Todesschrein
Verhältnisse. Dwyer schaltete den Laser aus und blickte in die Kammer.
»Sir«, fragte der Techniker schließlich, »können Sie mir vielleicht verraten, was gerade passiert ist?«
»Ich glaube«, erwiderte Dwyer, »dass in diesen Proben irgendetwas enthalten ist, das scharf auf unsere Atmosphäre ist.«
»Liebe Güte«, murmelte der Techniker.
»Zu unserem Glück«, meinte Dwyer, »haben wir soeben sowohl die Krankheit als auch die richtige Therapie gefunden.«
»Gibt es denn noch mehr davon?«, fragte der Techniker.
»Ja, an die hundert Pfund.«
Nicht mehr lange, und die Pilger würden in Charterflugzeugen, Reisebussen aus Jordanien und Schiffen aus Afrika, die übers Rote Meer kamen, nach Saudi-Arabien strömen. Saud Al-Sheik musste sich um Tausende von Details kümmern. Das Wichtigste war die Lieferung der Gebetsteppiche. Sie war ihm vom neuen Inhaber der Spinnerei für den nächsten Tag zugesagt worden. Daher rief er bei der Saudi National Airline an und reservierte den entsprechenden Laderaum in einer 747 Frachtmaschine, die in zwei Tagen zur Verfügung stehen sollte.
Wenn die Gebetsteppiche nicht rechtzeitig einträfen, könnten ihn noch nicht einmal die vielfältigen Beziehungen seiner Familie vor dem Zorn bewahren, der sich auf seinem Haupt entladen würde. Er schaute sich in der Lagerhalle in Mekka um. Paletten mit Lebensmitteln und Mineralwasserflaschen türmten sich bis zur Decke. Ein Gabelstapler kam hereingefahren und hievte den ersten Container mit Zelten vom Fußboden hoch, um ihn auf den Lastwagen zu laden, der die Fracht ins Stadion bringen sollte.
Schon morgen sollten die ersten Zelte aufgebaut werden.
Von da an würde alles sehr schnell gehen.
Während er auf einem Schreibbrett notierte, dass er sich später noch persönlich vergewissern wollte, ob auch die Zeltstangen, die Erdnägel und die nötigen Schnüre mitgenommen wurden, verließ Al-Sheik die Lagerhalle, um draußen das Beladen des Lkw zu überwachen.
Jeff Porte sammelte die Gegenstände ein, die er aus Hickmans Büro mitzunehmen gedachte, und sah den Sicherheitschef an. »Unser Durchsuchungsbeschluss gestattet uns den Zugriff auf alles, was wir für mitnehmenswert erachten.«
Der großformatige Ordner in Portes Händen enthielt Dokumente, die Erkennungsmarken und ein paar Haare, die er auf dem Schreibtisch gefunden hatte.
»Ich verstehe, Jeff«, sagte der Sicherheitschef.
»Zwei meiner Männer bleiben hier«, fuhr Porte fort, »falls wir noch etwas brauchen sollten.«
Der Sicherheitschef nickte.
Porte ging zur Tür und begab sich durch den Flur zum Wohnzimmer, wo seine beiden Detectives warteten.
»Keiner darf ohne meine ausdrückliche Erlaubnis rein oder raus«, erklärte Porte.
Nachdem er das Penthouse verlassen hatte, fuhr Porte mit dem Lift nach unten, durchquerte die Lobby und stieg draußen in seinen Dienstwagen. Sobald er sein Büro im Las Vegas Police Department betreten hatte, kopierte er die Erkennungsmarken und die anderen Dokumente und schickte sie per Fax an die CIA.
Sobald Overholt sie erhalten hatte, leitete er sie zur
Oregon
weiter.
Max Hanley blätterte in dem Stapel Papiere, als Michael Halpert den Kontrollraum betrat.
»Max«, sagte er, »ich habe hier meinen Bericht.« Hanley nickte und reichte ihm die Papiere, die Overholt geschickt hatte. Halpert überflog sie und gab sie dann zurück.
»Das bestätigt nur, was ich herausgefunden habe«, stellte Halpert zufrieden fest. »Ich habe Hunts Geburtsurkunde
entdeckt. Seine Mutter, Michelle, hat keine Angaben über den Vater gemacht, aber ich konnte mir Zugang zum Krankenhausarchiv verschaffen und habe auf diesem Weg erfahren, dass die Rechnungen von einer von Hickmans Firmen bezahlt wurden. Kein Zweifel, dass Hunt Hickmans Sohn war.«
»Und was hat das mit dem Meteoriten zu tun?«, fragte Hanley.
»Sieh dir das mal an«, sagte Halpert und reichte Hanley einen Schnellhefter.
»Hunt wurde in Afghanistan von den Taliban getötet«, bemerkte Hanley, nachdem er die Lektüre beendet hatte.
»Und kurz darauf konnte man bei Hickman ein immer seltsameres Verhalten beobachten«, sagte Halpert nach einem kurzen Blick in seine Notizen.
»Demnach macht er die arabische Welt für den Tod seines einzigen Sohnes verantwortlich«, sagte Hanley.
»Und wie kam er dazu, die Expedition nach Grönland zu finanzieren?«, wollte Eric Stone wissen.
»Offenbar hat Hickman seit dem Tod seines Sohnes zahlreiche archäologische Institute im ganzen Land unterstützt.
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