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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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wer so irre ist«, sagte Cabrillo, »dass er andere Irre bestiehlt.«
22
    Langsten Overholt IV. saß in seinem Büro und ließ einen roten Gummiball auf einem Holzschläger herumhüpfen. Mit der Schulter drückte er den Telefonhörer an sein Ohr. Es war kurz vor acht Uhr morgens, doch er arbeitete bereits seit mehr als zwei Stunden in seinem Büro.
    »Ich habe zwei Techniker an Bord zurückgelassen«, erklärte Cabrillo. »Wir nehmen das Bergerecht für uns in Anspruch.«
    »Guter Fang«, sagte Overholt.
    »Wir haben bestimmt irgendeine Verwendung für das Schiff«, stimmte ihm Juan Cabrillo zu. »Wie ist eure derzeitige Position?«, fragte Overholt.
    »Nördlich von Island mit Kurs nach Osten. Wir folgen den Peilsendern auf dem Meteoriten. Derjenige, der Al-Khalifa gekillt und den Meteoriten gestohlen hat, muss sich an Bord eines anderen Schiffs aufhalten.«
    »Seid ihr ganz sicher, dass der Tote, den ihr geborgen habt, Al-Khalifa ist?«, fragte Overholt.
    »Wir faxen dir Fingerabdrücke und Digitalfotos von der Leiche«, versprach Cabrillo, »damit deine Leute ihn eindeutig identifizieren können. Aber ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher.«
    »Nachdem du mich heute Morgen geweckt hast, habe ich einige meiner Männer angewiesen, etwas über die Identität des Eurocopterpassagiers in Erfahrung zu bringen. Es ist nichts dabei herausgekommen. Ich schicke ein Team nach Grönland, damit sie die Leichen einsammeln. Ich hoffe, wir erfahren dabei etwas mehr.«
    »Mein nächtlicher Anruf tut mir Leid, aber ich dachte, du solltest die Neuigkeit so bald wie möglich erfahren.«
    »Kein Problem. Ich kriege wahrscheinlich ohnehin viel mehr Schlaf als du.«
    »Ich habe mich, nachdem wir die
Akbar
verlassen haben, für ein paar Stunden aufs Ohr legen können«, gab Cabrillo zu.
    »Was sagt denn dein Bauchgefühl, alter Freund?«, wollte Overholt wissen. »Wenn Al-Khalifa tot ist, dürfte sich die Bedrohung durch eine schmutzige Atombombe doch erheblich verringern. Der Meteorit mag ja radioaktiv sein, aber ohne einen Katalysator ist die Gefahr doch bei weitem nicht mehr so groß.«
    »Das stimmt wohl«, räumte Cabrillo zögernd ein, »aber die fehlende ukrainische Atombombe geistert noch immer irgendwo da draußen rum, und wir wissen nicht, ob Al-Khalifa nicht von mehreren seiner eigenen Leute getötet wurde und diese jetzt auf eigene Faust versuchen, die Mission durchzuziehen.«
    »Das würde einiges erklären«, sagte Overholt, »zum Beispiel, wie die Mörder so einfach auf die
Akbar
gelangen konnten.«
    »Wenn es nicht Al-Khalifas eigene Leute waren, dann haben wir es mit einer anderen Gruppe zu tun. In diesem Fall sollten wir wachsam sein. Die Leute, die die
Akbar
angegriffen haben, waren jedenfalls bestens ausgebildet und so gefährlich wie gereizte Klapperschlangen.«
    »Eine andere Terroristengruppe?«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Cabrillo. »Die Operation trägt nicht die Handschrift religiöser Fanatiker. Das Ganze kommt mir eher wie ein militärisches Kommandounternehmen vor. Absolut emotionslos und uhrwerksmäßig – eine klinisch saubere und perfekt getimte Eliminierung des Gegners.«
    »Ich höre mich mal um«, sagte Overholt, »und sehe zu, was ich zutage fördern kann.«
    »Dafür wäre ich dir dankbar.«
    »Nur gut, dass du es geschafft hast, den Meteoriten mit Peilsendern auszustatten«, fügte Overholt hinzu.
    »Das ist unser einziger Trumpf«, räumte Cabrillo ein.
    »Sonst noch was?«
    »Kurz bevor er starb, erzählte der Archäologe irgendetwas von dem Geist«, sagte Cabrillo, »so als sei dieser Geist ein Mensch aus Fleisch und Blut und nicht nur eine körperlose Erscheinung.«
    »Auch darum kümmere ich mich«, sagte Overholt.
    »Das Ganze entwickelt sich wie so ein Suchspiel«, sagte Cabrillo. »Finde heraus, wer der Geist ist, und schon ist das Ding gelöst.« »Ich wüsste nicht, dass es mal ein Suchspiel um eine verloren gegangene Atombombe gegeben hat«, wandte Overholt ein.
    »Die Zeiten ändern sich«, sagte Cabrillo, ehe er die Verbindung trennte, »diese Welt ist um einiges gefährlicher geworden.«
    Die
Free Enterprise
dampfte mit Kurs auf die Faröer durch die eisigen Fluten. Die Mannschaft entspannte sich allmählich – wenn sie den Meteoriten erst einmal abgeliefert hätten, könnten sie sich eine längere Pause gönnen. Sobald ihr Schiff in Calais läge, würden sie einfach abwarten, bis sie wieder gebraucht würden. Die Stimmung an Bord war gelöst.
    Sie hatten keine Ahnung,

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