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Todesschrein

Todesschrein

Titel: Todesschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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darauf rollte der Wagen durch die verlassenen Straßen in Richtung Maidenhead.
    Hickman wollte bei den Maidenhead Mills sein, wenn dort der Dienst begann. Seine restlichen Leute sollten schon bald aus Calais eintreffen, und er musste noch einiges erledigen. Er betrachtete den Glasbehälter mit den Seuchenerregern, den er von Vanderwald gekauft hatte. Ein wenig davon und ein wenig Meteoritenstaub – und voila!
     
    Wenn man die Lage im East End Londons bedachte, dann erschien das Innere des Hauses äußerst luxuriös. Lange der verrufenste Teil Londons, hatte das East End in den letzten Jahren als Wohnviertel erheblich an Beliebtheit gewonnen, da die hohen Preise in Central London die Bürger zunehmend aus dem Stadtzentrum vertrieben hatten.
    Das zweistöckige Haus in der Kingsland Road, nicht weit vom Geffrye Museum, hatte die Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs nahezu unbeschadet überstanden. Nachdem es einige Jahre als Pension für die Immigranten, die sich Ende des vergangenen Jahrhunderts in dieser Gegend niederließen, gedient hatte, war es während der letzten Jahre von einem Gangsterclan, der nach ihrem Anführer, Derek Goodlin, benannt wurde, renoviert und zu einem Edelbordell umgebaut worden.
    Im Parterre befand sich ein Salonbereich mit Separees und einem Pub. Der erste Stock bestand zum größten Teil aus einem Spielkasino mit einer langen Bar im rückwärtigen Teil des Saales, und der zweite Stock beherbergte die Zimmer, die entsprechend ausgestattet waren, um die verschiedensten Neigungen und Fantasien der zahlungskräftigen Kundschaft zu befriedigen.
    Sobald Lababiti in seinem Jaguar vorgefahren und mit Amad ausgestiegen war, wurde Derek Goodlin, der an diesem Abend als Gastgeber im Haus fungierte, von seiner Ankunft unterrichtet. Goodlin, der wegen seiner kleinen glänzenden Augen und seiner pockennarbigen Haut hinter seinem Rücken »Bugs« genannt wurde, nahm die Nachricht grinsend zur Kenntnis, eilte zur Tür und begann im Geiste bereits das Geld zu zählen, das ihm dieser Besuch einbringen würde.
    Goodlin hatte schon früher mit dem Araber zu tun gehabt, und er wusste, dass das Haus Tausende verdienen würde, ehe Lababiti Feierabend machte.
    »Chivas und Coke«, bestellte Goodlin beim Barkeeper, während er durch den Saal hastete, um seinen Gast zu begrüßen.
    Er riss die Tür auf und entblößte seine dünnen, spitzen Zähne mit einem breiten Grinsen. »Mr. Lababiti«, sagte er mit der warmen Herzlichkeit einer in einen Eisblock eingeschlossenen Schlange, »wie schön, dass Sie uns heute Abend die Ehre geben.«
    Lababiti verachtete Goodlin. Er stellte all das dar, was mit dem Westen nicht in Ordnung war. Goodlin verkaufte Sünde und Verworfenheit – die Tatsache, dass Lababiti hier ein treuer Abnehmer war, machte da kaum einen Unterschied.
    »'n Abend, Derek«, sagte Lababiti reserviert, während er das Glas entgegennahm, das ihm der Kellner reichte. »Wie ich sehe, machen Sie noch immer Ihre fragwürdigen Geschäfte.«
    Goodlin grinste verschlagen. »Ich liefere nur, was die Leute haben wollen«, sagte er.
    Lababiti nickte und gab Amad ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging auf die mit üppigen Schnitzereien versehene Mahagonibar im Gastraum zu. Dort ließ er sich an einem runden Tisch, auf dem eine brennende Kerze stand, in einen Sessel sinken. Goodlin folgte ihm wie ein Schoßhündchen.
    »Wollen Sie heute Abend noch ein Spielchen machen?«, erkundigte er sich, sobald die beiden Besucher saßen.
    »Vielleicht später«, sagte Lababiti, »zuvor aber können Sie meinem Freund hier einen Arrak bringen, und dann bitten Sie Sally an unseren Tisch.«
    Goodlin gab dem Kellner ein Zeichen, eine Flasche dieses starken orientalischen Getränks mit Lakritzgeschmack sowie ein Glas an den Tisch zu bringen, dann wandte er sich wieder zu Lababiti um. »Sally Forth oder Sally Spanks.«
    »Forth für ihn«, antwortete Lababiti und deutete auf seinen Begleiter, »und Spanks für mich.«
    Goodlin entfernte sich, um den Frauen Bescheid zu sagen. Nur Sekunden später stellte der Kellner die Flasche Arrak und ein Glas auf den Tisch. Amad, der am nächsten Tag sterben sollte, sah noch immer völlig verängstigt aus.
     
    Derek Goodlin schloss die Tür hinter Lababiti und seinem Freund, dann kehrte er in sein Büro zurück. Er setzte sich und begann einen Stapel Geldscheine zu zählen, während er gelegentlich von seinem Kognak trank, den er sich kurz zuvor eingeschenkt hatte. Es war ein guter Abend gewesen. Der

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