Todesschrein
»aber wir können keine Hunde einsetzen – wir müssen es mit Agenten tun, die mit chemischen Detektoren ausgerüstet sind. Hunde haben in einer Moschee nichts zu suchen.«
»Wird es irgendwelche Probleme geben?«, fragte Cabrillo.
»Vor ein paar Jahren, als der israelische Premierminister den Felsendom besuchte, kam es noch wochenlang danach zu Krawallen«, sagte der andere. »Wir müssen es schnell und unauffällig erledigen.«
»Können Ihre Leute den gesamten Bereich kontrollieren?«
»Mr. Cabrillo«, sagte der Geheimdienstchef, »Israel wird ständig von Bombenattentaten heimgesucht, so gut wie wöchentlich. Wenn innerhalb des Haram Al-Sharif irgendein Sprengstoff versteckt ist, wissen Sie es spätestens bis morgen früh.«
»Und Sie entschärfen alles, was Sie finden?«, fragte Cabrillo.
»Wir entschärfen es oder nehmen es mit«, sagte der Israeli, »je nachdem, was jeweils das Sicherste ist.«
»Männer, bitte setzen Sie sich«, sagte Kasim.
Die achtundzwanzig Männer, die noch übrig waren, nahmen Platz. Skutter stand neben Hali Kasim vor der Wandtafel. »Wer von Ihnen ist noch nie Motorrad gefahren?«, fragte Kasim.
Zehn Männer hoben die Hände.
»Das wird ziemlich hart für Sie werden«, fuhr Kasim fort, »aber wir haben ein paar Lehrer für einen Intensivkurs zusammengetrommelt. Sobald wir hier fertig sind, werden die Anfänger rausgehen und üben. In vier Stunden sollten Sie alle über die notwendigen Grundkenntnisse verfügen.«
Die Männer nickten.
»Folgende Situation«, fuhr Kasim fort. »Wir können nicht per Flugzeug in Saudi-Arabien einreisen. Das Risiko, abgefangen zu werden, ist einfach zu groß. Von hier in Katar bis nach Mekka sind es knapp dreizehnhundert Kilometer durch die Wüste – ohne Tankstellen oder andere Versorgungsstationen. Daher haben wir uns Folgendes ausgedacht: Der Emir stellt eine Frachtmaschine bereit, die uns nach Al-Hidhaya im Jemen bringt. Von dort aus sind es weniger als achthundert Kilometer bis nach Jeddah in Saudi-Arabien, und zwar über eine befestigte Straße, die am Roten Meer entlangführt. Der Emir hat die zuständigen jemenitischen Behörden entsprechend geschmiert und hier in Katar für uns einen Motorradladen ausgeräumt. Die Motorräder haben einige Vorteile – der erste ist, dass wir damit die Grenze fern von jeder offiziellen Grenzstation unbemerkt überschreiten können, indem wir ein Stück durch die Wüste fahren und wieder auf die Straße zurückkehren, sobald wir in Saudi-Arabien sind. Der zweite Vorteil ist die Reichweite – es gibt mehrere Städte und Ortschaften an der Straße, wo getankt werden kann, aber sie liegen weit auseinander – mit den Motorrädern schafft man es von Stadt zu Stadt. Der dritte Vorteil ist der wichtigste. Jeder sitzt allein auf einem Motorrad – falls also einer von uns aus irgendeinem Grund von den Behörden aufgehalten wird, gerät nicht gleich die gesamte Mission in Gefahr.«
Kasim musterte die Männer.
»Hat jemand damit ein Problem?«
Niemand meldete sich.
»Gut«, sagte Kasim, »dann sollten die Männer, die ein wenig Praxis brauchen, Captain Skutter nach draußen folgen. Dort stehen Motorräder und Fahrlehrer bereit. Die anderen sollten sich jetzt ausruhen, wir brechen um zehn Uhr heute Abend auf.« Vanderwald tupfte sich ein wenig Eau de Cologne unter die Nase. Die erste Etappe seiner Heimreise führte von Kairo nach Nairobi, Kenia. Die Maschine war bis auf den letzten Platz besetzt. In der Kabine stank es nach verschwitzten Leibern und dem Hammelfleisch, das zum Abendessen serviert worden war.
Zur gleichen Zeit, als Vanderwald in seinem Sessel einschlief, näherten sich zwei Männer seinem Haus in einem Vorort von Johannesburg. Sie schlichen zur Hinterfront, legten die komplizierte Alarmanlage lahm, öffneten die Hintertür und drangen in das Haus ein. Dann durchsuchten sie es langsam und gründlich.
Zwei Stunden später waren sie fertig.
»Ich rufe mal an und hänge sein Telefon in den Zentralcomputer«, sagte einer der Männer, »damit sie seine Anrufe überprüfen können.«
Nachdem der Mann eine Nummer in Langley, Virginia, gewählt hatte, gab er einen Zahlencode ein und wartete auf einen Piepton. Ein CIA-Computer speicherte die Nummer und durchsuchte den Zentralcomputer der südafrikanischen Telefongesellschaft nach sämtlichen Anrufen, die im vergangenen Monat mit oder von dieser Nummer geführt worden waren. Das Ergebnis der Suche würde in ein paar Stunden vorliegen.
»Was nun?«,
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