liefen zum Schwesternzimmer.
    Ein
Mann im Arztkittel stand dort und studierte gerade eine Aufstellung auf einem
Klemmbrett. In der anderen Hand hielt er eine Tasse Kaffee.
    Als er
die Silhouetten wahrnahm, blickte er auf und kam aus der Tür gelaufen.
    „Ah,
sie müssen von der Polizei sein.“
    „Ja,
woher wissen sie?“ fragte Kowalski.
    „Wir
kennen die meisten Leute, die hierher kommen“, sagte der Mann im Ärztekittel.
Dann stellte er sich vor.
    „Ich
bin Doktor Prüfer. Leitender Arzt.“
    „Kommissar
Kowalski. Mein Kollege Weitzeger.“ Er machte einen Wink zu seiner Rechten. „Die
Anmeldung war nicht besetzt“, fiel er gleich mit der Tür ins Haus. „Ist das so
üblich?“
    „Nein,
ich habe nur alle Leute zusammen trommeln lassen, die diensthabend sind. Ich
dachte mir, sie wollen sie sicher sprechen.“
    „Ja,
das ist richtig. Aber das Personal der Nachtschicht wird sicher nicht mehr im
Haus sein, oder ist die besagte Frau erst im Laufe des Vormittags verschwunden?“
    „Das
wissen wir nicht. Als die Frühschicht ihre Arbeit begann, war sie jedenfalls
weg.“
    „Naja
gut. Dann gehen wir erst einmal dorthin, wo sie ihre Leute zusammengetrommelt
haben.“ Er machte einen Wink aus dem Schwesternzimmer heraus.

 
    Doktor
Prüfer ging den Gang entlang. Sie kamen an mehreren Abzweigungen vorbei, an
denen sie mal

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