Todesschrein
Anführer.
»Die Fracht besteht aus den üblichen Schiffscontainern, die auf entsprechende Sattelschlepper passen«, erklärte Hickman. »Ich habe meinen Kontaktmann bei Global Air Cargo angerufen, er empfahl mir verschiedene Wagentypen.«
Hickman las dem Mann am anderen Ende die Liste vor.
»Und wenn wir sie haben, wohin sollen wir dann kommen?«
»Schauen Sie auf Ihre Landkarte«, befahl Hickman. »Nördlich von Windsor liegt eine Stadt namens Maidenhead.«
»Schon gefunden«, sagte der Mann.
»In Maidenhead fahren Sie zu folgender Adresse«, fuhr Hickman fort und gab dem Mann eine Wegbeschreibung durch.
»Wie schnell sollen wir dort sein?«, fragte der Mann.
»So schnell wie möglich«, antwortete Hickman. »Ich habe veranlasst, dass in Heathrow eine 747 der Global Air Cargo bereitsteht, um die Fracht zu übernehmen.«
»Wie haben Sie das zu Silvester geschafft?«, platzte der Mann staunend heraus.
»Mir gehört die Firma.«
»Wir brauchen mindestens eine Stunde«, sagte der Mann.
»Je schneller, desto besser.«
Die Schlinge zog sich allmählich zu, aber noch spürte Hickman sie nicht um seinen Hals.
Judy Michaels lenkte das Wasserflugzeug neben die
Oregon,
dann schaltete sie den Motor aus und ging zur Frachtraumtür. Während das Flugzeug langsam weitertrieb, wartete sie, bis sie jemanden auf dem Schiffsdeck sah, und warf dann ein Seil zu ihm hinauf. Der Matrose machte das Flugzeug fest, und Cliff Hornsby stieg die Leiter hinunter.
»'n Abend, Judy«, begrüßte er die Pilotin, während er das Material annahm, das zu ihm heruntergereicht wurde, »wie ist das Wetter da oben?«
»Schnee und Matsch«, antwortete Judy, während auch sie sich mehrere Kartons und Säcke reichen ließ.
Rick Barrett kletterte über die Reling. Er hatte eine Reisetasche in der Hand. Auf dem Deck wandte er sich an Judy. »Darin findest du etwas zu essen und Kaffee«, sagte er. »Alles von mir selbst zubereitet.«
»Danke«, sagte Judy Michaels und verstaute das letzte Paket.
Michael Halpert und Tom Reyes kamen vom Schiff herunter.
»Ist von euch schon mal jemand geflogen?«, fragte Judy Michaels, ehe sie nach vorn zum Cockpit ging.
»Ich nehme zur Zeit Flugstunden«, meldete sich Barrett.
»Koch und Pilot.« Judy Michaels schüttelte den Kopf. »Eine seltsame Kombination. Komm nach vorn – du kannst das Funkgerät bedienen und bei der Navigation helfen.« »Was sollen wir tun?«, fragte Halpert.
»Sobald der Matrose das Seil herunterwirft, müsst ihr uns mit diesem Bootshaken vom Schiff abstoßen. Dann schließt die Tür, verriegelt sie und sucht eure Plätze auf. Ich lasse den Motor an, sobald ihr meldet, dass wir freie Bahn haben.«
Sie schlängelte sich in den Pilotensitz, wartete, bis Barrett neben ihr Platz genommen hatte, dann drehte sie sich zum Frachtraum um. »Wir sind bereit«, meldete sie.
Hornsby fing das Seil auf, das heruntergeworfen wurde, Halpert schob sie von der Schiffswand weg, und Reyes schloss die Tür. »Du kannst starten«, sagte Halpert anschließend.
Judy Michaels drehte den Zündschlüssel, die Motoren sprangen brüllend an. Sie lenkte die Maschine von der
Oregon
weg, wartete, bis die Distanz ungefähr fünfzig Meter betrug, und gab dann Vollgas. Das Wasserflugzeug jagte über die Wellen und stieg auf.
Judy Michaels gewann an Höhe und flog eine scharfe Linkskurve.
Sie befand sich noch immer im Steigflug, als die Außenbezirke von London unter ihnen auftauchten.
Hanley verfolgte über die Außenkameras, wie sich das Wasserflugzeug vom Schiff entfernte, und wandte sich dann an Eric Stone.
»Wie läuft es bei dir?«, fragte er.
Halpert hatte seine Notizen im Kontrollraum zurückgelassen. Stone ging die verschiedenen Hinweise durch.
»Ich überprüfe gerade Hickmans Firmen«, sagte Stone.
»Und ich versuche mal rauszukriegen, ob Hickmans Pilot irgendwelche anderen Flugpläne abgegeben hat«, sagte Hanley.
Im Frachtbereich des Heathrow Airport saßen zwei Piloten im Aufenthaltsraum des riesigen Hangars der Global Air Cargo vor dem Fernseher und tranken Tee.
»Hast du schon den letzten Wetterbericht besorgt?«, fragte der Pilot seinen Kopiloten.
»Vor einer Viertelstunde«, antwortete der Kopilot. »Die Schlechtwetterfront über Frankreich löst sich auf. Der Himmel über dem Mittelmeer ist klar und bleibt so bis Riad.«
»Starterlaubnis und Zollpapiere sind in Ordnung?«, fragte der Pilot.
»Wir können sofort los.«
»Ich habe eine Strecke von dreitausendeinhundert Meilen
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