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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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dass ihnen ein Jagdhund der Weltmeere, getarnt als altersschwaches Frachtschiff, auf den Fersen war.
    Ebenso wenig vermuteten sie, dass sich sowohl die Corporation als auch die Regierung der Vereinigten Staaten schon bald gegen sie verbünden würden. Sie befanden sich in einem Zustand seliger Unwissenheit.
    »Es ist wichtig«, erklärte TD Dwyer der Empfangsdame.
    »Wie wichtig?«, fragte sie. »Er bereitet sich gerade auf eine Konferenz im Weißen Haus vor.«
    »Sehr wichtig«, antwortete Dwyer.
    Die Empfangsdame nickte und betätigte den Summer von Overholts Sprechanlage. »Hier ist ein Thomas Dwyer, ein Spezialist für theoretische Anwendungstechnologien. Er erklärt, er müsse Sie dringend sprechen.«
    »Schicken Sie ihn rein«, erwiderte Overholt.
    Die Empfangsdame erhob sich, ging hinüber zu Overholts Bürotür und öffnete sie. Overholt saß hinter seinem Schreibtisch. Er klappte einen Aktenordner zu, drehte sich
    um und schob den Ordner in die freie Lücke eines Safes hinter seinem Schreibtisch.
    »Okay«, sagte er, »kommen Sie herein.«
    Dwyer schlängelte sich an der Empfangsdame vorbei und schloss die Tür.
    »Ich bin TD Dwyer«, stellte sich der Besucher vor. »Ich wurde mit der wissenschaftlichen Analyse des Meteoriten betraut.«
    Overholt kam um seinen Schreibtisch herum und schüttelte Dwyer die Hand, dann geleitete er ihn mit einladender Geste zu einer Sitzgruppe. Sobald sie beide Platz genommen hatten, ergriff er das Wort.
    »Was haben Sie herausgefunden?«
    Dwyer war in seinem Vortrag noch keine fünf Minuten weit gekommen, als Overholt ihn unterbrach.
    Er ging zum Schreibtisch und schaltete die Sprechanlage ein. »Julie, wir müssen veranlassen, dass Mr. Dwyer mich zu der Konferenz im Weißen Haus begleiten kann.«
    »Würden Sie ihn bitte nach seiner Unbedenklichkeitseinstufung fragen, Sir?«, fragte Julie.
    »Eins-A-Geheimnisträger«, antwortete Dwyer.
    »Dann können wir vorne reingehen«, sagte Overholt zu Julie, »wie geplant.«
    »Ich rufe dort an, Sir.«
    Overholt kehrte zu seinem Sessel zurück und setzte sich. »Wenn wir an der Reihe sind, möchte ich, dass Sie Ihre Erkenntnisse ohne große Dramatik darlegen. Zählen Sie nur die Fakten auf, so wie sie Ihnen bekannt sind. Wenn Sie um eine persönliche Meinung gebeten werden – und das werden Sie höchstwahrscheinlich –, dann äußern Sie sie, aber machen Sie sie auch als solche deutlich.«
    »Ja, Sir«, sagte Dwyer.
    »Gut.« Overholt nickte zufrieden. »Und jetzt, nur unter uns, lassen Sie mich den Rest hören, auch die verrücktesten Theorien, alles.«
    »Im Kern sind alle Theorien ähnlich: Es besteht die Möglichkeit, dass – wenn die molekulare Struktur des Meteoriten verletzt wird – ein Virus freigesetzt werden könnte, und zwar mit ernsten Konsequenzen.«
    »Wie ernst… schlimmstenfalls?«
    »So ernst, dass es das Ende jeglichen Lebens auf der Erde bedeuten würde.«
    »Wissen Sie«, sagte Overholt, »jetzt kann ich wohl ohne zu übertreiben feststellen, dass Sie mir den Vormittag verdorben haben.«
    Im Kontrollraum der
Oregon
beobachtete Eric Stone aufmerksam einen Monitor. Sobald er die Position des Meteoriten bestimmt hatte, schien dieser sich zu bewegen. Indem er alle möglichen festen Punkte zu Hilfe nahm, versuchte Stone, den Kurs des Objekts zu bestimmen. Dann gab er über die Computertastatur weitere Befehle ein und blickte auf einen anderen Bildschirm. Stone benutzte Speicherplatz, den die Corporation auf einem kommerziellen Satelliten gemietet hatte.
    Das Bild füllte den Monitor, doch das Meer lag unsichtbar unter einer dichten Wolkendecke.
    »Juan«, sagte er zu Cabrillo, »wir brauchen eine KH-30er-Aufnahme. Gegen diese Wolkenmassen richten wir nichts aus.«
    Der KH-30 war der jüngste streng geheime Satellit des Verteidigungsministeriums. Er konnte durch Wolken blicken, sogar bis tief ins Wasser. Trotz wiederholter Versuche hatte es Stone noch nicht geschafft, sich in dieses System zu hacken.
    »Wenn ich Overholt das nächste Mal spreche, frage ich ihn«, versprach Cabrillo. »Vielleicht kann er das National Reconnaissance Office per Überrumpelungstaktik dazu bringen, ihm Computerzeit zur Verfügung zu stellen. Trotzdem gut gemacht, Eric.«
    Hanley betrachtete die schematische Peilkarte auf einem anderen Monitor. Die
Oregon
flog regelrecht durchs Wasser, doch das andere Schiff hatte einen ansehnlichen Vorsprung. »Wir können sie auf jeden Fall weit vor Schottland einholen, wenn sie die jetzige

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