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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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benutzten sie einen gestohlenen Lieferwagen, dessen arabische Aufschrift auf den Seitenwänden ihn als Dienstfahrzeug einer Reinigungsfirma auswies. Die Inder selbst trugen wallend lange weiße Gewänder, und jeder war mit Schrubber, Putzeimer, Spachtel und Bürsten ausgerüstet.
    Hickman hatte gegen ein entsprechendes Honorar an einen Fälscher einen Empfehlungsbrief in arabischer Sprache schreiben lassen, aus dem hervorging, dass der Trupp den Auftrag hatte, auf dem gesamten Gelände möglichst alle Kaugummireste zu entfernen. In einem hellgelben Plastikgerätewagen hatte Hickman hinter einer weißen Stoffabdeckung sowohl den Meteoriten als auch einige Spraydosen versteckt, die Vanderwald seiner letzten Lieferung beigepackt hatte. Bei jedem Hindu war eine Ladung C-6-Sprengstoff mitsamt einem winzigen Zeitzünder mit Klebeband in Taillenhöhe auf dem Rücken befestigt worden. An jedem ihrer Beine, verhüllt von den weiten Gewändern, die sie trugen, klebte außerdem eine Pistole – für den Fall, dass es irgendwelche unvorhergesehenen Schwierigkeiten geben sollte.
    Der Lieferwagen stoppte vor dem Tor, durch das man in die riesige Moschee gelangte. Hickman und die anderen stiegen aus, holten den Gerätekarren, Eimer und Schrubber aus
    dem Lieferwagen und gingen auf den Torwächter zu. Hickman hatte für diesen Augenblick unermüdlich trainiert und sowohl die arabische als auch die Körpersprache erlernt. Er reichte dem Wächter den Empfehlungsbrief und begleitete dies mit einem entsprechenden Kommentar.
    »Wir sind im Namen Allahs hier, um die heilige Stätte zu säubern«, sagte er mit gewichtigem Unterton.
    Es war schon spät, der Wächter war müde und die Moschee geschlossen.
    Es gab keinen Grund für ihn zu glauben, dass die Männer etwas anderes waren als das, wofür sie sich ausgaben – daher winkte er sie kommentarlos durch. Hickman, der den Karren vor sich herschob, erreichte als Erster das Innere des Schreins.
    Sobald er sich in der Moschee befand, schob er sich eine Atemmaske mit Filter über Mund und Nase und drapierte seine Kopfbedeckung dergestalt um sein Gesicht, dass nur noch seine Augen zu sehen waren. Er gab den Hindus ein Zeichen, auszuschwärmen und die Sprengladungen rundum zu verteilen. Danach steuerte er gezielt auf die Kaaba zu.
    Vier hoch gewachsene Männer in zeremoniellen Umformen hielten an jeder Ecke des Bauwerks Wache. Alle fünf Minuten verließen sie ihre Standorte an den Ecken des schwarzen Würfels, wobei sie bei jedem Schritt die Füße übertrieben hoch hoben – wie die Wachsoldaten vor dem Buckingham-Palast. Jeder Wächter marschierte im Uhrzeigersinn von seiner Ecke zur nächsten, blieb dann stehen und nahm wieder stramme Haltung an. Sie hatten soeben den Positionswechsel vorgenommen, als sich Hickman mit seinem Karren näherte.
    Er griff in den Karren hinein, öffnete eine der Spraydosen und schob sie dicht an den nächsten Wächter heran. Ein oder zwei Sekunden lang rührte sich der Wächter nicht, doch dann sank er auf die Knie, kippte nach vorne auf die Brust und streckte sich bäuchlings auf dem Marmorfußboden aus. Hickman schlüpfte mit dem Karren schnell unter den schwarzen Brokatvorhang.
    Nach wenigen Schritten stand er vor dem Stein Abrahams und hebelte ihn mit einem kurzen Stahlstab, den er ebenfalls im Karren versteckt hatte, aus seiner Silberfassung. Schnell tauschte er ihn gegen den Meteoriten aus Grönland aus und deponierte den Stein Abrahams unter der weißen Stoffverkleidung des Gerätekarrens. Außerdem legte er noch einige Sprengladungen und tauchte mit dem Karren wieder unter dem schwarzen Tuch auf.
    Vanderwald hatte darauf hingewiesen, dass die Wirkung des Betäubungsgases, das er geliefert hatte, nur drei oder vier Minuten lang anhielt. Danach würde jeder, der das Gas eingeatmet hatte, wieder zu sich kommen. Hickman beeilte sich, den Karren in Richtung Ausgang zu schieben.
    Die Hindus gingen zügig zu Werke. Die ersten sechs hatten die dem Eingang am nächsten stehenden Säulen mit Sprengladungen versehen und warteten bereits vor dem Durchgang. Zwei weitere erschienen kurz darauf, danach kamen noch zwei.
    Hickman verfolgte, wie die letzten beiden Männer im Laufschritt auf ihn zukamen.
    Mit den Hindus im Schlepptau ging Hickman mit dem Gerätekarren an dem Wächter vorbei, der sich am Eingang befand.
    »Was hat das zu bedeuten?«, wunderte sich der Wächter über ihre schnelle Rückkehr.
    »Wir bitten tausendmal um Entschuldigung«, erwiderte Hickman

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